1.|Dein ernst Kühlschrank?|

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Überall um mich herum sieht man rosa und blau. Ein Traum von jedem kleinen Mädchen würde man sagen, wenn man nicht wüsste, dass eine zwanzig Jährige drinnen hausen würde. Langsamen Schrittes gehe ich auf das weiße Einzelbett zu.
Kalt.
Gedankenvorlehren setze ich mich drauf.
Ein Schauer überfährt mich.
Sollte das eigene Zimmer nicht eigentlich wärme und freundlichkeit ausstrahlen? Oder ist das nur so in Filmen und den unzähligen K-Dramen, die ich einst nur so in mich inhaliert habe, wie ein Drogenabhängiger Marihuana. Dies ist sogar ein passender Vergleich, auch wenn es sich beim ersten hören absurd anhört. Aber wer definiert denn Normalität und Absurdität? Wie dieser komische alte Typ einst sagte, es liegt alles im Blickwinkel des Betrachters.

Zurück zu K-Drama und Marihuana. Ich habe es zwar nie selbst genommen aber, man hört einiges oder liest es, wenn man niemanden hat, der es einem erzählen könnte. Ein Joint soll dich glücklich machen, wenn du aber zu viel am Stück rauchst, bekommst du ein Gefühlsdown oder so. Ich sollte es mal googel. Was hat denn eine 20 Jährige junge Frau in der blüte ihrer Zeit besseres zu tun? Andere sind bestimmt mit ihrer Arbeit oder dem Studium beschäftigt. Haben gerade einen schönen Tag mit Freunden oder gar dem Freund. Oder lassen sich von jedem durchnehmen, wie ein Kugelschreiber, der in einem Klassenzimmer herumgereicht wird, damit jeder Schüler oder Student seine E-mail Adresse und seine Telefonnummer aufschreiben kann.
Und ich? Naja ganz einfach und simpel. Für meine Lebensgeschichte könnte man höhstens eine DIN-A4 Seite brauchen. Und wenn man mein Liebesleben abziehen würde, wäre es gar kein Schwund.
Ich weiß nicht was besser ist. Eine Nonne, wie ich es bin zu sein, oder eine Bitch, die aber ihr Liebesleben gefüllt hat. So wie in diesen ganzen Erotikbüchern.

Ok ok worüber denke ich hier nach... Ich hab wirklich kein Leben. Hatte ich noch nie. Aber wir wollen nicht zu deep werden.

Ich brauche wirklich eine Beschäftigung. So kam es gerade recht, dass es an der Tür geklingelt hat. Obwohl, jetzt musste ich aufstehen und mich bewegen... Außerdem wer soll denn bitte bei mir klingel. Wie auf's Stichwort klingelte es nochmal.
Da hat es wohl jemand eilig bei mir reinzukommen.
Mein Dutt, den ich mir irgendwie aus meinen blondierten Haaren zusammengebunden habe, hing schief runter. Vereinzelnd lagen Strähnen auf meinen, von dem übergroßen roten Pulli bedeckten Schultern und eine dierekt vor meinem linken Auge.

Beim aufmachen der Tür pustete ich die Strähne mit einem übertiebenden Ausatmen weg. Die blonde Strähne, welche ich in diesem Moment Günter getauft habe, flog federleicht hoch und wich wie vom Winde getrieben nach links zu seinen anderen Genossen. Annscheinend gefiel es ihm aber nicht, da der kleine Günter sich wieder von den anderen löste und schadenfroh wieder in mein Blickfeld rutschte. Die von ihm gewollte Aufmerksamkeit bekam er aber nicht, da ich die Person erblickte, welche eben an meiner Haustür geklingelt hat.
Kurze braune Haare, einen Brille, die seine braunen Augen umrandete, breite Schulter und in der Hand ein Paket.... Postbote.
Wer denn auch sonst. Naja, wenigstens war er freundlich, begrüßte mich herzlich und stellte sich vor. "Guten Morgen Frau Park, ich habe ein Paket für sie", fing der Paketbote an zu erzählen, wurde jedoch von mir beschämt unterbrochen: " Jihae reicht wirklich aus." "Also hey Jihae, ich bin Garry und der Postbote für dieses Viertel. Hier ist ein Paket für dich", fügte er mit einem Zwinkern hinzu.
Ich bedankte mich, wie es sich in Korea gehört und wartete auf eine Reaktion seinerseits.
"Ich bräuchte noch eine Unterschrift", lautete seine Aufforderung jedoch bisschen verzögert und peinlich berührt. Um diese Situation nicht noch peinlicher für ihn zu machen und mich selbst nicht für irgendwas verantwortlich machen, bedankte ich mich nochmal höflich und unterschrieb mit meiner Kindergartenunterschrift auf dem Gerät, welches er mir vor meine Nase hielt. Wieder kam eine, diesmal auch für mich, unangenehme Stille auf. Ich hatte das Gefühl, dass er noch etwas loswerden wollte. Jedoch tat er es nicht und mir wurde langsam kalt. Um nicht noch mehr kälte in die Wohnung zu lassen schloss ich die Tür.
Ich könnte mich aber daraufhin sofort schlagen. Wieso habe ich vergessen mich zu verabschieden? Als ich klein war wurde mir das immer wieder eingetrichtert.
Man muss höflich sein.
Man muss zuvorkommend sein.
Man muss sich begrüßen und verabschieden.
Man muss immer alles vom Teller aufessen und sich bedanken.
Dies alles wurde mir von klein auf von meiner Großmutter eingetrichtert. Immer und immer wieder.
Wieso ich es jetzt nicht gemacht habe, keine Ahnung. Aber als ich mich weggedrehte, um meinen gewohnten Platz anzusteuern, klingelte es erneut. Wer diesmal? Zu verdächtig... Mit diesem Hintergedanken öffnete ich erneut die Tür.

"Ja??", verwirrt darüber, dass der Postbotentyp, wessen Namen ich wieder verdrängt hab, noch vor meiner Tür stand, habe ich nichts weiteres herausgebracht. Ich starrte ihn nur mit leicht geneigten Kopf an. Ein lächeln huschte über seine Lippen, aber sagen tat er nichts. Bisschen ungeduldig drängte ich ihn mir eine Antwort zu geben, indem ich wieder "Ja??" fragte. Bisschen dumm kam ich mir dabei schon vor, aber was solls. Den sehe ich nicht mehr wieder. Nach gefühlten 100000 Stunden löst sich der Typ von seiner Starre und schüttelte erstmal seinen Kopf, wie ein Pferd beim Wiehern. Dieser Gedanke brachte mich zum schmunzeln. Böses Gehirn, aus! Aber es tut nicht was ich will, sondern stellt sich den jungen Mann vor mir mit Pferdefresse vor... Nicht guuuut. Mein böser Mindzwilling, der im Moment die Macht ergriffen hat meinte nur selbst pech gehabt, wenn er so steht. Und irgendwie hatte es oder ich ja recht.

"Ehm... Und was meinst du, geht das klar?"

"Hmmm..", oh shit... warte WAS?! Was hat der gesagt??

"Ok, dann sehen wir uns. Hier ist meine Nummer. Bis dann. Und ich hoffe, dass du dann die Verabschiedung nicht vergisst" fügte er schnell und mit einem Zwinkern hinzu, drückte mir einen kleinen gelben Zettel in die Hand und die Tür fiel ins Schloss. Was ist hier eben passiert? Ich ließ alles nochmal revue passieren und erschrak.... Ich schaute runter auf meine Hand und könnte mir ne fette Facepalm geben.
Ich hab fantasiert, wie der Typ, wessen Name mir immer noch nicht einfällt mit einem Pferdekopf aussieht, während mich der besagte auf ein Date eingeladen hat. Sogar das verabschieden-Problem ist mir aus dem Kopf gefallen.
Sowas kann aber auch nur mir passieren. Das Problem ist jetzt nur, dass er weiß wo ich wohne. Und, wenn ich nicht auftauche, kann er mich immer aufsuchen. Ein Applaus für mich und meine Verpeiltheit bitte. Es kann nur noch besser werden.
Wie aufs Sichwort knurrte mein Magen. Sagte ich doch. Kann nur noch besser werden. Ironie is in the air.
Als ich mich umgedreht habe und den Fuß zum gehen gesetzt habe, knallte dieser gegen etwas pappieges. Ouch... das hat weh getan.. Heute ist wirklich nicht mein Tag. So vergesslich wie ich bin, habe ich das Paket auf den Boden gestellt und vergessen. Mürrisch hob ich es hoch und schaute es von allen Seiten an, indem ich es König-der-Löwen like hochhob und in der Luft hielt. Ich hatte so gar keine Ahnung, was da dirn sein sollte.
Wieder meldete sich mein Bauch. Das heißt, das Paket muss warten. Denn, wenn ich hungrig bin, ist mit mir nicht zu spaßen. Einmal habe ich vergessen den ganzen Tag zu essen und abends, als ich schon umgezogen im Bett lag, überkam mich ein rieeeesen großer Hunger. Erst hatte ich keine Lust aufzustehen, was meiner Faulheit zu verdanken war. Nachdem sich mein Bauch aber zum 3 Mal gemeldet hatte, knallte ich die Bettdecke an die Seite, zog mir nur meine Jacke und natürlich Schuhe an und ging einfach um 24 Uhr einkaufen. Gott sei dank sind wir hier in Seoul, denn überall gibt es hier kleine 24h Shops. Zu so einem bin ich dann auch los. Dort angekommen habe ich mir Ramen geholt und bin zur Kasse. Dann kam der Schock. Ich, total fertig mit der Welt mit einem messy Bun und rosa Pyjama, stand gegenüber von einem gut aussehenden, Typen in meinem Alter. Gepflegtes Aussehen, weiße Zähne und vom Duft wollen wir nicht wieder anfangen. Denn sonst müsste ich etwas über meinen sagen und das wäre kontraproduktiv und würde ein noch schlechteres Bild von mir schaffen.
Diese Bilder flogen nur an meinem inneren Auge vorbei, als ich mit dem Paket in der Hand in Richtung Küche ging. Meinem Bauchgefühl folgend öffnete ich den Kühlschrank und betrachtete den Inhalt.
Eher den nicht vorhandenen Inhalt. "Nich dein ernst Kühlschrank", schnaufte ich, "Immer, wenn es dringend ist, ist auf dich kein Verlass"

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OMO :333 안녕하세요 ^^
Hey Leute, die sich hier verirrt haben... also ich weiß, dass die wenigsten das hier lesen werden. ABER ich wünsche euch allen einen wunderschönen Tag/ eine wunderschöne Nacht und VIEEEEL KPOP:33
Das ist meine zweite Geschichte, jedoch erste FF und das über T.O.P, wie es so manche vlt. bemerkt haben. Zur Einstimmung gibt es a pic.^^ Have fun >.< Ich habe das Kapitel so oft überarbeitet bin zwar immer noch nicht zufrieden.. aber ich glaube das ist halt mein nicht vorhandener Schreibstil

 aber ich glaube das ist halt mein nicht vorhandener Schreibstil

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