Kapitel 7

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Susi rannte in ihr Zimmer und rief uns zu sich.

Chung Hee reagierte zuerst und ich wurde kurz darauf von Namjoon mitgezogen.

Sie stand an einem offenen Fenster, vor dem die Nottreppe war. Es war mir gar nicht aufgefallen, dass sie von Ranken umzingelt wurde. Die Natur hatte einen guten Job getan.

"Unten steht ein schwarzer PKW." Susi lief zu Chung Hee, entschied sich jedoch dagegen und drückte Namjoon den Schlüssel in die Hand. "Der da weiß wie man die Nummernschilder wechselt. Im Kofferraum sind mindestens fünf Stück, wie ein bisschen Geld und Klamotten."

Mit "den da" meinte sie meinen Bruder, der nun ziemlich beleidigt aussah.

"Wieso hast du das alles bereit?", fragte ich verständnislos. Niemand hatte so etwas einfach vorgeplant.

"Meine Kunden kann man nie einschätzen. Da muss man mal für ein paar Tagen oder Wochen untertauchen.", erklärte sie achselzuckend. Sofort ertönte ein Knall.

"Es braucht nicht mehr lange bis die Tür nachgibt." Eilig scheuchte sie uns zu dem Fenster.

Chung Hee ging als erster raus. Ich drehte mich noch einmal um.

"Was ist mit dir Susi? Was werden sie mit dir machen?", fragte ich gehetzt, da der Rapper mich aus dem Raum zog.

"Ich krieg das schon irgendwie hin. Raus jetzt!"

Noch einmal musste sie das nicht sagen, da ich schon längst draußen war. Zweifelnd schaute ich noch einmal rein.

Wir konnten das doch nicht machen!

Wer weiß was mit ihr passieren wird?
Sie hatte uns verdammt noch einmal geholfen!

"Jamie! Jetzt komm schon!", rief Namjoon leise. Er und mein Bruder standen schon längst unten. Sie warteten ungeduldig. Susi blickte mir noch ein letztes Mal in die Augen und zog dann die Vorhänge zu.

"Jin Ah!" Nun war es Chun Hees Stimme. Sie verursachte, dass ich begann mich zu bewegen.

Das war so falsch!

Wie konnte das echt sein?

Oder real?

Ich musste träumen.

Zwei Hände stützen mich bei den letzten Stufen und verursachten einen sanften Auftritt. Dann nahmen sie mich am Arm und zogen mich von dem Haus fort. Immer wieder schaute ich zurück, bis ich fast hin geflogen wäre. Namjoon fing mich noch rechtzeitig auf und zog mich gleich darauf weiter. Mein Bruder atmete schon schwer. Er würde es nicht lange aushalten. Doch zum Glück tauchte der Wagen an der Straße auf.

Der Rapper drückte einen Knopf und die Lichter blinkten. Er öffnete die Beifahrertür und Chung Hee stieg sofort nach hinten ein. Er lag nun quer über die Sitze und holte schwer Luft. Schweißperlen tropften von seiner Stirn. Das Shirt klebte an seiner Brust.

Das hieß also, ich würde vorne sitzen. Ich machte seine Tür zu und wollte gerade einsteigen, als ich einen Knall hörte.

Schockiert öffnete ich meine Augen und schaute ihn das ebenfalls schockierte Gesicht von Namjoon.

"War das ein...Schuss?", sprach ich meine Gedanken laut aus. Es tat schon fast weh, diese Wörter zu sagen. Ein Schauer lief mir den Rücken entlang. Mir wurde leicht schlecht.

Dieser Schuss konnte nur eins bedeuten...

Daran wollte ich gar nicht denken...

Namjoon riss sich schnell zusammen und stieg ein.

Stay Away || GERMAN|| Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt