Stör ich?

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Ich rannte sofort in mein Gemach und schlug die Tür hinter mir zu. Wäre dieser blöde Diener nicht reingekommen , hätten wir uns wahrscheinlich geküsst! Ich hob den Stoff des Mantels unter meine Nase und inhalierte den Geruch von Thranduil. Noch völlig in Gedanken kämmte ich mir meine Haare und zog Unterwäsche an. Dann griff ich in den Schrank mit der unendlichen Anzahl von Kleidern und zog auf gut Glück eines heraus. Es war ein dunkelblaues, mit silbernem Gürtel und silbernen Stickereien. Die langen Haare ließ ich heute offen und legte mir noch zuletzt das Geschenk des Königs , die Kette , um. Meine Hand lag schon am Türknauf , da fiel mir ein , dass ich ja noch die Krone brauchte , die ganz sicher in Thranduils Zimmer lag. Ich schlug mir gegen die Stirn. Das könnte jetzt peinlich werden. Kurz darauf stand ich (wieder einmal) vor der Tür meines One-Night-Stands und klopfte. Ohne auf ein Herein zu warten , trat ich ein. Hätte ich doch besser gewartet! Ein oberkörperfreier Thranduil stand vor mir . Er wollte sich wohl grade die Haare machen und schaute ziemlich verdutzt aus der Wäsche. Vor Scham senkte ich schnell meinen Blick und spürte , wie mir das Blut in die Wangen schoss. "Ver-Verzeihung , König Thranduil. Ich dachte ich hätte meine Krone hier liegen lassen. Auch mein Gegenüber druckte herum "Ähh... ähh , achso ja! Eure Krone!" Er lief ein paar Schritte und hob etwas , höchstwahrscheinlich die Krone, auf und setzte sie mir ,bevor ich etwas erwidern konnte , aufs Haupt. Ich konnte dabei ungehindert auf seinen flachen , muskulösen Bauch schauen. Nunuviel, nicht sabbern! ermahnte ich mich selbst. Ich beeilte mich , dieser unangenehmen Situation entrinnen. "Entschuldigung für die Störung König Thranduil." Dann ging ich. Im Zimmer angekommen , atmete ich tief durch. Ich verdrängte die Gedanken an Thranduil und fragte mich stattdessen, warum Luthíen noch nicht aufgekreuzt war. Ich beschloss , nach ihr zu sehen. Da sie auch nie klopfte , stürmte ich einfach in ihr Zimmer. Der Blick meiner Freundin war ganz schön erschrocken. Aber nicht nur ihrer. Legolas Augen starrten mich an. Am liebten würde ich im Boden versinken, aber ich versuchte cool zu bleiben. " Stör ich?" Fragte ich mit einem gespielt amüsiertem Blick. Luthíen sah mich mit einem Blick an , bei dem ich Angst hatte , tot umzufallen. Legolas schien die Situation sehr unangenehm zu sein , wer könnte es ihm verdenken?  "Königin Nunuviel.." "Schon gut , schon gut , ich gehe wieder." sagte ich mit einem Blick auf die Turteltauben. Obwohl es mir extrem peinlich gewesen war , bekam ich auf den Flur erstmal einen Lachflash , worauf viele Angestellte mir irritierte Blicke zuwarfen. Mit relativ guter Laune erschien ich beim Frühstück, wenn auch ein wenig verspätet. Ich trällerte ein "Guten Morgen!" Und setzte mich dann mit Elan an den großen Tisch. Sehr zum Nachteil von meinem Knie , das sich an dem Tischbein stieß. "Verdammt!" murmelte ich. Der ehemalige Herrscher Goraniens warf mir einen belustigten Blick zu. Ich mampfte und mampfte und bemerkte ,dass sowohl Luthíen als auch Legolas fehlten und grinste in mich hinein. Ich bemerkte den stechenden Blick des Düsterwaldkönigs auf mir und schaute auf. Unsere Blicke trafen sich. Smaragdgrün auf Eisblau....

Ice      (Thranduil FF)Where stories live. Discover now