Kapitel 1

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Eleanor Katherine Williams, wo zum Teufel bleibst du schon wieder? Max x etwas genervt rollte ich meine Augen. Ich war vielleicht etwas zu spät, aber woher hätte ich wissen sollen das Mrs. Green ausgerechnet heute eine Inventur durch führte und mich dazu bestimmte den Laden ab zu schließen. Bin gleich da, musste Inventur machen. Fangt schon mal ohne mich an. El. Meine Augen suchten die Straßen nach einem Straßenschild ab, ich hatte durch das lesen der Nachricht einen anderen Weg genommen. Der Friedhof lag auf der anderen Straßenseite und langsam bereute ich es nicht aufgepasst hatte, ich wusste genau wo ich war. Doch einen Friedhof in der Nacht bloß nah zu sein, ließ mich erschaudern. Meine Hand suchte nach dem Lautstärkeregler um meine Musik etwas lauter zu drehen und meine Schritte beschleunigten sich automatisch, im Takt des Liedes. "Ja, ich habe sie." die Stimme auf der anderen Straßenseite ließ mich zusammenzucken, sie war so laut das sie meine Musik, die mittlerweile auf der vollsten Lautstärke stand übertönte und meine Blicke erregte. Ein junger Mann stand an seinem Auto, in seinen Arm hatte er einen großen blauen Sack. Was in ihm war konnte ich nicht genau erkennen, was ich je doch sah war das er sein IPhone zwischen seinem Ohr und der angezogenen Schulter geklemmt hatte. Etwas verunsichert was ich von der Szene halten sollte blieb ich stehen, wie gebannt von dem was gerade unmittelbar vor meinen Augen geschah. "Schrei mich nicht so an, ich habe sie jetzt und gut ist oder?" er schüttelte, so gut das mit dem Handy eben ging den Kopf und schmiss den blauen Sack unsanft in den Kofferraum seines Wagens. Ein lautes Krachen war zu hören und der Wagen wippte etwas. Das Ding in dem blauen Sack war sicherlich um die fünfzig Kilo schwer. Meine rechte Hand löste meine Kopfhörer vorsichtig aus meinen Ohren. Ich wollte hören was er sagte und ob er erwähnte was er dort in seinen Kofferraum hatte. "Ich... Nein. Das ist deine Schuld." nuschelte der junge Mann etwas gereizt und ich versuchte etwas näher her ran zu kommen um mit zu bekommen was er versteckte und warum er so sauer war. Ich hätte es wahrscheinlich nie machen sollen, doch meine Neugier war in diesen Moment einfach zu groß. Vielleicht war es aber auch meine Vorliebe für gute Krimis und unerwartete Wendungen in Filmen. Meine Füße setzten sich, bedacht darauf leise zu sein, einer nach dem anderen voran. Meine Arme hingegen begannen meine Haare zu einem hohen Zopf zu binden um noch einen besseren Blick zu haben und sie mir nicht immer wieder von dem kalten November Wind ins Gesicht wehen zu lassen. "Ich bin in einer halben Stunde da und dann hast du sie ja wieder und kannst mit ihr machen was du willst." er seufze etwas entnervt und gerade als ich einen Blick in die Öffnung des blauen Sackes werfen konnte, drehte er sich um. Mein Mund der sich gerade zu einem Schrei verformte blieb ruhig und meine Kehle schien in nur wenigen Sekunden ausgetrocknet zu sein. Ich konnte den Arm deutlich erkennen der mir als erstes in das Blickfeld geriet, danach die blonden Haare. Das in dem blauen Sack, war definitiv eine Frau und der Typ hatte sie wahrscheinlich gerade umgebracht. Scheiße. Sofort taumelte ich einige Schritte zurück, doch er folgte mir sofort. "John, ich ruf dich später an." dann legte er auf und musterte mich. Seinen Blick konnte ich nicht genau deuten, doch er sah nicht freundlich aus, ganz im Gegenteil es schien mir so als müsste er überlegen was er fühlen sollte. Hass, Mitleid? Allerdings sah es den meisten Mördern nicht ähnlich das sie Mitleid mit ihrem nächsten Opfer hatten. Jeden Falls kein wirkliches Mitleid, nur dieses oberflächliche und gespielte Mitleid, was sie sich wahrscheinlich nur einredeten, um sich später selbst noch im Spiegel betrachten zu können. "Was hast du gesehen?" sagte eine tiefe Stimme nun ruhig, während ich in meinen Kopf versucht einen Fluchtplan zu entwerfen. Ich konnte wegrennen, doch die nächsten Gassen würden leer sein, genau wie diese hier. "Nichts." sagte ich hastig während ich merkte wie die Mauer, die ich anscheint erreicht hatte, sich langsam gegen meinen Rücken presste. "Wirklich nichts, ich ... du hast telefoniert. Aber ich habe nichts gehört." sein lachen ließ mich unsicher zusammenzucken. Ich überlegte Fieberhaft weiter was ich machen konnte um ihn von mir weg zu bekommen und seine Arme die sich nun links und rechts von meinem Kopf an der Mauer abstützten loszuwerden. "Du bist eine schlechte Lügnerin das weißt du oder?" er lächelte breit, während er seine Zunge kurz über seine Lippen gleiten ließ um diese zu befeuchten. Es schien als müsste er wieder überlegen was er tun sollte, denn er schaute einen kurzen Augenblick zur Seite und blähte dabei seinen Wangen auf, um etwas mehr Sauerstoff auf zu nehmen, allerdings nur um mich wieder an zu schauen und es mir ins Gesicht zu pusten, anschließend lächelte er breiter. Ich kannte diese Geste, jedes Mal wenn ich eine Klausur schrieb und etwas für mich unlösbar erschien tat ich sie. "Was mach ich nur mit dir?" ich blinzelte etwas. "Bitte, lass mich gehen. Ich ... Ich werde nichts sagen und ..." - "Wie wir schon bemerkt haben, bist du eine schlechte Lügnerin." seine Augen schauten nun direkt in meine, sie waren blau oder doch eher grün? Auf jeden Fall wunderschön. Vielleicht war es wie in Das Parfüm und er war besessen von Perfektion und versuchte nun diese Perfektion mit irgendwelchen Körperteilen von seinen Opfern zusammenzustellen. "Wie heißt du?" riss mich seine Stimme wieder aus meinen Gedanken und ich überlegte. Wenn ich ihn meinen Namen sagen würde, könnte er mich in einem Telefonbuch oder bei Google suchen. "Eleanor" nuschelte ich und schaute weg, weg von seinen Augen. "Und dein Nachname?" sofort schüttelte ich den Kopf. Den würde ich ihm nicht verraten. "Deinen Namen." sagte er nun etwas energischer und wieder schüttelte ich den Kopf. "Wenn du mir nicht deinen Nachnamen sagst, endest du genauso wie sie." - "Williams." sagte ich sofort voller Panik und er nickt zufrieden "Eleanor Williams." er nickte und wollte gerade einen weiteren Satz anfangen als die Sirenen und das blau Licht ihm das Wort abschnitt. Seine Augen schauten vom blau Licht zu mir "Spiel mit." ich wusste nicht genau was ich mitspielen sollte, erst als die weichen Lippen meine berührten und seine Hände sich ganz sanft an meine Hüften legten wusste ich es. Spiel mit schallte seine Stimme in meinen Kopf. Unsicher schloss ich meine Augen und erwiderte den Kuss, legte dabei die Hände auf seine Brust und drückte vorsichtig gegen seine Brust, eigentlich um ihn von sich weg zu bekommen, doch er bewegte sich keinen Zentimeter. "Entschuldigen Sie?" die Stimme ließ den jungen Mann seine Lippen von meinen nehmen. Er lächelte kurz, je doch so als wäre es ihm peinlich. "Können wir Ihnen helfen?" fragte dieser nun und der Polizist nickte "Gehört das Auto Ihnen?" eigentlich hatte ich nicken wollen, doch der Mann, der mich gerade geküsst hatte schüttelte den Kopf. "Es stand schon hier als wir gekommen sind und wir haben auch den Besitzer nirgendwo gesehen." meine Augen huschten kurz zu dem Mustang. Er sah unheimlich aus und tatsächlich so als wäre er schon seit einigen Tagen verlassen. "Nun gut, wir müssen sie bitten zu gehen." nun war ich diejenige die nickte und loslief, sofort folgte mir der Typ und nahm meine Hand in seine. Ich wollte ihn loswerden und das sofort, er war ein Mörder und ich hatte gerade eine falsch Aussage für ihn gemacht. Einen Moment überlegte ich ob ich nicht zurück gehen sollte um den Polizisten zu sagen das der Typ nicht mein Freund war und ein Mädchen umgebracht hatte, doch würde er dann nicht vielleicht einen Weg finden mich auf zu finden und dann ebenfalls umzubringen. Als wir endlich um die Ecke bogen blieb er stehen. Er schien zu überlegen was er machen sollte und fuhr sich schließlich mit der Hand, die meine nicht umklammerte durch das Haar. "Das eine Mal und ich schwöre dir, Eleanor. Wenn jemand davon etwas erfährt, werde ich es auch erfahren und glaub mir es stecken genug Leute in dieser Sache, einer würde dich finden und den Menschen die du Liebst und dir weh tun. Hast du mich verstanden." meine Augen suchten seine, doch statt ihn zu Antworten stellte ich eine Frage "Wer bist du?" sein lachen war voller Spot, während seine Hand durch mein Haar strich. "Was wäre ich den für ein Idiot, wenn ich dir meinen Namen verraten würde?" er seufze kurz und ließ mich dann los. Ich schaute auf meinen freien Arm und setzte mich so schnell wie möglich in Bewegung, bloß weg von ihm. "Ach Eleanor." ich drehte mich noch einmal um, damit ich hören konnte was er wollte, beinah hätte ich damit gerechnet das er lachen würde und mir doch ein Messer in den Bauch rammte. "Kein schlechter Kuss."

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