Prolog

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Avery

Wütend starrten meine Eltern mich an. Das einzige, was ich konnte, war auf den Boden zu starren. Der konnte wenigstens nicht böse auf mich werden.

"Sieh uns an." Die Stimme meines Vater donnerte durch die Eingangshalle und ließ mich heftig zusammen zucken. Zögerlich hob ich meinen Kopf nur um in die kalten wütenden grauen Augen meines Vaters zu schauen. Die Augen die mir in meiner Kindheit so viel Hoffnung geschenkt hatten.

"Wo warst du?" Seine Stimme war kalt und vorwurfsvoll. Ich wusste, dass er es wusste.
"Unterwegs." Meine Stimme war nur ein leises flüstern.
Mein Vater lachte verächtlich auf und kam ein paar Schritte auf mich zu. Kurz vor mir blieb er stehen.

"Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass wir so dumm sind und nichts mitbekommen?"
Es war mehr eine Frage, statt eine Aussage. Anscheinend erwartete mein Vater auch eine Antwort.
"Tust du das?", schrie er mich nun an, was mich erneut zusammen zucken ließ. Ich hasste es angeschrien zu werden.

"Nein", wisperte ich.
"Und wieso tust du das trotzdem?"
Sein Blick lag wütend auf mir. Er sah mich an, als wäre ich eine Schande für die Familie.
"Weil...weil..."
"Weil...?"

"Weil ich ihn liebe", platze es aus mir heraus. Kurz darauf bereute ich es. Das war eindeutig die falsche Antwort. Das spürte ich auch kurz darauf an meiner Wange.

Ein lauten Klatschen hallte durch die Halle. Schmerz verzehrt verzog ich mein Gesicht.
"Liebe. Das ich nicht lache. Du hasst keine Ahnung davon. Wie alt bist du? Du bist erst 16! Also lass den Humburg. In diesem Haus, gibt es keinen Platz für Liebe."
Für Väterliche Liebe anscheinend auch nicht.

"Wie lange hast du schon was mit ihm am laufen?", knurrte er bedrohlich.
Ich antwortete nicht.
"Wie lange", schrie er nun.
"Ein Jahr", wisperte ich ängstlich und wich ein paar Schritte zurück.
"Was? Ein Jahr? Bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Das wird Nachwirkungen haben mein Fräulein. Du wirst diesen Kerl nie wieder sehen!"
"Aber..."
"Wehe du sagts auch nur ein Wort! Wenn ich diesen Kerl irgendwo sehe, in deiner Nähe, werde ich dafür sorgen, dass seine Zukunft im Eimer ist. Und das willst du doch nicht. Hab ich recht?"

Ich nickte eingeschüchtert.
"Ja, Vater."
"Braves Mädchen. Dein Handy gibst du für eine Woche ab. Fernseher Verbot hast du auch. Und ab jetzt, wirst du nirgendwo hingehen ohne Richard..."
"Was? Dad! Ich bin 16!"

"Das weiß ich! Aber du scheinst uns gerade zu nur ins Verderben zu führen! So lange bis du mir gezeigt hast, dass du dich vernünftig Verhalten kannst, gehst du mit Richard durch die Straßen."
Ich funkelte ihn böse an. Das war jetzt doch jetzt nicht sein Ernst!
"Du darfst jetzt gehen!"
Wütend drehte ich mich um und rannte die runde Spindeltreppe hinauf, wo meine Etage lag.
Wir waren reich. Sehr reich! Und ich hasste es. Ich hatte alles war ein Mädchen sich wünschen konnte!
Doch eines hatte ich nicht.
Liebe!

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