Die neue Gabe

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Ich fühlte den Boden unter meinen Füßen nicht mehr. Denn tatsächlich, ich befand mich im schwebenden Zustand. Die Schwerkraft hatte meinen Körper verlassen und ich fühlte jeden Muskel in meinem Körper der sich entspannte. Ich flog durch meine Gedanken. Wenn ich nach vorne fliegen wollte, flog ich nach vorne. Wenn ich nach hinten fliegen wollte, flog ich nach hinten. Ich hatte eine ganz neue Perspektive gewonnen. Wirklich alles konnte ich kontrollieren, Geschwindigkeit, Richtung, Höhe und Lage. Ich hatte etwas langweiliges erwartet, aber das ich fliegen konnte kam mir nicht real vor.

Ich stand nun wieder auf meinen Füßen und die Schwerkraft ließ mich fast fallen, aber ich konnte mich noch halten.

„Wirklich erstaunlich. Aber das ist nicht alles, Kathy. Du hast nicht nur das Fliegen als Gabe erhalten, auch noch einen Angriff. Du kannst nicht nur dich für die Luft verändern, sondern auch die Luft zu deinen Wünschen. Stell dir vor, du kannst die Luft vor dir anfassen und formen."

Ich gehorchte und griff nach vorne. Ja, ich fühlte etwas. Ich wedelte mit meinen Händen herum und ein kleiner Tornado ging durch den Raum. Er fegte einige Bücher und Kerzen zur Seite, aber für einen Gegner brauchte ich mehr.

„Ein guter Anfang. Wenn du das öfter machst kannst du damit auch Feinde umfegen. Aber du wirst bald die Gelegenheit haben es zu üben. Ich hoffe ich konnte dir ein paar Klarheiten über dein neues Leben geben. Aber Christian möchte noch mit dir reden. Er wartet in deinem Zimmer." Sie drehte sich um und wollte schon gehen.

„Werden wir uns wiedersehen?"

„Darauf hoffe ich doch." Sie drehte sich um und lächelte mir zu, bevor sie verschwand.

Ich fühlte mich unabhängig. Vielleicht hatte ich Angst gehabt ein Vampir zu werden, aber durch diese besondere Gabe wurden meine Zweifel behoben. Aber mein volles Vertrauen besaß dieser Plan noch nicht. Denn ich wusste wirklich nicht, ob ich Christian vertrauen konnte. Die Tür knarrte, als ich durchging und mich auf machte, um weitere Details in Erfahrung zu bringen. Ich hatte auf dem Weg in mein Zimmer die ganze Zeit das Gefühl verfolgt zu werden. Mein Blick ging immer wieder nach hinten, nach links, nach rechts, aber außer ein paar Ratten und Spinnen fand ich nichts komisches. Meine Hand zitterte leicht, als ich die Tür zu meinem Zimmer öffnete.

„Oh, das ging ja schnell. Setz dich." Christian saß mit dem Rücken zu mir auf meinem Bett.

Ich fühlte meinen Herz pochen und hoffte inständig, dass der Vampir neben mir das nicht hören konnte. Als ich mich vorsichtig an den Rand des Bettes setzte ruhte mein Blick auf Christian.

„Eine außergewöhnliche Gabe, wirklich. Man findet nicht viele Vampire mit einer der vier Elementen. Du gehörst zu den besonderen Vampiren, Kathy. Und du wirst immer zu mir gehören." Er lachte während ich nur vorsichtig schluckte und meinen Blick nach unten gleiten ließ.

„Da du anscheinend noch sprachlos bist werde ich einfach weiter erzählen. Denn dir vertraue ich meinen Plan an. Naja, du hast ja erstmal eh nicht die Chance ihn weiter zu erzählen. Wir werden alle geeigneten Schüler an euer Schule in Vampire verwandeln, was gerade zu einem großen Teil schon passiert. Die restlichen Schüler werden als Kühlschrank genutzt und somit in den Keller eurer Schule verfrachtet. Die Lehrer werden auchnoch anderweitig verwendet. Ab übermorgen werden wir alle neuen Vampire in die umgebaute Schule zurückbringen und mit dem Unterricht anfangen." Ich guckte ihn erstaunt an.

„Unt.. tt.. er.. icht?" Mehr brachte ich nicht hervor.

„Natürlich mein Schatz, was hast du den gedacht? Die meisten Menschen lassen nicht einfach so von sich trinken. Und es macht ja auch Spaß sein Essen zu foltern, was glaubst du wofür wir die Lehrer noch brauchen? Und von dir verlange ich viel, Kathy. Du wirst meine Einser-Schülerin sein." Ich wich vom Bett auf und ging ohne den Blick von ihm zu wenden in die Ecke.

„Ich mache so etwas nicht. Niemals!"

„Deine Gefühle sind wohl doch schon wieder normal. Schade. Aber natürlich wirst du das tun. Du hast keine andere Wahl, mein Liebling."

„Und hör auf mich so zu nennen!"

„Aber warum. Ich mag dich doch. Du bist hübsch, stark, klug und ein Vampir. Was will man mehr?  Aber hast natürlich die Wahl. Beug dich meinem Willen und tu was ich sage oder leide bis in alle Ewigkeit. Und glaub mir, die Ewigkeit ist für einen Vampir verdammt lange, wenn man einen Vampir an der Seite hat, der stärker ist als man selbst." Hämisch grinsend verließ er mein Zimmer und schloss ab.

Vampire ChallengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt