Spiel 2~Besuch

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Conans POV:

Er drückte mir eine Eisenkugel in die Hand."Wenn du weiter leben willst, dann nimm jetzt diese Kugel in den Mund!" Ich spürte die kalte Öffnung der Pistole in meinem Nacken. Wie konnte er nur so etwas tun? Ich- Schnell legte ich das Buck zur Seite und widmete mich meinem Frühstück. Dieser Krimi war genial und doch in vielerlei Hinsicht schräg. Das bewies mal wieder, wie nahe Genie und Wahnsinn beieinander lagen. Wenn dieser Autor mal in Wirklichkeit einen Mord planen sollte, dann... Ich erschauerte bei dem Gedanken. Aber vielleicht sollte ich mich jetzt erst einmal meinem Spiel widmen. Oder dem kalten Frühstück, das jetzt immer noch auf meinem Teller lag. Schnell schob ich ein Lesezeichen zwischen die Seiten und nahm mein provisorisches Sandwich in die Hand.

Mein Blick glitt über die weißen Lilien, die immer noch auf dem Tisch standen. Ich dachte wieder an das Foto, welches ich gestern gefunden hatte. Vielleicht sollte ich mal Nachforschungen über seinen Vater anstellen. Das würde mir wahrscheinlich einen Hinweis auf seine Identität geben. Ich seufzte theatralisch:"Wenn ich nur irgendjemanden um Hilfe bitten könnte. Wenigstens den verrückten Erfinder od-" Ich hielt kurz inne und suchte in meinem Gedächtnis nach den genauen Worten die der Magier für seine Regeln verwendet hatte. Du darfst nicht mit irgendjemanden über dieses Spiel reden. Das bedeutete aber nicht, dass ich keinen engen Freund besuchen durfte.

Schnell aß ich den Rest meines Frühstücks auf und suchte meine Kleidung aus. Ich wusste nicht, wie der Magier es hinbekommen hatte, aber heute früh hatte ich meine Klamotten in einem der vielen Schränke gefunden. Und mit meine Klamotten, meine ich wirklich meine Klamotten. In den Fächern des Schrankes lagen meine Schul- und Freizeitkleidung. Zwar war mir die Vorstellung, dass der Magier meine Fächer durchwühlt hatte, etwas zu wider, aber wenigstens kam ich so aus diesem noblem Anzug raus. Am Ende entschied ich mich für einen blaues Sweatshirt mit weißem Aufdruck, eine schwarze Hose und blaue Sneakers. Ich hatte immer noch ein mulmiges Gefühl wegen der Organisation, aber jetzt sollte ich mich erstmal um den Deal kümmern. Ich zog die Kapuze tief ins Gesicht, damit man mich nicht erkannte und verließ schnell das Apartment. Ich beschleunigte mein Tempo und rannte in die Richtung von Hiroshis Haus.

Am Rande der Straße hingen lauter Zettel mit der Aufschrift: Gesucht! Ein unangenehmes Gefühl stieg in mir hoch, aber ich schob es schnell wieder beiseite. Ich konnte als Conan unmöglich jetzt schon gesucht werden. Ich wurde noch etwas schneller und wäre beinahe mit einer alten Frau zusammen gekracht, aber konnte noch rechtzeitig ausweichen."Rüpel!",brüllte die grauhaarige Dame mir noch hinterher, aber ich war schon um die Straßenecke gebogen. Bei diesem rasanten Manöver war mir leider nicht die kleine Gruppe von Kindern aufgefallen, die mich argwöhnisch gemustert hatten. Dann hätte ich endlich mein Ziel erreicht. Noch nach Atem ringend, klopfte ich an die Tür des Erfinders.

Nach wenigen Sekunden wurde diese geöffnet und Hiroshi stand im Türrahmen:"Was kann ich für Sie tun, so früh am Morgen?" Ohne irgendetwas zu antworten stieß ich den Erfinder zurück in die Wohnung und drückte blitzartig die Tür ins Schloss."Was fällt Ihnen e-", der Professor verstummte, als ich mir die Kapuze vom Kopf zog."Sh-Shinchi?" Ich nickte kurz:"Hallo Hiroshi,wie Sie sehen",ich deutete kurz auf mich,"bin ich wieder normal!""A-aber wie das?" Ich grinste schief:"Nun ja, ich bin einen D- Verdammt, gar hatte ich es vergessen. Sorry Hiroshi, aber ich darf nichts darüber verraten." Der Erfinder hob kritisch eine Augenbraue, aber bevor er etwas erwidern konnte, klingelte es."So viele Gäste an einem Morgen, ist heute irgendetwas passiert, wovon ich nichts weiß?" Ich zuckte mit den Schultern und er lief zur Tür. Als er sie öffnete kamen drei Kinder zum Vorschein. Genauer gesagt: Ayumi, Genta und Mitsuhoki.

"Hallo Herr Agasa!", Ayumi hatte als erste angefangen zu reden,"wir haben gesehen, dass jemand gerade in ihr Haus gestürmt ist und wollten fragen ob alles in Ordnung ist?" Der Erfinder nickte eifrig:"Jaja, alles in bester Ordnung! Der frühe Besucher war bloß..." Er drehte sich zu mir um und sah mich hilfesuchend an. Ich seufzte und schüttelte ungläubig den Kopf. Schnell setzte ich mein Fakelächeln auf und trat hinter dem Professor hervor:"Hey, mein Name ist Shinichi und ich bin ein enger Freund diese Herren hier. Und ihr seid drei kleine Detektive, richtig?" Die drei nickten langsam, immer noch nicht sicher, ob sie mir vertrauen konnten, aber ich fuhr einfach fort:"Ich würde mich gerne noch etwas mehr mit Hiroshi und euch unterhalten, aber ich muss diese Spiel noch gewinnen, also..." Ich zwängte mich an meinen früheren Freunden vorbei. Bevor ich jedoch weiter ging, drehte ich mich noch einmal zu dem Erfinder um und gestikulierte ein: Rufen Sie mich an. Hiroshi nickte leicht und widmete dann seine Aufmerksamkeit voll den Kindern.

Dieses Gespräch war eigenartig gewesen. Ich hatte meine früheren Freunde, als Kinder angesehen, obwohl ich fast ein Jahr zusammen mit ihnen verbracht hatte. Ich überlegte langsam, was mein nächster Schritt wäre, um Kaitokids Identität zu offenbaren und das Spiel zu gewinnen. Plötzlich gab es einen Rückschlag und ich knallte auf den kalten Bürgersteig. Ich rieb mir den schmerzenden Kopf und sah mit zusammen gekniffenen Augen auf. Vor mir stand ein Junge in meinem Alter mit kurzen braunen Haaren und hellblauen Augen. Der Junge grinste mich schief an:"Sorry, sorry, ich habe nicht auf den Gegenverkehr geachtet." Er streckte mir seine Hand aus und ich ergriff sie gleich. Ich nahm mir einen Moment, um den Schmutz aus meiner Kleidung zu klopfen, bevor ich auch etwas lächelte:"Kein Problem, ich habe genauso wenig aufgepasst."

Mein Name ist Kaito und du?" Er hielt mir noch einmal die Hand hin."Shinchi",ich schüttelte seine Hand und konnte mir nicht verkneifen zu erröten. Er sah gut au- Nein, Nein, nein! Ich würde mich jetzt nicht verlieben, vor allem nicht in eine Typen. Es gab ein Spiel zu gewinnen und außerdem...stand ich dich auf Ran, oder?"Hey?", Kaitos Worte holten mich aus meiner Trance,"ich muss leider weiter , aber vielleicht können wir uns mal wieder sehen!"Er zog eine kleine Karte heraus und schrieb etwas darauf. Verblüfft hielt ich die Karte in der Hand."Kannst mir gerne schreiben oder mich anrufen!" Er wank mir noch zum Abschied, bevor er weiter lief. Kaito also. Ich mochte den Namen, aber irgendwo her kam er mir sehr bekannt vor. Ich zuckte nur kurz mit den Schultern und stopfte das Papier in meine Hosentasche. Vielleicht sollte ich ihn wirklich mal kennenlernen.

Wer findet, das Kaito und Shinchi vom Aussehen her auch Geschwister sein könnten? Ich auf jeden Fall. Werde bald wieder weiterschreiben...By, by

Find Me (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt