Die Stille vor dem Sturm

173 15 30
                                    

„Ich check immer noch nicht, wie man eine Stadt so nennen kann!"

-„Das liegt daran, dass Du einfach keine Ahnung hast! Du hast in Erdkunde bestimmt eine 6!"

„Nein! Nein. Ich habe Erdkunde abgewählt!"

-„Ohoho! Hälst Dich jetzt wohl für den größten Macker aller Zeiten, hm?"

Ihr wollt wissen, wer sich dieses krasse Battle lieferte, welches nur so vor gekonnten  Kontern triefte? Tja, nachdem sich nun letztendlich doch alle vorgestellt hatten, wurden wir in unsere Freizeit entlassen. Das klingt jetzt vielleicht etwas förmlich. Na ja, es bedeutet einfach; wir haben den Rest des Tages frei. Und da es ein Sonntag war, die Geschäfte geschlossen hatten und die meisten von uns noch recht müde von der Anreise gestern waren, blieben wir alle erst einmal im Wohnheim. Genauer gesagt gingen wir einfach zum Aufenthaltsraum hinüber. Ich habe wohl schändlicherweise letztes Mal behauptet, dass wir im Aufenthaltsraum unsere kleine Selbsthilfesitzung abgehalten hatten, aber wie ich erfahren durfte, handelte es sich dabei nur um einen langweiligen Konferenzraum. Der eigentliche Aufenthaltsraum sah auch viel mehr wie ein Aufenthaltsraum aus. Etwa in der Mitte des Raumes stand eine große Couch. Rechts und links daneben gab es auch einige andere Sitzmöglichkeiten. Diese waren natürlich direkt vor einem Fernseher platziert. Fragt mich nicht, was es für einer war, ich kenne mich mit dem ganzen Kram nicht aus. Als mein Laptop kaputtging wollte mir ein überdeutlich hilfsbereiter Mitarbeiter in dem Elektronikfachgeschäft/Reparaturwerkstatt einen neuen andrehen, mit Advance Dual Docking Station, Track Point und natürlich Ethernet Lan. Ich habe bis heute nichts verstanden, außer dass es um einen Laptop von anscheinend bester Qualität ging. Na ja, wie auch immer, jedenfalls war es ein großer Flachbildschirm, auf dem alle Mitglieder unserer Gruppe gleichzeitig etwas erkennen konnten. Hinter der, mit grünem Stoff bezogenen, Couch war ein Tischfußball......tisch....Ich bin mir nicht sicher, wie das heißt. Tischfußballtisch klingt doch wirklich abstrus, oder? Ich meine ja, man sagt 'Lass uns Tischfußball spielen!', aber wie heißt denn bitte das Gerät selbst? Wenn es einer weiss, man möge es mir bitte mitteilen. Wobei, ich denke noch einmal werde ich dieses Wort nicht benötigen. Jedenfalls stand da so ein Ding. Und dahinter befand sich auch schon die Außenwand. Diese war mit einer großen Fensterfront besetzt, sodass man einen guten Blick nach draußen hatte und auch tagsüber reichlich Licht in den Raum drang. Wenn man nun einfach von...der Couch aus gesehen (?) nach rechts ging, erreichte man eine Möglichkeit den Speisesaal zu betreten. Wobei Saal etwas übertrieben war, denn da wir ja eine relativ kleine Gruppe waren, brauchten wir keinen riesigen Saal. Nun denn, zu Ihrer Linken - pardon - zu der Couch Linken fänden Sie einen Durchgang zum Flur vor. Der Aufenthaltsraum war ein sehr großer Raum und beinhaltete ohne Frage mehr Inventar, als lediglich einen Tischfussball.... (Mist.).....tisch..., eine Couch und eine fette Glotze. Aber ich möchte mich jetzt nicht zu lange dabei aufhalten, die Äußerlichkeiten des Wohnheimes zu beschreiben. Dafür haben wir später noch genug Zeit! Ich meine, ich wollte ja eigentlich erzählen, wer sich dieses krasse Battle lieferte, dessen Stattfinden ihr sicherlich schon vergessen habt, da ich einfach so lange und imens vom Thema abschweife. Es tut mir leid! Ich gelobe Besserung! Aber ich brauche etwas Zeit...

Ähem, wie dem auch sei. Wir sind also alle in den Aufenthaltsraum rübergegangen. Ich wollte eigentlich Hippster sein und in mein Zimmer gehen. Gut, ich wollte einfach nur schlafen. Aber irgendetwas deutete mir, dass es wohl unhöflich sei, einfach so die Gruppe zu verlassen. Da machten sich wohl die Spuren meiner Erziehung bemerkbar. Wie schön! Wenigstens etwas Positives heute.

Um zum Thema zurückzukommen, wie es unter neuen Bekannten nunmal so war, verfloss die Gruppe in Smalltalk. Beziehungsweise eine etwas tiefere Vorstellung. Wenn ich seinen Namen richtig behalten habe, hatte Tobias (Skaterboy) eine lockere Runde angefangen, nachdem wir nach einigen Minuten des fehlenden Gesprächsstoffes, Gefahr liefen, den Fernseher einzuschalten. Ich setze an dieser Stelle der Einfachheit halber einfach ein Flashback:

Russian LullabyWhere stories live. Discover now