Kapitel 3

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So ein Mist! Schon wieder eine schlechte Note. Und dann auch noch in Mathe, da war ich doch immer so gut. Als die Stunde zu Ende war, ging ich niedergeschlagen zu meinem Stammplatz. Meinem Spind.

Und da spürte ich es wieder. Das Brennen.

Und wer war schuld an ihren schlechten Noten?

Das Brennen.

Wer war schuld an ihrer Unkonzentriertheit?

Das Brennen.

Wer war schuld an ihrer schlechten Laune?

Das Brennen.

Und wer war Schuld an dem Brennen?

Torak

Wut kochte in mir auf. Ich wollte mich beherrschen, aber da wurde das Brennen noch intensiver. Intensiver als je zuvor.

Jetzt reicht's! Es reicht!! Vor unterdrückter Wut zitternd, drehte ich mich langsam um. Ich starrte zurück. Ich ließ ihn mein Brennen spüren. Mein Brennen. Und schritt hoch erhobenen Hauptes auf ihn zu.

Toraks P.O.V.

Ich beobachtete sie jetzt schon seit zwei Wochen. Zwei Wochen, in denen nichts passiert war. Aber auch wirklich gar nichts. Die ganze Zeit musste ich ihr hinterher dackeln, wie ein Schoßhund. Und das alles bloß wegen meinem Vater. Ich schnaubte gelangweilt.

Da versteiften sich ihre Schultern plötzlich. Jetzt schaute ich neugierig genauer hin. Ihr ganzer Körper war angespannt wie eine Bogensehne, und sie zitterte am ganzen Leib. Sie hatte sie Hände zu Fäusten geballt, so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. Sie hatte also keine Angst, sie war wütend. Nein nicht nur wütend, stink sauer traf es besser.

Gespannt beobachtete ich, wie sie sich langsam umdrehte. Sie starrte mich direkt an. Plötzlich stand mein Gesicht in Flammen, erschrocken zuckte ich zurück, es brannte wie verrückt.

Verdammt was ist das denn?!

Jetzt kam sie mit anmutig wiegenden, aber Kraftvollen Schritten auf mich zu. Ihre ganze Ausstrahlung hatte sich verändert. Gerade war sie noch zurückgezogen und schwach, nichts Besonderes. Nun aber strahlte sie Macht aus, unglaubliche Macht und Stärke, die man ihr nicht angesehen hätte.

Sie blieb mit ihrer ganzen Kraft und Schönheit direkt vor mir stehen und starrte mich mit ihren stechend blauen Augen an.

„Was ist?" versuchte ich meine aufkommende Angst zu verstecken.

Angst?! Du hast doch nie Angst!! Reiß dich zusammen! Du bist kein kleiner Junge mehr, der vor seinem eigenen Schatten Angst hat!!! Das bildest du dir nur ein!

„Was los ist? Das will ich von dir wissen." Sagte sie gefährlich ruhig und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Wieso, ich mach doch gar nichts." Versuchte ich mich schwach rauszureden.

Darauf verengte sie ihre strahlenden Augen zu Schlitzen, und das Brennen und Kribbeln wurde schlagartig schlimmer. Ich stieß ungewollt ein schmerzerfülltes zischen aus und kniff kurz die Augen zu.

„Das." Sagte Amenia und ließ ein schadenfrohes Lächeln über ihre Lippen gleiten.

„Was" schaltete sich Inaema neben mir ein und schaute mich verwirrt, aber auch etwas besorgt an.

Amenia ließ ihren brennenden Blick zu ihr weiter wandern und hielt jetzt sie mit ihren Augen fest. „Das."

Inaema zuckte überrascht und mit schmerz verzerrtem Gesicht zusammen.

„Wie machst du das?" erstickt versuchte sie ihrem Blick standzuhalten.

„Genauso wie ihr." Antwortete Amenia kalt.

Jetzt war ich verwirrt. „Hä, was meinst du?"

Amenia lachte höhnisch auf. „Dass ihr mich die ganze letzten Wochen gequält habt. Hier in der Schule, in den Unterrichtsstunden wie in den Pausen. Auf meinem Heimweg, in meinem Haus. Immer und überall, habe ich euren brennenden Blick gespürt."

Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Ich wechselte einen leicht panischen Blick mit Inaema, die mit der gleichen Panik zurück sah.

„Ach, jetzt tauscht hier keinen Geschwisterblick, dass bringt nichts. Also antwortet endlich." Schnaubte Amenia verärgert. Ihre Augen blitzten gefährlich auf.

Erstarrt schauten wir sie an. „Woher weißt du, dass wir Geschwister sind?" fragten wir sie synchron.

Das konnte sie nicht wissen! Niemand hier wusste das!! Es brachte uns in Gefahr, wenn das die falschen Personen herausfanden!

„Ich sehe es euch an. Ihr bewegt euch gleich, habt dieselbe Art zu gehen. Ihr sprecht gleich, geht zu gewohnt miteinander um, um auch nur ein Pärchen zu sein und habt außerdem Merkmale, die nur Geschwister haben können. Das habe ich schon bemerkt, als ich euch das erste Mal zusammen gesehen habe." Sagte sie verächtlich. „Also ich warte immer ..."

„Ja hey, Amenia, hier bist du abgeblieben. Kommst du? Wir haben gleich Physik." Unterbrach ein Mädchen, wahrscheinlich ihre Freundin, sie und zog an ihr, um sie zum Mitkommen zu bewegen. Diese sagte als Antwort: „Ja ich komm gleich, geh schon mal vor." Und wimmelte ihre Freundin damit ab, die ihr allerdings noch einen undefinierbaren Blick zuwarf und dann widerstrebend ging.

Als ihre Freundin außer Sicht war, richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf uns.

„Ich werde jetzt gehen, aber das war nicht das letzte Mal, dass wir uns gesprochen haben." Drohte sie und wandte sich ab.

Nachdem sie ein paar Schritte gegangen war, blieb sie aber noch einmal stehen, drehte sich aber nicht um.

„Und wenn ihr mich weiter verfolgt werdet ihr es bitter bereuen." Und damit ging sie, ihre Ausstrahlung wieder 'normal'.

Verdammter Mist! Jetzt haben wir ein großes Problem am Hals!

„Verdammt. Das ist gar nicht gut. Hast du ihre Macht gespürt? Das ist nicht normal!" rief Inaema aufgebracht aus.

„Ja du hast Recht. Wir müssen mit unserem Vater reden, er weiß vielleicht, was wir machen sollen." Stimmte ich ihr zu.

Nein das war wirklich nicht gut. Amenia strahlte eine unglaubliche Kraft aus, aber nur wenn sie es wollte. Das war ungewöhnlich. Mehr als nur ungewöhnlich. Niemand sonst hatte diese Fähigkeit. Niemand, der noch lebt.

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Hey Leute ;) bin immer offen für Anregungen und eventuell auch für wünsche (kommt ganz drauf an welche)

außerdem widme ich das Kapi Readliker07 danke für deine Hilfe ^-^ schaut auch mal bei ihr vorbei

und auch ein Dankeschön an Pinselstrich_07 für die netten Kommis

Aktualisierung 01.03.16

Wörter 998

The Door In The Forest Where stories live. Discover now