Happy Marco und toter Mats

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Hey ihr! Also, wie angekündigt, die versprochenen letzte 3 Kapitel als Lesetag/nachmittag/abend. Diesmal werde ich das nächste Kapitel aber nicht in einer Stunde hochladen, dass werde ich sehr wahrscheinlich nicht schaffen, sondern halt im laufe des Tages. Ich hoffe ihr habt Spaß :)

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Ja. Lach nur. Sobald du einschläfst hol' ich meine Filzstifte. 

Als die Tür aufgeschlossen wurde, fuhren die beiden auseinander. Sie grinsten sich noch kurz an, dann stand da Mats. „Oh. Hallo Mario. Marco, wir gehts dir? Alles gut, kleiner?"

Angesprochener wusste gar nicht so genau. „Ja... ganz ok. Und dir so?" Smalltalk führen und so, dachte Marco sich schmunzelnd. Er war gerade ziemlich happy. Ja, das war er.

„Ja naja. Ähm... Mario... Wir haben gleich Teambesprechung... Und Marco? Jogi kommt gleich zu dir und bespricht mit dir von wegen Kopfschmerzen und so..." Marco nickte Mats zu. Mh. Vielleicht... also... mit ganz viel Glück... Musste er nicht spielen? Das wäre richtig toll.

Trotzdem versteckte er das Grinsen, ließ sich von Mario durch die Haare wuscheln und war dann alleine im Zimmer. Jetzt pochte sein Kopf wieder. Böser Kopf. Ganz böse!

Als die Tür erneut aufging stand Jogi im Rahmen. „Marco...", sagte er und trat ein. „Ich weiß nicht wie ich es formulieren soll..." Direkt mit der Tür ins Haus fallen, würde Marco jetzt einfach mal sagen, hoffte insgeheim, dass er gleich gesagt bekam, dass er zurück nach Dortmund fahren müsste.

Wobei. Er dachte nie daran, dass er dann Mario erstmal nicht mehr sah. Bis er mal diese verdammt weite Strecke bis nach München gefahren war, oder anders herum. Das ließ sein Herz ein bisschen verkrampfter schlagen und schmerzhafte Stiche in seinen Magen zucken.

Wieso hatte dieser vollkommene Vollspast auch zu den Bayern wechseln müssen? München war hässlich, der Verein seiner, und vieler anderer, Meinung nach echt scheiße. Es war weit weg von Dortmund und außerdem hatten die einen komischen Trainer und eine hässliche Kabine. Überall war alles rot, wenn man nicht der King war, stand man im Schatten von Robben, Thomas, Manuel und Co. Und... Marco hasste wie erwähnt Oktoberfeste. So affig. So affig!

Man merkte anhand seiner Gedanken, dass er nicht so der Bayern Fan war. Was im Grunde auch total zweitrangig wirkte, dass viel größere Problem war immer noch die höllische Entfernung. Wenigstens noch im selben Land und nicht Frankreich oder Spanien oder Island oder so.

Nunja, wie sie das mit ner beschissenen Fernbeziehung regeln wollten, da war Marco noch etwas unschlüssig. Schließlich plante man eigentlich bei einer Beziehung den Tagesablauf nach dem jewils anderen. In einer normalen, unkomplizierten Beziehung. Aber - da war sich wahrscheinlich jeder sicher - war das keine normale Beziehung, nein, auch keine normale Situation. Niemand würde gerne in Marcos Körper stecken, wenn er sich bald entscheiden musste. Er würde mit 300%iger Sicherheit sagen, dass er es versuchen wollte. Wirklich. Aber ob er es hinbekommen würde, so eine Fernbeziehung, dass stand eindeutig noch aus.

Mal sehen, was die Zukunft brachte. Er konnte es ja schließlich nicht ändern, dass es jetzt so war, wie es war.

Ups. Was Marco auffiel - der Bundestrainer schaute ihn irritiert an. „Sorry, was haben Sie gesagt?", fragte er und wurde prompt ein bisschen rot.

„Ähm...", der Trainer versuchte sich zu fassen, kam nicht damit klar, dass Marco seinen emotionalen Vortrag einfach überhört hatte. „Marco... leider wird für dich die Länderspielpause vorbei sein, ich denke nicht, dass es noch viel Sinn hat, noch die zwei Tage in München zu bleiben... Du hattest fast eine Gehirnerschütterung und hängst im Training nach. Also... wenn du möchtest, dann kann ich sogar für heute Abend ein Taxi bestellen... Dann wärst du in ein paar Stunden zuhause."

Marco dachte nach. Mh. Er wog die Vor- und Nachteile ab. Es brauchte drei Sekunden, dann war es ihm klar. „Ach, Herr Löw, wissen Sie, ich bleibe heute noch hier und fahre mit meinen Dortmunderkollegen nach dem Spiel heim, ja?" Er wollte nicht gehen. Nein. Für ihn. Für Mario.

***

Müde räkelte sich Marco unter der Decke. Der nervtötende Wecker des tollen Manuel Neuers nervte ihn gerade sehr.

Als der Jogi am Abend vorher sein Ok gegeben hatte, dass er erst morgen mit den anderen heimfuhr, da hätte Marco echt Freundestänze aufführen können. Weil, dann musste er noch nicht packen. Und er wäre halt bei Mario und den anderen Leuten und so. Nun, danach war er dann einfach eingeschlafen und hatte, wegen der Tabletten intus durchgeschlafen. Bis zu dem Zeitpunkt, als der Wecker anfing zu bimmeln. 

Wunderbar. Manuel und Mats mussten aufstehen und er durfte liegenbleiben. Er durfte sich später Frühstück aufs Zimmer bringen lassen und den ganzen Tag rumliegen. Es hatte Vorteile, durchaus.

Manu und Mats hatten aber leider nicht die Gnade, sich ruhig zu verhalten und Marcos Schönheitsschlaf nicht zu stören, denn die beiden trampelten wie zwei übergroße Elefanten durch das Zimmer. Schlimm.

Aber als es dann wieder ruhig war, Marco wäre fast wieder eingeschlafen, da klingelte sein Handy. Nicht rangehen stand da. Es gab genau zwei Leute, die Marco so eingespeichert hatte. Roman, der Borussen Torwart, also der Schweizer. Und Lewy. Marco hatte Roman nur so eingespeichert, weil der ihn an einem schlechten Tag mit seiner übertrieben guten Laune so gegen den Strich gegangen war, dass Marco ihn gerne auf den Folterhaufen geworfen hätte, wenn da einer in der Nähe gewesen wäre.

Und Lewy, weil Lewy scheiße war. Wie er nicht nur vor ein paar Tagen noch geglaubt hatte. Aber was konnte die Polnische Supernova dafür, dass Marco ein Vollidiot war? Nix. Nur er war doof.

Aber wer war denn jetzt der Mensch an der anderen Seite der Leitung, der während Marcos Gedanken schon zwei Mal die mechanische Stimme seiner Mailbox zu hören bekommen hatte?

Er musste es ausprobieren, also nahm er ab und blieb still. „Marco?" Huh. Roman. Huh. Huh. Marco bekam, diesmal im positiveren Sinne, Schnappatmung.

„Roman?" „Ja." „Hi." „Wie gehts dir?" „Was?" „Wie es dir geht?! Also deinem Kopf?!" „Geht. Warum fragst du?" „Weil... du weißt nichts von dem Video auf Instagram, stimmts?" Hä? Marco war verwirrt. „Mats hat ein Video hochgeladen. Da... hast du deinen Kopf sehr feste auf den Tisch geworfen. Sah schmerzhaft aus. Und weil ich mich kaputt lachen musste, habe ich mir des schlechten Gewissen wegen gedacht, mal zu fragen, ob alle ok ist." Oh, Marco war so wütend. Er hatte sich sein Ipad geschnappt und ging auf Instagram und... Er würde Mats töten. Ihr geliebter Abwehrchef war bald tot. Sehr tot. Toter als tot. Toter als Einstein.

Ohne Roman noch irgendwie Beachtung zu schenken sah er sich das Video fünf mal an. Und er wurde immer wütender. Das war da gewesen, wo Marco seinen Kopf auf die Tischplatte hat fallen lassen, nachdem er Erik mit einem Löffel attackiert hatte.

Das war... peinlich? Ja, das traf es ganz gut. Nun, Marco war sehr wütend. Sehr, sehr wütend. Er legte bei Roman auf und suchte sofort den Kontakt von Mats, den er übrigens unter dem Namen das Arschloch der Nation eingespeichert hatte. Jaja, da kam es mal wieder durch. Kurz später hatte Marco seinen kauenden Mitspieler am Ohr. "Was sollte das?!", warf er ihm wütend vor. "Was sollte was?", fragte Mats zurück, schien aber genau zu wissen, was Marco wollte. "Das Video." An der anderen Seite lautes lachen. Warte nur, dachte Marco trotzig, sobald du einschläfst hole ich meinen Edding. 


Götzeus: Verlieben tut immer weh (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt