Kapitel 6

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Danke für eure tollen Kommentare und die vielen Votes. Ich bin begeistert wie ihr mit der Story mit geht. Und ich muss sagen sie schreibt sich praktisch von selbst.

Rechts ein Bild von Dominik, den ihr in der zweiten Hälfe des Kapitels kennen lernt. und Mucke die wie die Faust aufs Auge passt You hit me like the sky fell on me. Wenn das nicht zweideutig ist. 

 

Kapitel 6

Corey

Dieser Kuss, so voller Verlangen und Sehnsucht. Sky brachte mich um den Verstand. Immer wieder spielte sich diese verführerische Szene in meinem Kopf ab. Wie er sich voller Leidenschaft an mich gepresst hatte und wie selbstverständlich er die Kontrolle übernommen hatte. Dafür das er bestritt das er eine Beziehung wollte, ob ernsthaft oder nur körperlich, hatte es mich die Aufbietung all meiner Willenskraft gekostet ihn zurück zuhalten.

In dieser Nacht hätte ich alles mit ihm anstellen können, wäre ich ein geringerer Mann gewesen. Es wäre ein leichtes gewesen ihn einfach über mein Motorrad zu legen und ihn schnell von hinten zu nehmen. Aber ich wollte mehr von Sky, als nur eine gefühllose Nummer. Ich wollte sein Vertrauen, was mich viel Überzeugungskraft kosten würde. Schließlich war ich nicht grade ein Unschuldslamm, unzählige Frauen und Männer hatten den Weg in mein Bett gefunden. Und ich hatte es mit niemanden ernst gemeint, für mich waren es nur namenlose Gesichter, die ich benutzt hatte um meine Gelüste zu befriedigen.

Doch Sky war anders, rein, unschuldig und verletzt. Das ganze Gegenteil von mir. Ich tötete ohne mit der Wimper zu zucken, um an meine Ziele zu gelangen. Gewissenlos und kaltherzig, so wurde ich von meinen eigenen MC Brüdern beschrieben und nicht wenige von ihnen respektierten mich genau aus diesen Gründen.


“He, Boss hast du mich gehört?” verstört blickte ich zu meinem Chefbarkeeper auf, als er mich mit einem beherzten Stoß zwischen meine Rippen in die Gegenwart zurück holte.
Ich war dabei gewesen mir die Bewerbungsunterlagen von dem jungen blonden Mann vor mir durch zu lesen. Dabei war ich abgedriftet und wie immer in der Erinnerung an die vorletzte Nacht gelandet.

Fragend schaute ich den breitschultrigen Brasilianer an. “Wärst du so gütig es noch einmal zu wiederholen, Carlos? Ich war in den Lebenslauf vertieft.”

“Wer´s glaubt.” antwortete er grinsend. “Probier den Cocktail und sag mir deine Meinung.”
Ich richtete mich auf dem Barhocker auf und nahm mir das schlanke Glas. Pflichtbewusst reichte mir mein neuer Mitarbeiter in spe einen neuen Strohhalm. Ich gab ihm ein professionelles Lächeln und kostete das mir dargebotene Getränk und nickte anerkennend.

“Nicht schlecht, etwas weniger Alkohol das nächste Mal. Unsere Gäste sollen ja nicht gleich von dem Ersten Drink betrunken werden. Ich denke sie werden gut in unser Team passen.” damit reichte ich ihm meine Hand welche er euphorisch schüttelte.

“Carlos, ist ihr nächster Vorgesetzter er wird ihren Dienstplan schreiben und sie mit allen Pflichten in unserem Club bekannt machen.” an eben Genannten gewand, sagte ich. “Sorg dafür das der Buchhalter alle nötigen Papiere aufsetzt damit Brian hier schnellst möglich mit arbeiten anfangen kann.” erläuterte ich mit einem geringschätzigen Seitenhieb auf meinen Assistenten.

“Natürlich Boss, ich werde alles in die Wege leiten, du kannst dich auf mich verlassen. Ich komme später noch zu dir ins Büro wegen dem Lieferantenwechsel.”

“Ok.” ich nickte den beiden zu und ging über die verwaiste Tanzfläche zu der Hintertür die mich an den Garderoben und Aufenthaltsräumen meiner Angestellten vorbei führte und den langen Korridor hinab zu meinem Büro.


Der Anblick der mich dort empfing, als ich die massive Tür öffnete, lies mich die Zähne blecken. “Was soll diese gottverdammte Nutte in meinem Büro?” fuhr ich Fred schneidend an.

“Corey, Alter immer mit der Ruhe.” beschwichtigend hob er die Hände. “Wir haben da ein kleines Problem mit den Behörden bei Candydreams.” sagte er unterwürfig während er der jungen knapp gekleideten Frau den Oberschenkel tätschelte. “Sie haben uns den Laden dicht gemacht weil nicht alle Mädchen aktuelle Papiere haben. Erst wenn das geklärt ist und alle ihre ärztlichen Untersuchungen hinter sich haben, werden sie unseren Escortservice neu prüfen.”

“Dann erleuchte mich und erklär mir warum das mein Problem ist.” entgegnete ich angewidert.

“Naja…” stotterte er herum “…Frank ist der Meinung die Mädchen sollen in der zwischen Zeit bei dir tanzen, um sich Geld zuverdienen. Damit sie nicht zur Konkurrenz abhauen.”

“Habe ich das richtig verstanden? Frank unser Präsi, verlangt das eure Nutten in meinem Club tanzen. In der einzigen legalen Einnahmequelle des MC's?” fragte ich mit kaum gezügelter Wut. Meine leicht gereizte Stimmung war mir wohl anzumerken. Den sowohl die billig geschminkte Prostituierte als auch Fredi zuckten bei diesen Worten zusammen.

“Komm schon so schlimm ist es nicht. Und schau sie dir an, hat sie nicht ein prächtiges Fahrgestell?” und an die verlegen lächelnde Brünette gewand “Dreh dich mal für unseren großen Clubmanager.”

Brav stand sie auf und drehte sich um ihre eigene Achse. Während sie versuchte mir einen lüsternen Blick zu zuwerfen und gleichzeitig ihren kaum bedeckten Körper präsentierte. Frustriert fuhr ich mir durch mein kurzes Haar, vollkommen unbeeindruckt von der Freakshow. Ich hatte einfach zu hart dafür gearbeitet das Passions die Nummer eins der Clubs in L.A. wurde. Und nun wollten Fredi und Frank ihn mit billigen käuflichen Frauen überschwemmen und meinen mühsam aufgebauten guten Ruf zerstören.

“Schaf sie hier raus. Ich will keinen von euch hier sehen, bis ich nicht persönlich mit Frank geredet habe.” sagte ich vollkommen emotionslos und hielt die Tür einladend auf. Carlos kam im selben Moment um die Ecke um noch mit mir zu reden. Er warf den beiden einen skeptischen Blick zu als sie an ihm vorbei gingen. Nachdem er vor meinem Schreibtisch Platz genommen hatte und ich die Tür krachend geschlossen hatte, feuerte er auch schon die unvermeidbare Frage ab.

“Was war das denn für ein Auftritt?”

“Tja, so wie es aussieht bekommen wir neue Tänzerinnen der käuflichen Sorte” abwehrend hob ich die Hand. “Und frag nicht weiter. Ich will nicht darüber reden, ich zerbrech mir später den Kopf.” damit lies ich mich erschöpft in meinen Sessel fallen.

“Ok, du bist der Boss.” sagte er mit einem unbeschwertem Lächeln.
“Was ist eigentlich aus dem hübschen Jungen vom Wochenende geworden? Zu dessen heroischer Rettung du geeilt bist, als ihn Mr. Armani an den Hintern gelangt hat.” fragte er unschuldig wie ein fünf Jähriger nach einem Keks. “Hat er sich denn ordentlich bedankt?”

“Gott du bist so neugierig. Hast du kein eigenes Liebesleben, dass du meins mit leben musst?” erwiderte ich genervt.

“Deins ist aufregender.” sagte er mit einem gönnerhaften Grinsen. “Wann siehst du ihn wieder?”

“Ich weis nicht.” eröffnete ich zerstreut “Wir haben Donnerstag diese riesen Party im Clubhaus. Ich wollte Jax fragen ob er ihn mitbringt, denn die Familien kommen auch mit Kindern und allem drum und dran.”

“Ruf ihn an und frag ihn persönlich.” gab er mir als ernsten Rat. Nachdenklich schaute ich ihn an, dann seufzte ich. “Gut dann verschwinde ich muss telefonieren.” und fischte nach meinem Handy in meiner Hosentasche.


Sky

“Komm schon spann uns nicht länger auf die Folter. Was ist mit dem heißen Clubbesitzer noch gelaufen?”
Ich fühlte mich wie bei der Inquisition als ich Dominik und Jason in der Mittagspause gegenüber saß. Die beiden wollten einfach nicht von dem Thema ablassen. Seufzend ergab ich mich meinem Schicksal.

“Es ist nichts gelaufen. Er hat mich nach Hause gefahren und Ende der Geschichte.”

“Das glaubst du doch selber nicht. So Besitz ergreifend wie der Kerl war, er hätte dem reichen Typen fast den Kopf abgerissen als er dir zu nahe gekommen ist.” die spur von Eifersucht in Jasons Stimme, entging mir nicht. Ich warf Dominik einen fragenden Blick zu. Worauf er nur die Schultern zuckte, über das Verhalten unseres Rothaarigen Freundes.

“Da ist nichts, er ist nur ein Kumpel von Jax mehr nicht. Geh mir nicht weiter auf die Nerven damit.” entgegnete ich ablehnend.

“Ok, brauchst ja nicht gleich die Diva raus hängen lassen.” gab Jason gereizt zurück und stand auf, um sich etwas zu Essen zu holen.

Als er außer Hörweite war beugte ich mich zu Dominik. “Was sollte denn der Aufstand?” er schenkte mir nur ein wissendes Lächeln.
“Falls du es noch nicht gemerkt hast. Unser lieber Jason ist wahnsinnig verknallt in dich. Und er hat mich Samstagabend nicht mehr in Ruhe gelassen. Und mich regelrecht durchlöchert mit Fragen über Corey und dich.” mit dieser Ansage lehnte er sich erwartungsvoll zurück.

“Gott, das kann nicht wahr sein. Hab ich ein Schild auf dem Rücken? Jung, willig, leicht zu haben.” frustriert fuhr ich mir durch meine caramel braunen Locken.

“So und was ist wirklich passiert.” fragte er ruhig und strich sich dabei eine Rabenschwarze Strähne aus der Stirn.

“Wie gesagt er hat mich nach Hause gebracht und mich gefragt ob ich den nächsten Tag eine Runde Motorrad mit ihm fahren will. Und gegen mein besseren Wissen habe ich zugestimmt.” flüsterte ich verschwörerisch.
“Der Tag war wunderbar ich habe ihn von einer ganz anderen Seite kennen gelernt. Entspannt, ruhig, fürsorglich und ich hab ihm von Kevin erzählt.” endete ich nachdenklich.

“Was hat er dazu gesagt?”
“Das er mich nicht verdient hat…und Corey würde mir jeden Wunsch von den Augen ablesen wenn ich ihm die Möglichkeit gäbe.” verlegen nahm ich meine Unterlippe zwischen die Zähne.
“Achtung, dein heimlicher Verehrer kehrt zurück.” zischte mir mein bester Freund zu.

Dominik kannte das ganze Drama zwischen mir und Kevin, schließlich war er hautnah dabei gewesen als ich ihn kennen gelernt hatte.
Erinnerungen stürzten auf mich ein, wie ich dem hübschen dunkelblonden Jungen vom ersten Moment an verfallen war. Sein sorgenfreies Lächeln was mich sofort in seinen Bann gezogen hatte. Und wie er zu mir in dem Dinner gekommen war und mich selbstbewusst nach meiner Nummer zu fragen, mit einem schweren Akzent den ich nicht deuten konnte.

Ein Tablett wurde neben mir auf den Tisch geknallt, als sich Jason entschloss lieber neben mir als neben Dominik zu sitzen.
“Sky, wollen wir vielleicht am Wochenende ins Kino gehen zu World War Z? Hab gehört der soll nicht schlecht sein.” fragte er vorsichtig und warf dabei einen unsicheren Blick zu Dominik.

“Sorry Kumpel, ich muss arbeiten. Ich muss noch eine Honda CBR zum Streetfighter umbauen damit sie Montag zum Lackierer kann. Ich brauch unbedingt das Geld damit ich das nächste Semester bezahlen kann.”

“Schade…” murmelte er kaum hörbar als er von seinem fettigem Stück Salamipizza abbiss. Da begann mein Handy in meiner Hosentasche zu vibrieren. Genervt beförderte ich das Telefon ans Tageslicht. Und mir fielen bald die Augen aus dem Kopf als ich den Namen auf meinem Display sah.

“Sorry Leute das ist wichtig da muss ich ran.” damit stand ich auf und eilte zum Außenbereich der Cafeteria.

“Hy…” begrüßte ich Corey nervös.

“He, Baby. Du ich hab nicht viel Zeit, im Passions geht grade alles drunter und drüber. Aber ich wollte dich fragen ob du am Donnerstag zur großen Clubparty des MC´s kommst?” er sprach so schnell das ich zu tun hatte seine Worte zu verarbeiten.

“Oh, ähm keine Ahnung” verlegen kratzte ich mich im Nacken “Jax hat davon erzählt. Ich weis nicht. Willst du mich denn überhaupt dort haben.”

Corey lachte über meine gestammelte Antwort. “Natürlich Sky, denkst du sonst würde ich dich anrufen? Ich will dich wieder sehen aber eher hab ich leider keine Möglichkeit und ich dachte der Abend würde sich anbieten.”

“Wirft das kein schlechtes Licht auf dich vor deinen MC Brüdern, wenn du lieber mit mir abhängst als irgendwelche Weiber anzugraben?” fragte ich angespannt.

“Sky, weißt du wie scheiß egal mir die Meinung dieser versoffenen Bastarde ist. Ich will dich sehen nur das zählt. Um den Club brauchst du dir keine Sorgen machen das ist mein Problem.” erwiderte er ernst.

“Ok, dann werde ich mit Jax und Tara kommen.” woher ich das Selbstvertrauen nahm um dieser verrückten Idee zu zustimmen, war mir schleierhaft.

“Gut Baby, ich kann es kaum erwarten und stell dich schon mal darauf ein das du nicht zu Hause schläfst.” mit diesem Satz legte er auf und ich fragte mich vorauf ich mich da eingelassen hatte.

Sky is falling (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt