Kapitel 23

1.4K 147 37
                                    

Alec's Sicht

Durch ein Geräusch wurde ich wach. Ich drehte mich einmal um, stieß dabei an was weiches warmes. Sofort öffnete ich die Augen und setzte mich aprubt auf. Das hätte ich mal lieber bleiben lassen sollen. Mein Kopf tat höllisch weh, mein ganzer Körper schmerzte. Ich schaute in mein Bett. Braune Locken schauten unter der Decke hervor. Moment...ich schaute an mir hinab. Bis auf eine Unterhose hatte ich nichts mehr an. Verdammte Scheiße...Leise stand ich auf und zog mir eine Hose und einen Pulli an. Ich konnte mich an nichts mehr erinnern. Kompletter Filmriss.

Ich trat an mein Bett. Drinnen schlummerte Mila friedlich vor sich hin. Was bitte hatte ich mit ihr getan? War sie auch betrunken? Konnte sie sich noch an meine Narben erinnern? Ich hoffte sehr, dass das nicht der Fall wäre. Meinen Körper ging niemanden außer mich was an. Hatte ich gestern was mit ihr gehabt? Fragen über Fragen sammelten sich in meinem Kopf.

Verzweifelt krallte ich meine Hände in meine Haare und fuhr einige Male hindurch. Aspirin. Ich brauchte dringend Aspirin.

Ich konnte es einfach nicht fassen. Noch nie hatte ich etwas mit einer Red gehabt. Noch nie hatte ich etwas mit einer Frau gehabt. Noch nie habe ich für jemanden etwas empfunden. Aber Mila rief in mir Gefühle herbei wie keine Zweite. Ich wollte sie beschützen, wollte für sie da sein, wollte sie im Arm halten, wollte sie glücklich machen. Doch ich wusste, dass ich dafür der völlig falsche Mann war. Ich musste mich von ihr fernhalten. Ich wäre nicht gut genug für sie.

Aber erstmal musste ich schauen, dass ich sie hieraus bekam. Außer sie ließ ich fast niemanden hier herein. Okay, vielleicht ab und zu noch Damec. Wie kam es überhaupt dazu, dass ich mich so betrunken hatte? Stimmt, sie hatte mir meinen Handschuh ausgezogen...an mehr konnte ich mich nicht mehr erinnern. Was war danach passiert?

"Mila, aufwachen", sagte ich bestimmt und rüttelte an ihr. Sie grummelte leise vor sich hin und drehte sich um. "James lass mich noch ein bisschen", knurrte sie im Halbschlaf. Ich biss die Zähne zusammen. Ich konnte James einfach nicht ausstehen. Ich konnte in seinen Augen sehen, dass er definitiv mehr im Sinn hatte, als nur Freundschaft zu Mila. Ich war schließlich auch ein Mann. Doch ich wusste, dass ich kein Recht hatte, sie für mich zu beanspruchen.

"MILA", brüllte ich nun. Mit einem Mal saß sie senkrecht im Bett und starrte mich verschlafen an. Tief in mir weckte dieser Moment Gefühle. Ich wollte jeden Morgen so mit ihr aufwachen. In ihr süßes, verschlafenes Gesicht schauen. Ihr die Locken aus der Stirn streichen. Doch ich wusste, dass das nicht gehen würde.

Immer noch geschockt schaute sie mich an. "Wo bin ich?", fragte sie. Ich seufzte. "Bei mir zuhause. Ich hab einen totalen Filmriss wegen gestern Abend", gab ich zu und schaute in ihre Augen. Ihr Blick senkte sich auf meinen Körper. Verdammt. Sie war also nicht betrunken gewesen und konnte sich noch an meinen Körper erinnern. Egal, ich hatte schon schlimmeres durchgemacht. Doch sie verlor kein Wort darüber, sondern schwang sich aus meinem Bett.
Ihre Kleidung war verknittert. Sie schaute mich an und nahm eine Hand von mir. In der Eile hatte ich vergessen, einen Handschuh überzustreifen. Da sie aber eh alles gesehen hatte, brauchte ich das jetzt auch nicht mehr in ihrer Anwesenheit tun.

Sie legte ihre kleine Hand in meine hässliche. Ich senkte meinen Blick. "Alec. Schau nicht so abwertend auf deine Hand. Auf deinen Körper. Ich weiß nicht, wer dir das angetan hat, aber das ist Vergangenheit. Schau mich an.", forderte sie mich an. Ich blickte in ihre grauen Augen. "Du bist wunderschön. Und grade deine Narben machen dich einzigartig", sagte sie und drückte meine Hand. Freudlos lachte ich auf. "Ich bin ein Monster", sagte ich und schaute ihr nicht in die Augen. Konnte es nicht. "Sag sowas nicht!", fauchte sie mich an. "Alec, wenn du willst, vergessen wir das hier alles. Ich halte mich von dir fern und rede nie mehr ein Wort hierdrüber. Auch nicht mehr mit dir. Wie du willst.", sagte sie sanft zu mir. "Ja, das wäre wohl das beste", sagte ich. Mein Herz zog sich zusammen und ich fühlte einen brennenden Stich in meiner Brust. "Okay", sagte sie sichtlich verletzt, ließ meine Hand los und ging einen Schritt zurück. "Aber Alec, denk immer daran, du bist im Herzen ein wirklich guter Mensch. Glaub an dich. Du kannst das", sagte sie und ging. Schloss die Tür hinter sich.

Ich ließ mich auf mein Bett fallen und streckte alle Viere von mir. Ich hatte sie doch tatsächlich abgewiesen. Den Menschen, der mir die Hand hingehalten hatte. Aber so war ich. Sobald mir jemand zu nahe kam, stieß ich ihn von mir. Das war schon immer so und würde immer so sein.

Doch ich hatte mich entschieden. Keinen Kontakt mehr zu ihr. Nur noch das Nötigste. Ich würde sie brechen. Lieber jetzt als später.

Ich zog meine Traningssachen an und ging in den Keller. Musste mich abreagieren. Damec und die anderen Trainer würden das Training schon alleine hinbekommen, ich hatte ihnen eine WhatsApp geschickt. Ich wickelte die Boxhandschuhe um meine Hände und fing an, wie wild auf den Boxsack einzuschlagen. Stellte mir vor, es wäre mein Erzeuger. Schlag für Schlag. Immer wieder. Ich konnte nicht mehr, an aufhören war nicht zu denken. Schnell legte ich mich unter die Hantelbank und begann die schweren Gewichte zu heben. Leistung zählte. Kein Versagen wurde gedultet. So wie auch früher.

Ich zog das Gesicht zusammen und machte immer weiter, bis ich irgendwann am Boden zusammensackte. Ich hätte weinen können. Aber ich weinte nie. Noch nicht mal hier. Das hatte man mir schon früh antrainiert. Ich kauerte auf dem Boden, wollte einfach nicht mehr hier sein. Mir fielen wieder die Worte meines Erzeugers ein. "Du bist für nichts zu gebrauchen. Du kannst noch nicht mal ein Tier erschießen. Du Nichtsnutz." Daraufhin folgten viele Schläge mit dem Gürtel oder mit der Hand. Oder mit ganz anderen Sachen. Schrecklichen Sachen. Doch ich ertrug alles. Musste meinen kleinen Bruder beschützen. Lieber ich als er. Ich erinnerte mich, wie meine Mutter weinend daneben stand. Doch sie tat nichts um mir zu helfen. Mit 15 Jahren stürzte sich mein Bruder von der Brücke. Mit 17 rannte ich von zuhause weg, egal wohin und lebte ca.1 Jahr auf der Straße, bis ich endlich den Reds zugeteilt wurde. Mein Erzeuger war ein mächtiges Tier im Vorstand aller Gruppen. Ich hatte ihn seit langem nicht mehr gesehen. Mir graute es vor ihm. Ich spürte noch immer die Hiebe. Überall.

Ich stand auf, wollte meine Gedanken frei bekommen. Ich legte mich in meinen Pool und schloss die Augen. Das Wasser umgab mich, hielt mich fest. Langsam entspannte mich. Doch die Gedanken blieben. Für immer.

Wie findet ihr Alec's Vergangenheit? Der arme😥❤Am liebsten würde ich ihn echt gerne in den Arm nehmen. Wie findet ihr das Kapi aus seiner Sicht, und dass er Mila weggestossen hat? Schreibts in die Kommis.☺💕

Im nächsten Kapi kommt wieder mehr Action😈😇😈😇😈 aber es musste mal zwei/drei gefühlvolle Kapis geben, damit ihr die Geschichte besser versteht😉💖

Lasst doch ein Kommi/Vote da😊
Würde mich freuen👼💋

Xoxo

Bewhoyouwannabe_❤🐘

Red - Colour of Blood Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum