Von Kuchen und hunrigen Autos

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Lachend trommelte ich aufs Lenkrad, als wäre es ein Schlagzeug. Ich wollte gerade zu einem wunderbaren Solo ansetzten, als meine Schwester aufgeregt schrie: "Oh Gott, Raststätte voran! Und es gibt dort Kuchen!" Und tatsächlich Aniko hatte Recht. Ein grelles Schild wies darauf hin, dass Sarahs Dinner den besten Kuchen weit und breit hatte und zu unserem Glück nur 500 Meter entfernt war. Ich blinkte und zog auf die andere Spur hinüber. "Was für ein Glück, ich hatte echt Angst, dass wir verhungern müssen",murmelte ich mir selber zu. "Juniko, dass werden wir noch, wenn du nicht schneller fährst", quengelte die Schwarzhaarige. "Ist ja gut", grummelte ich und strich mir meine braunen Haare aus dem Gesicht.
"Dieses Auto kann eben nicht schneller fahren, Schrottkarre", fluchte ich. Meine Schwester sah mich lachend an, bevor sie antwortete: " Du hasst dieses Auto wirklich! Soll ich sonst fahren?" "Vergiss es!" Mit einer schwunghaften Drehung parkierte ich unser Mietauto perfekt auf den Parkplatz. "Und da soll man einer sagen, dass Frauen nicht parken können!", freute ich mich. Aniko jedoch hatte sich bereits wieder als grösster Tollpatsch bewiesen, den ich kannte, denn sie hing halb zur Tür hinaus und ihr Fuss klemmte irgendwo im Auto fest. "Juniko! Es will mich fressen! Das Auto hat sich gegen uns gewendet" Ein tiefer Seufzer entkam mir. Typisch Aniko, nicht einmal richtig aus einem Auto aussteigen konnte sie. Ich lief zu ihr hinüber und packte sie fest um den Oberkörper. "Achtung, ich ziehe jetzt!" Mit voller Kraft zog ich an ihr, jedoch hing sie offensichtlich gar nicht fest fest. Nach einem kleinen Ruck flog sie mir förmlich entgegen und ich verlor mein Gleichgewicht. Mir entfuhr ein leises Quietschen , als ich unsanft auf dem Boden aufschlug und das Gewicht meiner Schwester mir auf die Brust drückte. "Bist du tot?" "Geh runter oder ich haue dich runter!" Blitzschnell war meine Schwester von mir runtergestiegen und schlug ihre Tür zu. Ich stand mit einem weiteren Seufzer auf und strich mir den Staub von den Klamotten. Als ich aufstand , sah meine Schwester mich schüchtern mit ihren grünen Augen an. Sie sah wie ein Welpe aus, welcher man geschlagen hatte. Ich konnte nicht anders ausser in lautes Gelächter auszubrechen, worin mich meine Schwester auch schon nach kurzer Zeit unterstützte. "Du hättest dein Gesicht sehen sollen, als ich gegen dich krachte" "Ich kann es mir vorstellen" Ein lautes Magengrummeln meinerseits liess uns unseres Lachen unterbrechen. Ich wuschelte Aniko noch einmal durch die Haare, bevor wir uns auf den Weg in die Gaststätte machten.

Im Inneren waren so gut wie keine Leute, was mich ganz ehrlich verwirrte. Wir wählten einen Sitzplatz , von welchem wir den Eingang sehen konnten. Kurz darauf kam bereits eine Kellnerin. Sie war etwas älter und in ihren Haaren zeigten sich bereits die ersten grauen Strähnen, doch ihre Augen leuchteten noch und ich spürte förmlich ihre Fröhlichkeit. " Was darf ich euch beiden denn bringen?" "Zweimal Kuchen", bestellte Aniko mit einem Grinsen" "Oh, ihr habt Glück, es gibt gerade noch zwei Stücke!" "Es scheint wohl doch noch einen Gott zu geben", meinte ich. Die Kellnerin lachte auf, bevor sie hinter die Theke verschwand. In diesem Moment ging die Tür wieder auf und zwei Männer traten ein. Der eine war einfach ein Riese mit braunen Haare und der zweite war kleiner und hatte schmutzige blonde Haare, obwohl vielleicht waren sie auch braun. Die beiden setzten sich ans andere Ende des Restaurants und ich schenkte ihnen keine Aufmerksamkeit mehr. Die waren wieder bei meiner Schwester, welche ebenfalls die Männer beobachtete. "Starr nicht so, du sabberst ja fast", witzelte ich. "Juniko, da kommen zwei gut aussehende Typen rein, wir sind beide Single und du scheinst dich nicht im Geringsten für sie zu interessieren", meinte meine Schwester. "Aniko, du interessierst dich auch nicht für sie, du willst sie bloss nerven" "Was du mir alles zutraust!" "Was würdest du ihnen denn für Streiche spielen?", fragte ich sie mit hochgezogener Augenbraue. "Also dem Grossen muss man sicher durch die Haare wuscheln", erklärte Aniko. "Beim anderen bin ich mir noch nicht so sicher...", sagte sie eher zu sich selber. Ich fasste den anderen nochmals ins Auge und als er meinen Blick bemerkte, wank er mir mit einem Augenzwinkern zu. "Zu ihm hingehen und sagen, dass du von ihm schwanger bist", schlug ich vor. "Oh genial! Das muss ich unbedingt machen!", rief meine Schwester aus.
Unser Gespräch wurde unterbrochen, als uns der Kuchen gebracht wurde. "Warum ist das Restaurant so leer?", fragte ich die Kellnerin. "Letzte Woche sind zwei Leute in dieser Bar gestorben und als man sagte , dass es hier spukte , sind die Besucher zurück gegangen", erklärte die Kellnerin uns" Genießt nun aber euren Kuchen!" "Meine Güte, er ist perfekt!", seufzte ich zufrieden. Aniko nickte bloss zustimmend, da sie sich gerade einen riesigen Bissen in den Mund gesteckt hatte.
"Was diese beiden haben den letzten Kuchen?",schrie in dem Moment einer der Männer. "Dean, bleib gefälligst hier und lass die Mädchen in Ruhe!", rief der grössere der beiden und packte Dean am Arm. Ich konnte gar nicht anderes ausser den beiden fröhlich zuzuwinken und mir noch ein Stück vom Kuchen abzubeissen. "Ist echt lecker!", rief Aniko zu Dean hinüber, was ihn dazu brachte, uns den Mittelfinger zu zeigen. "Dean!" "Sie haben es provoziert!" Aniko konnte gar nicht anders außer in lautes Gelächter auszubrechen und ich stimme mit ein. Das konnte ja ein ein lustiger Restaurantbesuch werden

Überleben ist leicht (Außer Engel jagen dich)Where stories live. Discover now