Freund oder Feind ?

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Als ich die Augen aufschlug hatte ich kurz ein Problem mit der Orientierung. Dies war definitiv nicht mein Schlafzimmer, doch wo war ich dann? Ich setzte mich auf und sah mich um, doch nichts kam mir bekannt vor. Als letztes war ich mit Azad und Sirius im Auto, nach dieser verstörenden Geschichte bin ich dann wohl eingeschlafen, doch das erklärte mir nicht wessen Schlafzimmer das war. Ich stand auf und schloss die Tür auf. Vor mir war ein langer Gang, dann kam eine Treppe. Unten hörte ich Stimmen, doch verstand kein Wort deswegen ging bisschen noch runter bis ich das Ende der Treppe erreichte. Dieser Raum war wie ein Saal, für mich riesig und im Barock stiel errichtet. Ich bewegte mich nach rechts wo die Stimmen herkamen, doch kaum war ich zwei Meter gegangen wurde es plötzlich leise.
„Komm rein Jess." Das war die Stimme von Azad, die nicht sehr freundlich klang. Ich fasste mein Mut zusammen und ging rein. Ich hatte eher ein Wohnzimmer erwartet, doch stand in der Küche und sah einen Fremden Mann der mich wütend ansah. Was hatte ich den jetzt schon wieder gemacht? Unsicher sah ich zu Azad der mich aufmuntert anlächelte. Auch Sirius nickte mir freundlich zu, doch der Blick des anderen Mannes schüchterte mich sehr wohl ein und das nicht nur wegen seiner Körpergröße und Statur. Der musste mindesten zwei Meter groß sein und ich hatte keine Zweifel dass er mich mit einer Hand erwürgen konnte! Ich ging zu Azad und stellte mich neben ihn, naja eigentlich stelle ich mich halb hinter ihm doch das ist jetzt nicht von Bedeutung. Mir fiel auf das dieser Mann eine Narbe im Gesicht hatte, die quer über das Auge ging. Ich hätte gerne gewusst was ihm passiert worden war. Doch trauen tat ich mich nicht wirklich um nachzufragen.
„Jess das ist Cassian, er ist unser Anführer. Cassian das ist Jessica." Stellte Azad uns vor, die Hand geben wollte ich ihm eigentlich am Anfang nicht doch ich wollte auch nicht wie ein Angsthase dastehen, deswegen ging ich auf ihn zu und reichte ihm die Hand. Doch stand mir ebenfalls die Hand zu geben, was eigentlich einfach nur höflich war starrte er mich komisch an.
„Das ist nicht möglich." Man sollte meinen dass er geschockt aussehen musste, doch seine Mimik hatte er wirklich sehr gut unter Kontrolle. Das was er sagte und sein Gesichtsausdruck passten nicht wirklich zusammen.
„Dann ist die Schwester von Claire, anders kann ich mir das nicht erklären. Doch wieso waren die Kopfgeldjäger hinter hier her?!" das war keine Frage an uns sondern en Selbstgespräch. Moment mal...
„Claire ist nicht meine Schwester...sie sieht mir nur extrem ähnlich das ist alles. Menschen sehen sich nun mal ähnlich."
„Ja aber nicht so ähnlich Jess. Du hast doch deine Eltern selbst gehört!" sprach Azad zu mir, doch das war doch....oder?
„Du meinst...Claire ist wirklich meine Zwillingsschwester?" ich schüttelte den Kopf, weil ich daran nicht wirklich glaubte. Ich sah ihr nur ähnlich das war alles!
„Nein, ich glaube daran nicht. Ihr irrt euch!" beharrte ich weiterhin.
„Es gibt eine Möglichkeit wie wir es erfahren." Sirius stelle sich links neben mich und sah mich an.
„Ein DNA Test!" Ich wusste nicht wieso ich auf einmal angst bekam. War das eine so schreckliche Vorstellung dass ich eine Schwester haben könnte. Nein! Es war eine ganz andere Sache. Doch ich nickte.
„Ihr hättet James nicht umbringen sollen! Jetzt erfahren wir nie, warum das alles so lief!" die Stimme von Cassian klang sehr wütend, doch beherrscht.
„Ich hab aus ihm die wichtigsten Informationen raus geholt, mehr wusste er nicht." Sagte im selben Ton Azad. Also die besten Freunde waren sie anscheinend nicht! Auf einmal kam die Müdigkeit, das ich gähnen musste.
„Na los schlaf noch ein bisschen!" sagte mir Azad und führte mich aus der Küche raus, ohne das ich noch was hätte sagen können.
„Cassian mag mich anscheinend nicht."
„Er kennt dich nicht so gut wie ich, mit der Zeit wird er dich schon mögen."
„Heißt das du magst mich?" ein lächeln konnte ich mir nicht verkneifen.
„Du drehst die Sachen immer so wie du es willst weißt du das?"
„Jetzt komm mir nicht so!" lachend stiegen wir die Treppe rauf und er führte mich in das Zimmer. Mir gefiel es wenn er lachte, das tat er nicht oft. Ich war nur froh dass zwischen uns wieder alles okay war. Vor der Tür blieb er stehen und drehte sich zu mir um.
„Na los ruh dich aus." Ich fühlte mich hier nicht ganz wohl, das schien auch Azad bemerkt zu haben.
„Hey ich bin immer in deiner Nähe, du musst nur nach mir rufen." Wieder hatten wir diese komische Situation, wo ich Gänsehaut bekam und er mir nur tief in die Augen sah. So als würde er meine Seele sehen. Ich nickte und ging rein, schloss die Tür hinter mir zu. Ich ging rüber zum Bett und schmiss mich drauf, also bequem war es auf jeden Fall! Es war einer dieser Himmelbetten, wo man sich wie eine Prinzessin fühlte. Doch ich war ganz sicher keine Prinzessin...was war ich? Ich meine Azad hatte mich noch nicht angesprochen wegen dieser Sache im Cafe. Wie war es möglich das ich ihn, einfach so wegschleudern konnte. War ich etwa...die Braut des Satans? War ich eine Hexe oder was anderes? Gott ich hoffte wirklich dass wenigstens ich selbst normal blieb! Nach langem grübeln schlief ich ein.

„Es ist Zeit Liebes...komm zu mir Jessica. Es ist Zeit, und wenn du nicht freiwillig kommst...dann komme ich und hole dich!"

Azad Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt