♕ Chapter One ♕

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Bild von Ajab ↑

[ Zayn ]

"Wie konntest du nur?! Ich habe dir vertraut!", brüllte ich vehement und sah meinen Gemahl Ajab fassungslos an, bevor ich mich auf dem Absatz umdrehte und schnurstracks aus der Tür meines Schlafgemachs stürmte.

"Zayn warte-", versuchte Ajab sich zu erklären, doch ich kannte seine Ausreden zur genüge und war es leid, meine Zeit daran zu verschwenden.

"Genug! Ich will nichts mehr davon hören!", unterbrach ich ihn mit scharfer Stimme und eilte an ihm vorbei, immer weiter, bis ich ihn nicht mehr sehen konnte.

Erschöpft ließ ich mich auf einen der rot gesäumten Sessel nieder, stütze die Hande auf den Knien ab, vergrub meinen Kopf in den Händen und merkte, wie eine einzelne Träne des Zorns und der Enttäuschung über meine Wange rann.

Wie hatte Ajab mir sowas nur antun können?

Ich hatte ihn inständig gebeten, während meiner Abwesenheit in seinen Gemächern zu bleiben und auf mich zu warten und was tat er?

Sobald ich mich auch nur mit dem Rücken zu ihm wandte, nutzte er mein Vertrauen eiskalt aus!

Ich wusste, ich hatte ihm nicht vertrauen können.

Eben dies war auch der Grund gewesen, weshalb ich heute morgen nicht wie üblich zur Jagd geritten, sondern mich mit meinem Bruder im Palast versteckt hatte, um zu sehen, ob Ajab meinen Anweisungen Folge leisten würde.

Doch sobald ich auch nur den Anschein erweckt hatte, den Palast für eine Weile verlassen zu haben, missachtete er meine Bitten, indem er seine Gemächer verließ und mit anderen Männern des Palastes Vergnügung suchte.

Und das Schlimmste war, dass er genau gewusst hatte, was ihm beim Missbrauch meines Vertrauens blühen würde und nun, da es dazu gekommen war, musste ich meine Drohungen wahr machen.

Niemand würde einen Sultan ernst nehmen, der Regeln aufstellte, die er dann selbst nicht einmal befolgte.

Ich musste es tun, so viel war sicher.

Lange starrte ich an die weiße, mit goldenen Bordüren verzierte Decke und dachte nach, bevor ich aufstand, um weiterhin meinen Pflichten als Sultan gerecht zu werden.

Den gesamten restlichen Tag verbrachte ich damit, von meinem Thron aus die Menschen meines Reiches zu empfangen, die auf einen Rat hin gekommen waren, um bei mir vorzusprechen und ein Anliegen vorzutragen, in der Hoffnung, dass ich ihre Bitte gewährte. Doch dies langweilte mich recht schnell, da die Wünsche der meisten der Leute, die gekommen waren, um mich zu sehen, sich um Geld drehten.

Genervt seufzte ich auf, denn so langsam war ich es gehörig leid, mir Tag für Tag das Gerede meiner Untertanen über materiellen Besitz anhören zu müssen.

Wieso sorgten sich alle inbrünstig um den Wert ihrer Besitztümer doch niemand merkte, wie arm er eigentlich war, egal, wie viel Geld er besaß?

Sogar ich, der Sultan und Herrscher über das gesamte Morgenland, war arm, denn ich verfügte über niemanden, der mich bedingungslos liebte, für das, was ich war.

Im Gegenteil, mich liebten die Menschen aufgrund der weisen Entscheidungen, die ich zum Wohle meines Volkes traf und den Massen an kostbaren Juwelen, die mein Palast zu bieten hatte.

Und genau dies machte mich unglaublich wütend.

Ich wollte einen Gatten, der mir beiseite stand, auch wenn niemand anders es tun würde.

Einen Gatten, der mich liebte, für die Person, die ich war, und nicht für die Reichtümer meiner Monarchie.

Einen Gatten, der da war, auch wenn der letzte Tropen Wein in meinem Palast versiegt, die letzten Edelsteine verloren und die letzten Dukaten ausgegeben waren.

Ich hatte geglaubt, in Ajab diesen Mann gefunden zu haben- Oh, wie ich mich doch geirrt hatte!

Was für ein Narr ich doch gewesen war!

Blindlings hatte ich mich täuschen lassen von seiner attraktiven Gestalt und den gelogenen Liebesbekundungen, die ihm leicht wie Federn über die Lippen gekommen waren.

Oh nein, diesen Fehler würde ich nie wieder begehen!

Nie wieder würde ich mir schmeicheln lassen von diesen treulosen Geschöpfen, die sich Menschen nannten und ihnen niemals wieder den Eintritt in die Tiefen meines Herzens gewähren.

Nie wieder würde ich so töricht sein, an wahre Liebe zu glauben, so wie sie durch alte Erzählungen unserer Vorfahren überliefert worden war.

Ich würde nicht noch einmal zulassen, dass mein Herz auf der Suche nach Liebe und Zärtlichkeit gebrochen wurde.

Denn wahre Liebe war ein Mythos, sie existierte nicht, und es würde sie niemals geben.

Das war das erste Kapitel, hinterlasst gerne Feedback, wie ihr es findet :)
Ich bin für eine Woche mit der Schule weg& weiß nicht, ob ich Internet habe, da wir an der Grenze zu Polen sein werden. Falls ich welches habe, lade ich hier nächste Woche hoch, ansonsten dann in einer Woche.

Ich widme das Kapitel buesrastyles bc she's cute& I love her. ✨

- M xx

1001 Nacht ♕ ➳ Ziam MayneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt