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-Louis Point of View

one week later

Ich erfuhr, dass dieser Harry in Zukunft mit mir im Cafe arbeiten würde. Payne lobte den Neuen und mittlerweile ging er mir damit echt auf die Nerven. Ich fühle mich vernachlässigt, da Paynes Aufmerksamkeit sonst mir gehörte. Ich bereitete einen Tee für einen meiner Kunden vor und goss ihn anschließend behutsam in eine der Tassen. Von Weitem erkannte ich Harry, wie er in meine Richtung starrte. Ich wusste nicht was über mich herkam und lief mit dem Tee in der linken Hand wie von einer Tarantel gestochen auf Harry zu. Er schaute mich überrascht an. Vor ihm angekommen schüttete ich ihm den Inhalt der Tasse über den Körper. Liam sah mich schockiert an und kam schnell auf uns zu. Er schrie mich wütend an und forderte mich sofort auf den Laden zu verlassen.

Zu Hause angekommen, begrüßten mich meine Schwestern fröhlich. Meine Mutter war seit paar Tagen im Krankenhaus, da es ihr immer schlechter ging. Meinen Geschwistern sagte ich, dass sie für die nächsten paar Wochen eine Kur besuchen würde. Glücklicherweise schenkten sie meinen Wörtern Glauben. Ich war auch nicht in der Lage sie zu besuchen, da ich meine Schwestern zu Hause nicht allein lassen wollte. Ich schrieb ihr immer Nachrichten, um mich nach ihrer Lage zu erkundigen. Ich hatte unser Geld, welches für Notfälle war, ausgegeben, damit ich uns beiden überhaupt ein Handy beschaffen konnte. Da ich jetzt auch keinen Job mehr hatte, musste ich irgendwie versuchen über die Runden zu kommen. Ich wusste, dass meine Reaktion übertrieben war und dass ich mir so ein Verhalten nicht leisten konnte, weil ich der einzige war, der etwas verdiente. Ich begab mich in unsere kleine Küche, die nur mit dem nötigsten ausgestattet war. Ich holte einen Topf raus und füllte diesen mit Wasser und etwas Salz. Bis das Wasser anfing zu Kochen, konnte ich mich schon einmal auf die Suche nach der Zeitung machen. Ich bemerkte schnell, dass ich hier irgendwann mal dringend aufräumen müsste. Als ich diese endlich fand, umkreiste ich mit einem Stift paar akzeptable Angebote. Viele große Firmen suchten Putzkräfte. Das einzige Problem war, dass sie ausdrücklich nur Frauen einstellen wollten. Wie unfair war das den bitte? Stirnrunzelnd legte ich die Zeitung weg und begab mich wieder in die Küche. Ich bereitete noch das Restliche vor und schrie dann durch die ganze Wohnung, dass das Essen fertig sei.

Wir aßen die Spaghetti und meiner Meinung nach waren sie noch essbar. Trotzdem müsste ich noch dringend an meinen Kochkünsten arbeiten. Ich konnte ihnen doch nicht jeden Tag nur Fertiggerichte auftischen. Allerdings wäre das eigentlich die einfachste, aber auch eine der ungesündesten Methoden. Nachdem wir alle mit dem Essen der Speise fertig waren, halfen mir alle noch beim abräumen. Ich half Lottie noch schnell bei den Hausaufgaben und begab mich dann in mein Zimmer. Als ich das leere Bett neben mir sah, dachte ich augenblicklich an meine Mutter. Ich hoffte einfach nur, dass sie schnell wieder gesund wird.

Ich hatte viele Gedanken in meinem Kopf, welche mir einfach den Schlaf raubten. Ich war mir im Klaren, dass das nicht mehr lange so weitergehen könnte. Jedoch wusste ich einfach nicht, wie mir zu Helfen war. Ich spielte schon oft mit dem Gedanken mich jemanden anzuvertrauen, doch ich hatte zu viel Angst davor. Die Unwissenheit, wie die Personen reagieren würden hinderten mich all diese Jahre. Zudem studierten alle meine Freunde an der High School bereits.

Ich stand durch das Piepen meines Weckers auf. Heute würde ich zu meiner alten Arbeitsstelle gehen, um meine Sachen abzuholen. Schon seit gestern plagten mich Schuldgefühle. Ich wusste einfach nicht, was in mich gefahren war. Ich begab mich Richtung Bad, um meine morgendliche Routine zu erledigen. Fette Augenringe zierten mein Gesicht. Ich sah sehr mitgenommen aus. Ich zog mich schnell an und packte meine Tasche. Meine Schwestern schliefen noch und bekamen nicht mit, dass ich das Haus verließ.
Ich stand minutenlang vor der Eingangstür und wartete, ohne zu wissen auf was. Ich traute mich nicht das Café zu betreten. Ich hielt den Atem an und hoffte einfach nur, dass mich irgendjemand von dieser Ungewissheit befreien würde. Diese Person konnte leider nur ich sein. Zitternd ging ich rein und unsere beiden Blicke trafen sich. Harry schaute mich lächelnd an, obwohl ich ihn gestern sehr verletzt hatte. Wie konnte er überhaupt noch nach dem gestrigen Vorfall so eine positive Aura ausstrahlen? Unbeirrt meiner Blicke wurde sein Grinsen einfach nur größer, falls das überhaupt noch ginge. Ich erkannte, dass mein Chef auf mich zukam mit einem Blick den ich keinesfalls deuten konnte. Ich war mir ziemlich sicher, dass Harry etwas damit zu tun hatte. "Louis, du solltest dich lieber glücklich schätzen, dass Harry ein gutes Wort für dich eingelegt hat. Und jetzt mach dich an die Arbeit. ". Nach ein paar Minuten purer Verwirrung, ging ich den Aufforderungen meines Chefs nach und machte mich an die Arbeit. Harry warf mir die ganze Zeit freundliche Blicke zu. Zwar war ich ihm dankbar dafür, aber trotzdem wollte ich nicht unbedingt eine Freundschaft mit ihm eingehen, da ich zurzeit für so etwas keine Zeit hätte.

Als unsere anstrengende Schicht endete, bot uns Liam an, die Reste, welche noch übrig geblieben waren, mitzunehmen. Ich spürte wie sich mein Magen schon vor Hunger zusammen zog. Harry und ich nickten heftig und legten ein paar Stücke Kuchen mit gierigen Blicken in eine Box. So wie Harry mit einer kurzen Verabschiedung schnell aus dem Café rannte, ging es ihm wohl auch nicht besser als mir.
"Bis morgen, Liam", rief ich ihm noch zu. Da ich es sicher nicht mehr aushalten konnte, suchte ich mir ein ruhiges Plätzchen, wo ich ungestört Essen könnte. Um meine Schwestern machte ich mir keine Sorgen, da sie heute auf einer Geburtstagsfeier waren. Nicht weiter weg sah ich auch schon eine Bank. Desto näher ich ihr kam, sah ich die Umrisse eines mir allzu bekannten Lockenkopfes. Normalerweise hätte ich mir einen anderen Ort gesucht, aber ich musste mich bei Harry sowieso noch dringend bedanken. "Kann ich dir etwas Gesellschaft leisten?", fragte ich. Harry sah erschrocken zu mir auf und schaute mich verwundert an. "G-gerne", stotterte er. Er rutschte etwa zur Seite, damit für mich genug Platz war. Ich setzte mich neben ihn und fing auch an, dass leckere Kuchenstück genüsslich zu essen. Ich und Harry saßen dicht aneinander gequetscht. Als ich wagte einen Blick auf ihn zu werfen, sah ich, dass Harry gar nicht mehr aß. Seine Wangen waren leicht gerötet und er schaute verträumt vor sich hin. Erst als ich ihm in die Seite pikste, schreckte er auf und quickte. "Idiot", schrie er und versuchte dabei empört zu klingen, woran er scheiterte. Leise fing er an zu kichern, wobei er ziemlich niedlich aussah. Vielleicht war er doch liebenswert.

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⏰ Last updated: Dec 24, 2017 ⏰

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