2

83 13 2
                                    




- Harry's Point of View

Ich half meinem Vater unseren Stand auf dem Flohmarkt aufzubauen. Ich zitterte am ganzem Leib, obwohl ich mir eine dicke Jacke angezogen hatte. Ich beobachtete die verschiedenen Leute, die unsere Waren begutachteten, dann aber wieder weggingen. Etwas enttäuscht setzte ich mich wieder auf den Stuhl. Nicht sehr viel weiter weg sah ich einen Jungen, der sich ein paar Schuhe anguckte und dann erschrocken weiterging. Als ich den Jungen weiter begutachtete fiel mir auf, dass er bei diesem kalten Wetter keine Jacke trug. War der Junge eigentlich lebensmüde? Er stieß mit einer Frau zusammen, welche kurz darauf ihr Portmonnaie verlor. Erst dachte ich er würde es mitnehmen, aber dann rannte er der Frau einfach hinterher. Eine Frau fragte mich nach dem Preis einer Schneekugel. Genervt drehte ich mich um und teilte ihr den Preis mit. Musste sie mich denn genau jetzt ansprechen? Meine Gedanken wurden durch den Schrei meines Vaters unterbrochen. Moment mal der Schrei meines Vaters? Ruckartig drehte ich mich um und bemerkte, dass mein Vater auf den Jungen zulief. Der Junge stand unschlüssig da und wusste anscheinend nicht was er tun soll. Erst als mein Vater ihm schon sehr nah war, ergriff er die Flucht. Mein Vater rannte ihm einfach hinterher und mittlerweile war schon jeder auf das Geschehen aufmerksam geworden. Dieser kam einige Minuten später wieder und hob die Brieftasche auf und gab sie eigenhändig der Frau wieder. Fühlte er sich jetzt etwa wie ein Retter in der Not? Dabei war der Junge doch unschuldig und irgendwie tat er mir auch Leid. Als er bei mir ankam hatte er dieses selbstsichere Grinsen auf dem Gesicht. Erstmal wollte ich etwas zum Thema sagen, aber tat es dann doch nicht, da wir nicht gerade das beste Verhältnis zueinander haben.

one hour later

Aufmerksam hörte ich meinem Vater dabei zu, wie er mir aufzählte wo ich was hintragen sollte, bevor ich seinen Aufforderungen dann nach ging. Langsam kotzten mich seine Befehle so dermaßen an, dass ich jedes Mal kurz davor war ihm eine zu scheuern. Es war anstrengend mit einem Vater, den man schon so zum Kotzen fand, zusammen zu arbeiten. Immer wieder kam mir der Gedanke an den Jungen von heute Morgen. Mit seinen braunen Haaren, seinem dunkelblauen Pullover, dem schwarzen paar Jeans und seinen abgetretenen alten Vans ließ er mich die ganze Zeit über an ihn denken. Er hatte etwas besonderes an sich, was mich vollkommen gefesselt hat. Völlig in Gedanken versunken bemerkte ich erstmal nicht, dass meine Mutter zu Hause ankam. Erst durch das nervtötende Geschrei meiner Eltern schreckte ich aus meinen Gedanken. Es war immer das Gleiche. Sobald meine Mutter nach Hause kam, beschwerte sie sich immer bei meinem Vater, dass er sich mal einen vernünftigen Job suchen sollte. Manchmal meinte sie auch, dass wir ohne ihn viel besser klar kommen würden. Als ich klein war traf es mich sehr, da alle meiner Freunde ein glückliches Familienleben hatten. Ich konnte sie auch nie zu mir nach Hause einladen, da ich Angst davor hatte, dass sie etwas davon mitbekommen würden. Manche wendeten sich auch von mir ab, da ich es manchmal etwas übertrieb und sie mit allen meiner vorhandenen Mitteln versuchte von dem Haus wegzuhalten. Eine meiner festen Freundinnen kam, aber dahinter und nervte mich die ganze Zeit damit, etwas dagegen zu machen und eine Familientherapie zu besuchen.

one day later

Ich wurde durch das nervige Piepen meines Weckers geweckt, aber ich beschloss weiter zu schlafen, da ich gestern kein Auge zudrücken konnte, wegen meinen dummen Gedanken an einen Junges, dessen Namen ich nicht einmal kannte.

Jemand verfolgte mich. Ich schaute hinter mich, aber konnte das Gesicht der mysteriösen Person nicht erkennen. Als ich weiterlaufen wollte stand die Person direkt vor mir. In dem Moment traute ich mich nicht mehr zu bewegen, geschweige denn zu atmen. Ich erkannte, dass es ein Mann mit stechend blauen Augen war. Sein grauenvolles Lachen konnte man bestimmt durch die Ganzen Gassen Doncaster's  hören. Es war ein ohrenbetäubender Laut.  Meine Knie fingen an stark zu zittern. Der Mann näherte sich mir  und ich fing an meine Mutter meinen Namen laut schreien hören. Warte mal...Meine Mutter?

Ich spürte wie jemand an mir rüttelte. "Harry, du kommst zu spät für die Schule!", schrie meine Mutter schon fast. "Ich steh doch schon auf", antwortete ich ihr. Als ich auf die Uhr guckte bereute ich es wieder eingeschlafen zu sein. Ich hatte noch ungefähr zehn Minuten. Ich zog mir einfach irgendwelche Klamotten an, die noch vom Vortag  übrig geblieben waren und nahm mir noch schnell einen Apfel der noch auf dem Esstisch stand."Tschüss!", rief ich und sprintete aus dem Haus. Vor dem Schultor sah ich schon meinen Besten Freund Niall ungeduldig auf mich warten."Hi Nialler." Das war ein normaler Schulbeginn für mich. Als ich endlich alle Stunden überstanden hatte, ging ich zusammen mit Niall in Richtung Freiheit. Doch als ich vor unserer Schule stand, stockte mir der Atem. Dort sah ich ihn zusammen mit einem Mädchen.

(A/N: Ich würde mich sehr gerne über konstruktive Kritik freuen.)

Steady Love / l.s. Where stories live. Discover now