Fire and Ice

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Mein Leben ist nie cool, hipp oder spannend gewesen. Mehr eintönig, öde und trocken.
Meine Mutter, eine Frau ende dreißig, die schon bei dem kleinsten Anzeichen von Staub in Ohnmacht fiel, lebte nicht mehr bei uns seit ich dreizehn war.
Wen ich mit 'uns' meinte? Ganz einfach. Damit waren mein Stiefvater, ich nannte ihn meistens alter Sack, und meine jüngere Schwester Charlotta, ich nannte sie auch gerne Ratte, gemeint. Ich weiß, klingt sehr nett.
Wenn die Ratte und ich uns früher immer gestritten hatten, wurde gebissen, getreten, geschlagen und gekreischt. Aber jetzt, wo ich siebzehn und sie vierzehn war, verstanden wir uns um einiges besser, auch, wenn das nicht hieß, dass sie einem nicht tierisch auf die Nerven gehen konnte.
Trotz dessen, dass Charly, so nannte ich sie nur, wenn ich gute Laune hatte, dreieinhalb Jahre jünger war als ich, war sie nur gute fünf Zentimeter kleiner als ich. Im Gegensatz zu mir hatte sie lange, glatte, blonde Haare und babyblaue Augen. Außerdem klatschte Charly sich dreimal so viel Schminke ins Gesicht wie ich. Lustig, oder?
Apropos Schminke. Ich hasste diese dummen Mädchen aus meiner Schule, die immer nur an Schminke, Klamotten, Klatsch, Tratsch und Jungen dachten. Sie waren dumm, gingen immer mindestens zu zweit aufs Klo und gackerten wie die Hühner, obwohl es nichts zu lachen gab. Sie sahen aus wie ein paar Heringe, so dünn waren sie, und jammerten dann, wie fett sie doch wären, nur weil sie ein Salat Blatt zu viel gegessen hatten. Diese blöden Tanten waren nur am lästern und rannten jedem Jungen hinterher, der auch nur ein bisschen niedlich oder cool war. Wie niveaulos war das eigentlich?

Und damit waren wir jetzt auch bei dem Thema Jungen an unserer Schule. Da wären zum einen der beliebteste Junge unserer Schule Henry Nelson und sein bester Freund Leon Cambridge und die durchschnittlichen Typen. Ich sage euch, Henry wollt ihr definitiv nicht kennen lernen. Er war blond, hatte hellblaue Augen und diese verdammten Grübchen, die ihn so verdammt attraktiv machten. Oder in meinem Fall: Aggressiv.
Immer wenn ich diesem verdammten Spinner sah, hatte ich so einen Drang im einfach eine reinzuhauen. Warum verstand ich selbst nicht. Es war einfach so ein Kribbeln im Handgelenk einfach mal zu zu schlagen. Aber Henry war ja Mr Perfect und hatte ständig seine verdammten Bodyguarts um ihn herum, sodass man nicht näher als drei Meter an ihn heran kam. Zu allem Überfluss war dieser Spasti auch noch reich! Das Leben war einfach ungerecht...
Leon war ganz anders. Er sah zwar auch echt gut aus, er hatte grüne Augen und dunkelblonde Haare, aber er war lustig und nicht zu überheblich. Ich konte manchmal nicht verstehen, warum Henry und er so gut befreundet waren, aber naja... jedem das seine.
An meiner Schule hatte ich nicht unbedingt viele Freunde, aber die, die ich hatte, waren wenigstens sehr gute Freunde.

Da war zum einen meine beste Freundin Alice. Sie hatte rotblondes, schulterlanges Haar und braune Augen. Sie war ein kleiner Scherzkecks und immer für einen Streich zu gebrauchen.

Dann war da noch mein Kumpel Max, ein dunkelhaariger Junge mit grauen Augen, der eher der ernste, stille Typ war. Seit etwa einem Jahr zählte er zu meinem engeren Freundeskreis und mindestens genauso lange war Alice schon in ihn verschossen, was ich durchaus nachvollziehen konnte. Wenn er nicht so still und abweisend wäre, könnte er es Locker mit Henrys Beliebtheit aufnehmen.

Des weiteren gab es noch Lenja. Sie war ein Jahr über uns und ziemlich versaut, aber in Ordnung. Sie hatte schwarze Haare bis zur Schulter und die Spitzen hatte sie jede Woche in einer anderen knalligen Farbe gefärbt. Ihre Augen waren grünblau. Lenja war so ziemlich das Gegenteil von schüchtern. Wenn sie wütend war, machte sogar Mr Perfect die fliege. Sie war sehr hübsch und überaus beliebt bei den Jungen, aber schon vergeben. Und zwar an den größten Streber unserer Schule und ebenfalls ein Cliquenmitglied, Luke Jones. Er hatte rotes, lockiges Haar, aber war ziemlich niedlich, wenn auch immer ein wenig genervt von allem, wie er immer betonte. Er hatte zum Beispiel die merkwurdige Ansicht, dass Frauen einfach nur anstrengend und nervig waren, was wohl daran lag, dass er eine echt anstrengende große Schwester namens Loreen hatte. Deshalb wusste ich manchmal echt nicht, wie der es geschafft hatte, sich Len zu angeln. Sie war echt anstrengend, sogar noch mehr als Loreen, und er war halt eher zurückhaltend und schnell genervt und... ...einfach Luke.

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⏰ Last updated: Oct 01, 2016 ⏰

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