9. Kapitel: Listen and Enjoy

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(Please turn the music on.)

Langsam und ohne jegliche Eile ging ich auf das Ufer des Sees zu. Etwa ein Dutzend Menschen befanden sich am Wasser und genossen die Sonne oder das kühle Nass.

Daher beschloss ich, mir etwas abseits des ganzen Trubels ein schönes Plätzchen zu suchen. Parallel zum Wasser ging ich etwa 30 m, bis ich einen großen Felsbrocken sah, der etwas fehl am Platz auf einem schönen Fleck saftig grüner Wiese stand. 

Ich ging in die Hocke und überprüfte, ob der Boden feucht war

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Ich ging in die Hocke und überprüfte, ob der Boden feucht war. Meine Vermutung wurde bestätigt, weshalb ich meine Jacke auszog und sie auf dem nassen Gras ausbreitete. Davor holte ich noch mein Handy mit den Kopfhörern aus einer Seitentasche. Ich hatte es vorhin bei meinen Eltern aus dem Rucksack mitgenommen. Also nahm ich es in die Hand und ließ mich dann auf meiner Jacke nieder. Mit dem Rücken lehnte ich mich an den Felsen, der warm von den starken Strahlen der Sonne geworden war.

Ich atmete tief durch und entspannte mich erst einmal. Ich konzentrierte mich auf die Geräusche meiner Umgebung.                                                                                                                           Dumpf waren die Stimmen der Touristen zu hören, die sich an der schönen Natur erfreuten. Ich versuchte, die Leute auszublenden. Nun hörte ich das beständige Zwitschern der Vögel, dass man leicht überhörte, da es immer da war. Wie zuhause. Kurz hörte ich den Schrei eines Adlers und ich suchte den Himmel nach dem majestätischen Vogel ab. Die Sonne blendete jedoch so, dass ich gezwungen war, meinen Blick wieder abzuwenden.

Um die Geräusche noch besser wahrnehmen zu können schloss ich meine Augen und verließ mich nun nur auf mein Gehöhr. Ganz leise hörte man das Plätschern des Wassers, wenn kleine Wellen die Kiesel am Ufer überschwemmten. Noch bevor ich das Streichen des Windes auf meiner Haut spüren konnte, hörte ich ihn in den Bäumen rauschen.

Ich musste lächeln. Wie entspannend und schön es doch war, einfach mal die Augen zu schließen. Oft war es notwendig. Der Mensch würde zerbrechen, wenn er all die Grausamkeit der Welt mit eigenen Augen sehen würde. So auch ich, weshalb ich versuchte, meine Gedanken von diesem Thema wieder abzulenken. Aber so leicht war es nicht. Wenn man krampfhaft versuchte, nicht an etwas zu denken, dachte man nur noch mehr daran.

Ärgerlich schüttelte ich den Kopf und öffnete wieder die Augen. Ich sollte nicht immer an das Leid der anderen denken und mich auch ab und zu um mich selbst sorgen. Was konnte ich als einzelner Mensch schon ausrichten? Ich wusste, was mich ablenken würde: Musik.

Egal welche Melodie in meinen Ohren erklang, immer lenkte es meine Gedanken in andere Richtungen. Also griff ich nach meinem Handy und steckte mir die Kopfhörer in die Ohren. Lang scrollte ich durch die Liste der zahlreichen Lieder. Ich brauchte etwas ruhiges, vielleicht auch ein bisschen trauriges. Ich wurde fündig. Leise Klaviermusik erklang in meinen Ohren.

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