¤ Kapitel 33 ¤

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Ein heftiger Wind wehte in meine Richtung, sodass es meine Haare einwenig durcheinander brachte. Ich ging durch meine Haare und richtete sie wieder auf. Die Schule hatte ich schon längst verlassen, denn ich konnte es dort nicht mehr länger aushalten. Ich war sehr verzweifelt, denn ich wusste nicht was ich jetzt machen sollte. Zum Einen, weil ich sehr wütend bin und zum anderen, weil ich enttäuscht von mir war, doch die Wut war deutlich auf meiner Stirn geschrieben. Ich beschloß ins Kickboxenclub zu gehen um dort meine Wut rauszulassen. Richtig gelesen, ich boxe schon seid 2 Jahren.

In den Kickboxenclub angekommen, ging ich zu den Schließfächern. Ich nahm meine schwarze Tasche, die ich dort langerte und schmiss es über den Rücken und lief zu den Umkleidekabinen. Dort angezogen, nahm ich mir eine Wasserflasche, sowie ein Handtuch mit und bewegte mich Richtung Halle. Die Halle war modern eingerichtet. In der Mitte befand sich der Ring und an den Seiten des Räumes die Boxsäcke usw. Ich ging zu den Boxsäcke und stellte mich hin. Meine Hände ballte ich zu Fäusten und begann zu boxen.

"Verdammt!", fluchte ich vor mich hin. Das kann doch alles nicht wahr sein. Das ist doch alles nur ein schlechter Scherz. Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass meine eigenen Freunde mir in den Rücken gefallen sind. Aber leider war das die bittere Realität.

Ich boxte auf den Boxsack. Immer härter und härter. Ich stellte mir vor, dass es Mustafa war. Sofort wurde ich wütender und schlug noch mehr auf den Boxsack ein. Schweiß hatte sich an meiner Stirn gebildet, die ich mit meinem Arm wegwischte.

Nachdem ich fertig war und meine Wut entgültig weg war, nahm ich ein Handtuch und wischte mir damit den restlichen Schweiß von meinem Gesicht weg. Ich fühlte mich befreit, so frei wie ein Vogel, doch trotzdem hatte ich so ein bedrücktes Gefühl im Herzen, aber ich wusste nur nicht was es war. Als ob es irgendetwas gab, dass auf meinen Herzen lastete.

Meine Tasche stellte ich auf meinen Schreibtisch ab. Ich beschloß zu duschen, deswegen holte ich mir frische Unterwäsche sowie neue Klamotten raus.

Das warme Wasser prasselte auf meiner Haut. Nachdem ich fertig war und meine frischen Klamotten angezogen habe, lief ich wieder ins Zimmer. Ich nahm mein Handy in die Hand und loggte mich in Facebook ein, in der Hoffnung, dass Hala sich melden würde, da ich ihr geschrieben hatte. Keine neuen Benachrichtiungen oder Nachrichten. Enttäuscht meldete ich mich wieder ab. Ich habe ernsthaft gedacht, dass sie zurückschreiben würde? Wie lächerlich von mir. Ich war derjenige, der sie gehen gelassen hatte, wegen ein Mädchen, die ich nicht verdient hatte. Ein Mädchen, das meine Liebe nicht verdient hatte. Am liebsten würde ich mich selbst schlagen, weil ich so dumm war. Ich werde die Hoffnung nicht aufgeben, ich werde so lange suchen, bis ich sie gefunden habe. Auch wenn ich mein ganzes Leben lang suchen müsste. Ich werde sie finden. Koste es was es wolle. Sie war meine beste Freundin und dazu eine wahre Schwester, sie ich nie hatte. In jeder Situation hielt sie zu mir und unterstützte mich bei meinen schweren Zeiten. Nie hatte sie mich beschuldigt oder Dinge unterstellt, die ich nie gemacht habe. Als ich nicht anwesend war, beschützte sie mich vor den Gerüchten und Lügen, die die anderen in die Welt gesetzt hatten.

Die schönen Erinnerungen mit Hala spielte vor meinen Augen.


Rückblick

In der 5. Klasse

Endlich war es so weit. Die Grundschulzeit war zu Ende, jetzt werde ich in die 5. Klasse gehen. Ich konnte es kaum erwarten, die Realschule zu betreten. Diese Schule werde ich 5 Jahre lang besuchen.

Ich war so aufgeregt, denn ich wusste nicht was auf mich zu kommen wird. In der Aula wurden die zukünftigen 5. Klässler versammelt. Ich wartete, bis mein Name genannt wurde.

"Hüseyin Yildirim in die Klasse 5A!", wurde meinen Namen aufgerufen. Ich stand vom Stuhl auf, nahm meinen neuen Schulranzen in die Hand und ging zu den entsprechenen Raum, indem ich zugeteilt wurde.

Als ich den Klasseraum gefunden habe, ging ich rein, suchte einen freien Platz und setzte mich letzendlich hin. Hier werde ich also bis zur 10. Klasse bleiben. Allein die Vorstellung brachte mich zum Grinsen.

"Herzlich Willkommen in dieser Schule liebe Klasse 5A!", begrüßte uns unsere neue Klassenlehrerin. "Ich heiße Frau Kleinert und werde eure Klassenlehrerin bis zur 10. Klasse bleiben und euch Schuljahr zu Schuljahr begleiten und euch unterstützen. Ich unterrichte Deutsch, Erdkunde, Kunst und Biologie. So jetzt bitte ich euch, dass jeder seinen Namen auf einem Blatt schreibt und es dann auf eurem Tisch aufstellt. Wenn ihr fertig seid, beginnen wir mit den Vorstellungen.", sprach Frau Kleinert und lächelte uns warm an.

Ich blickte einmal um den Klassenraum, ehe ich ein Block rausholte und Buntstifte. Mit einer schönen Schrift schrieb ich Hüseyin auf das Blatt und stellte es vor mich hin.

"Super, das sieht sehr schön aus.", lobte mich die Lehrerin.

Ich lächelte sie schüchtern an und sagte leise "Dankeschön".

"Ich nehme mal an, dass ihr fertig seid. So jetzt wird sich jeder vorstellen. Fangen wir mal mit dir an.", sagte Frau Kleinert und zeigte auf ein Mädchen, dass ein Kopftuch trug.

"Ich heiße Hala Ibrahim, ich bin 10 Jahre alt und ich mag es zu malen.", stellte sie sich vor.

Mit ihren Kopftuch sah sie so süß aus.

"Seid wann trägst du dein Kopftuch?", fragte sie Frau Kleinert.

"Seid dem Sommerferien.", sagte Hala stolz.

"Das steht dir voll, du siehst wie ein kleines unschuldiges Engel aus.", sagte die Lehrerin und lächelte sie an.

"Dankeschön", sagte sie schüchtern und wurde rot.

Die anderen Schüler fingen an zu lachen. Nachdem einpaar sich vorgestellt hatten, war ich an der Reihe.

"Ich bin Hüseyin Yildirim, bin 11 Jahre alt und ich spiele gerne Fußball.", sagte ich grinsend.

Ich bemerkte, wie mich Hala anschaute. Als ich in ihrer Richtung sah, senkte sie sofort ihre Blicke und tat so, als hätte sie nichts gemacht.

Nach einer Zeit wurden wir beste Freunde. In der Schule saßen wir zusammen und in der Pause spielten wir. Man sah uns immer überall zusammen. Wir waren unzertrennlich geworden.

Ich hatte mich mit Hala am Spielplatz verabredet, damit wir zusammen Fußball spielen. Sie mochte genauso viel Fußball wie ich und dazu konnte sie sehr gut spielen.

Wir liefen zu verschiedenen Häuser und machten Klingelstreiche. Ich klingelte an einer Tür und sofort rannten wir beide schnell weg.

Wir lachten uns kaputt, weil wir uns immer die Reaktionen der Nachbarn vorstellten, wie verärgert sie sein würden.

"Haha ich kann nicht mehr, bin so kaputt.", sagte Hala lachend.

"Ich auch nicht.", stimmte ich ihr zu.

"Hüseyin?"

"Jaa Hala?" Fragend schaute ich sie an.

"Versprich mir, dass wir für immer die besten Freunde sein werden?", sagte sie.

"Ich verspreche es dir.", versprach ich ihr und gab ihr einen Handschlag.

Sie nahm einen Stein vom Boden und ging zu einer Mauer.

"Hey was hast du vor?", fragte ich sie verwirrt.

"Das siehst du gleich.", sagte sie nur und krizelte auf die Wand "H&H - Beste Freunde für immer".

Rückblick Ende


Ich lächelte vor mich hin. Wie süß sie doch damals war. Ich konnte es bis jetzt immer noch nicht vergessen, wie wir uns kennengelernt haben. Wir waren unzertrennlich und nie alleine. Jedes mal hatten wir Mist gebaut und alles Mögliche zusammen gemacht. Ach würde ich die Zeit zurückdrehen und ihr geglaubt. Aber es war zu spät. Die Erkenntnis brachte mein Herz zum Bluten.

Ich habe mir geschworen, dass ich sie finden werde. Koste es, was es wolle!

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Wie findet ihr den Rückblick? Was fandet ihr gut und was schlecht?

Ich hoffe es hat euch gefallen💖

Mein Leben veränderte sichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt