Chapter 2

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Um 6 Uhr riss mich mein verschissener Wecker unsanft aus dem Schlaf. Doch ich dachte garnicht, daran aufzustehen im Gegenteil, ich kuschelte mich näher an Zack der wohl ebenfalls nicht daran dachte aufzustehen. Glücklicherweise, wusste ich ja wie ich bin und stellte mir mehrere Wecker, nur für den Fall der Fälle. Nach ungefähr 15 Minuten beschlossen wir beide, dann doch noch aufzustehen. Kurz nach 7 Uhr waren wir fertig und gingen auch schon los. 20 Minuten später standen wir schon vor der Schule.

Kaum angekommen kamen Jade und Zayn Hand in Hand auf uns zu. Wir umarmten uns alle und gingen in unser Klassenzimmer.

"Gott, Crystal. Wir setzen uns ganz nach hinten. Ich muss von dir abschreiben sonst bekomm ich ein F." jammerte Jade mich voll.

"War auch nicht anders geplant." gab ich zu, weil ich wusste das es so kommen würde.

"Du wärst nicht so arm dran gewesen, hättest du gestern mit Crys und mir gelernt. Ich kann es jetzt." gab Zack an.

Dann betraten wir 4 den Raum.

"Kurzfristig wie immer." motzte unsere Mathelehrerin, Ms. Miller.

Sofort setzten wir uns hin und bekamen die Tests vorgeschoben.

"Ihr hab 30 Minuten für den einen Teil und 60 für den Hilfsmittelteil. Wer beim spicken erwischt wird bekommt ein F." brüllte unsere Lehrerin.

Gleich nachdem sie ihre Ansage beendet hatte, durften wir die arbeitsblätter umdrehen und legten los.

*********

Inzwischen hat schon die nächste Stunde begonnen, Geschichte stand an der Tagesordnung, ich hasse Geschichte. Mitten in der Stunde als wir irgendwelche blöden Aufgaben erfüllen mussten, fragte ich meinen Lehrer ob ich 'KURZ' auf die Toilette gehen dürfte, eigentlich wollte ich einfach nur nicht die Aufgaben machen.

Im Gang begegnete ich Ryan, schwarze Haare, dunkle Augen, muskulös, einfach nur heiß und ein Arsch. Ryan ist der Inbegriff eines Badboys. Er ist der beliebteste Junge der Schule und ist ein totaler Mädchenschwarm.

Nachdem ich ihn erblickt hatte, blieb ich wie angewurzelt stehn. Ich starrte ihn ein kurzen Moment an, bis ich mich aus meiner Trance losreißen konnte und auf den Boden schaute. Ich hielte eine Hand vor mein Gesicht und hoffte das er mich nicht gesehen hatte, doch es war zu spät, denn er kam geradewegs auf mich zu. Scheiße! Scheiße! Scheiße! Was soll ich den jetzt machen? Rennen, ich renne einfach auf die Toilette und tu so als müsste ich mich beeilen dachte ich mir. Kurz bevor ich die Tür öffnen konnte, wurde ich am Handgelenk festgehalten und gegen die Schließfächer gedrückt.

"Du stehst auf mich." flüsterte er mir ins Ohr, wobei er mir so nahe kam das seine Lippen meine Ohren berührten.

"Lass mich los!" sprach ich verängstigt und versuchte ihn von mir weg zu stoßen.

"Du bist doch scharf drauf. Das merke ich doch." meinte er und grabschte mir an den Arsch.

"Bitte, lass mich los." bat ich ihn und fing an zu weinen.

"Was fällt ihnen ein diese arme Mädchen zu bedrängen? Ins Direktorat! Sofort!" brüllte meine Geschichtelehrerin Ryan an, weil sich gewundert hat, weshalb es so lange gedauert hat."Ich glaube es ist das Beste für sie, wenn sie nahause gehen. Soll ich jemanden anrufen?"

"Äähh!? Nein, ich äähh!? Meine Eltern!? Äh Mutter ist auf Geschäftsreise und ich bin alleine mit Zack zuhause." stotterte ich, immernoch ganz geschockt.

"Nun soll ich Zack mit schicken?"

"Ja, bitte." brachte ich heraus und wurde zum Ende hin immer leiser bis meine Stimme schließlich erstickte.

Kurz darauf kam Zack mit karacho und unseren Sachen auf dem Arm aus dem Raum gestürmt. Er fand mich weinend auf dem Boden vor dem Klassenzimmer sitzen und setzte sich vor mich. Er hob meinen Kopf an und blickte mir besorgt in die Augen, die sich immer wieder aufs neue mit Tränen füllten und schlung seine Arme um mich.

"Was ist passiert?" fragte er wütend und spannte seine Kifer an. Das tut er immer, wenn er wütend, aufgebracht oder nervös ist.

"R-R-Ryan." brachte ich nach einigen versuchen heraus.

"Ich bring ihn um!" erwiderte er und sprang auf.

"Na-Na-Na-Na-Nein! Bitte nicht! Ich will einfach nur nahause!"

Er half mir auf und gab mir einen Kuss auf die Stirn, dann gingen wir zu seinem Auto.

***** Bei Zack *****

Bei Zack angekommen habe ich ihm erstmal erklärt was überhaupt passiert ist. Während meiner Erzählung fing ich wieder an zu weinen, er hielt die Arme auf und ich fiel ihn an. Aufeinmal bekam ich einen richtigen Heulkrampf. Es dauerte nicht lange Zeit bis ich müde wurde, ich fühlte mich geborgen und geschützt. Gefühle die ich seit meinem Vater bei keinem anderen Mann oder Jungen mehr hatte. Ich spürte noch wie er sich mit mir hinlegte, er gab mir einen Schmatzer auf die Wange. Ein letztes Mal sah ich ihm in die Augen, ich kuschelte mich an ihn an und schlief schlussendlich ein.

Zack's P.O.V

Wir hatten gerade mega scheiß Aufgaben in Geschichte bekommen. Crystal war mal wieder typisch Crystal und fragte, ob sie mal auf Toilette dürfte, eigentlich wollte sie nur nicht die Aufgaben machen. Woher ich das weiß?

Crystal und ich sind wie Zwillinge. Wo sie ist bin ich auch und wo ich bin ist sie auch. So geht das schon seit unserer Geburt. Crystal ist immer für mich da ich kann ihr einfach alles anvertrauen. Sie ist nett, hilfsbereit, vertrauenswürdig, manchmal ne echte Zicke, frech, ich kann einfach immer auf sie zählen. Wir kennen uns gegenseitig besser als jeder andere Mensch. Wir vertrauen uns blind.

Jedenfalls, als sie nach 10 Minuten nicht zurück kam wurde es etwas komisch, ich fing an mir Sorgen zu machen. Wegen der Sache mit Ryan.

Für sein Image steht er einfach auf die falsche Person, Crystal. Versteht mich nicht falsch sie ist atemberaubend, aber er ist ein Badboy und sie ist einfach komplett anderes. Außerdem geht er es total falsch an. Ryan macht ihr angst und begrabscht sie, ich hasse ihn einfach.

Anscheinend kam das ganze meiner Lehrerin auch komisch vor sie ging raus um nach Crystal zu schauen. Man hörte ein lautes Gebrüll und ich wusste sofort, was passiert war. Sie kam wieder in den Raum und gab mir die Erlaubnis nahause zu gehen, sofort packte ich unser Zeug zusammen und rannte aus dem Raum.

Vor dem Klassenzimmer fand ich Crystal weinend auf dem Boden sitzen, ich setzte mich vor sie und fragte was passiert sei. Sie stotterte nur seinen Namen. In diesem Moment hätte ich ihm den Kopf abreißen können.

"Ich bring ihn um!" knurrte ich.

"Na-Na-Na-Na-Nein! Bitte nicht! Ich will einfach nur nahause!" sprach sie mit zittriger Stimme.

Ich half ihr auf und fuhr mit ihr nahause.

***** Bei mir *****

Zuhause erklärte sie mir erstmal die ganze Geschichte, was die Wut in mir auflodern lies. Ich lies es mir nicht anmerken und nahm sie einfach in den Arm. So verharten wir beide ein wenig bis ich merkte das sie müde wurde.

Langsam legte ich mich mit ihr hin, damit sie schlafen konnte.

Sie ist so süß, wenn sie schläft.

Nach dem wir uns hingelegt hatte gab ich ihr noch einen Kuss und sie schlief ein.

Ich blieb noch ungefähr 10 Minuten mit ihr liegen, dann stand ich auf. Ich schrieb Crys noch einen Zettel falls sie aufwacht und fuhr dann zu Ryan.

  Now That I've Found You  {Pause}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt