Prisoner

49# - Endlich!

Plötzlich spüre ich etwas weiches auf meinen Lippen. Was...?

Ich öffne meine Augen und sehe das wunderschöne Mädchen, das ich so vergöttere.

Sie hat mich geküsst...!

Sie lächelt mich liebevoll an, ihre zierliche Hand liegt auf meiner Wange. Ich erwidere diesen Blick.

,,Dir ist klar, dass es jetzt kein zurück mehr gibt.", sage ich. Immer noch verwirrt, sie so vor mir zu sehen.

Oder ist das vielleicht ein Traum...?

,,Ich weiß.", sagt sie lächelnd und küsst mich sanft auf die Wange. Okay, das ist kein Traum. Und ich bin gerade voll weg.

Mein Herz rast, meine Augen wollen nur in ihre sehen und meine Hände nur sie berühren. Ich nehme ihr Gesicht zwischen meine Hände und küsse sie. Ich zügle mich, um nicht gleich über sie herzufallen.

Sie erwidert den Kuss, zwar etwas unsicher, aber liebevoll. Diese Seite kenne ich gar nicht von ihr.

Der Kuss ist ganz anders, nicht leidenschaftlich oder stürmisch. Eher ganz neu und zurückhaltend. Und trotzdem voller wärme und Zuneigung. Das liegt wohl daran, dass ich immer noch verwirrt bin und sie noch etwas schüchtern. Schließlich haben wir die meiste Zeit damit verbracht zu streiten oder damit, dass Celeste mich immer abweist.

Ich spüre wie unsere Herzen gegeneinander hämmern. Sie liegt halb auf mir, ihre langen, dunklen Haare auf eine Seite gestrichen.

Dieses Mädchen bringt mich noch um...!

Ich trenne den Kuss, um sie anzusehen. Sie hat jetzt rote Wangen und sieht peinlich berührt aus.

,,Was ist?", frage ich grinsend.
,,Küsse ich etwa zu gut?"

Sie haut mir auf den Kopf, ich lache.

,,Von wegen...!", zickt sie und legt ihren Kopf auf meine Brust.

Whoa, so viele süße Gesten von ihr... Das ist zu viel für mein Herz...!

Ich vergrabe mein Gesicht in ihrem Haar und streichle über ihren Rücken. Wir liegen eine Weile nur so da und genießen diese Nähe.

Endlich...!

,,Darrow?", sagt Precious.

,,Ja, meine Schöne?", antworte ich mit geschlossenen Augen. So könnte ich jahrelang verweilen...

,,Wenn du mich jemals betrügen solltest...", fängt sie vorsichtig an. Ich sehe sie fragend an und sie schaut zu mir rauf.
,,...dann schneide ich dir ernsthaft den Schniedel ab!"

Ich muss lachen.
Dass sie sich wirklich darüber Sorgen macht...

,,Ich würde lieber sterben, als dich mit einer anderen zu betrügen.", antworte ich lächelnd.

,,Gut!", sagt sie. Sie legt sich wieder neben mich, um mich anzusehen. Ich stütze meinen Kopf auf meiner Hand ab und spiele mit ihren Haaren.

,,Wieso der Sinneswandel?", frage ich sie leise und bewundere ihr Gesicht. Ich fahre mit meinen Fingerkuppen über ihre Stirn, ihre Nase, ihre Lippen und ihre Wange. Ihre Haut ist so weich...!

,,Du hast mir beigebracht, dass ich auch mal das tun sollte, was ich selbst für richtig halte und was ich will...", antwortet sie und spielt mit dem Bettlaken.

,,Und was willst du?", frage ich sie neugierig.

,,Dich.", sagt sie knapp.

Okay, ich brauche eine kurze Pause... Das ist jetzt wirklich zu viel...