Velvet - 02

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Am nächsten Morgen waren es die warmen angenehmen Sonnenstrahlen, die Avery aus ihrem tiefen Schlaf weckten. Sie blinzelte in das strahlende Tageslicht und streckte sich, während sie noch in die Bettdecke eingewickelt war. Dann stand sie auf, seufzte laut und glücklich, ging ans Fenster und öffnete es, um die warme Sommerluft hinein zu lassen. Gähnend fuhr sie sich durchs blonde zerzauste Haar, zog sich dann ein paar kurze Shorts an, ein hellrosanes Oberteil und kam dann die Treppe hinunter gestürtzt. Diana sass am Küchentisch und ass ein Müsli, während eine ältere Frau, das musste dann wohl Belinda die Köchin sein, in der Küche stand und auf etwas Brutzelndes in der Brattpfanne konzentriert war. Als die mollige Frau mit dem krausen braunen Haar Avery bemerkte, sah sie erstaunt auf, lächelte dann aber. „Oh so früh?“, war das Einzige was sie sagte und hinterher amüsiert gluckste, bevor sie sich wieder der Bratpfanne zuwandte.

„Wie kann man bei so einem schönen Wetter weiter im Bett bleiben?“, gab sie lachend zurück und Diana strahlte sie breit an, während sie sich eifrig einen Löffel nach dem anderen ins Maul schob, der nebenbei erwähnt viel zu gross für ihr kleines Mäulchen war.

„Ich dachte immer das ist bei allen Teenager so, dass die lang schlafen. Aber in dem Fall ist das nur mit Ontario so. Hach, bei ihm sollte ich eigentlich das Frühstück einfach weglassen!“ Sie schüttelte den Kopf ohne Avery anzusehen.

Oh ja, mit diesem Ontario hatte Avery ja bereits Bekanntschaft gemacht. Sie schluckte bei dem Gedanken an die dramatische Szene im Badezimmer und stand auf einmal ganz verloren da.

„Auf was hast du Lust, Liebes? Avery, heisst du, nicht? Omelett? Pfannkuchen? Früchte? Ich habe alles da, ich war schon auf dem Markt heute morgen!“, rief Belinda begeistert und lächelte rotwanging und stolz.

„Oh wow. Ähm, hast du Grapefruits? Ich mag morgens gern Grapefruits.“

„Pampelmuse! Na klar!“ Belinda strich sich geschäftig die Ärmel hoch und deutete Avery sich einfach zu setzen, heute habe sie gute Laune und würde gleich servieren.

Diana sah von ihrem Müsli auf. Scheu musterte sie den Zuwachs der Familie, bedacht darauf, dass ihr die Milch nicht über das Kleidchen tropfte.

„Du hast schöne Haare. Sie sind wie samt“, bemerkte das kleine Mädchen mit piepsiger Stimme und Avery, die sich mittlerweilen gesetzt hatte, musterte Diana erstaunt.

„Danke schön!“, erwiderte sie freundlich und strahlte das kleine Mädchen an, „du hast aber auch wunderschönes Haar. Wie Seide.“ Diana lächelte und der Fall war klar: Avery hatte den Test bestanden und wurde von Diana als Familienmitglied akzeptiert. Sie ass ihr Müsli weiter und Avery bekam ihre Grapefruit serviert. Etwas später kam Cedric vom Garten in die Küche und legte seine Gartenhandschuhe beiseite, fuhr sich über die Stirn und machte sich einen Kaffee.

„Guten Morgen!“, grüsste er uns und Belinda warf ihm ein zuckersüsses Lächeln zu.

„Na Avery, Pläne für heute?“, fragte er das Mädchen, nach dem ersten Schluck aus seiner Kaffeetasse.

„Ja ich will ins Städchen und mich mal umsehen...“, meinte sie und schob den leeren Teller etwas von sich weg.

„Find ich gut.“ Der Mann nickte langsam, sich an die Küchentheke lehnend. „Frag Ontario ob er dich fährt.“

Avery zögerte und stand auf. „Mal sehen“, antwortete sie freundlich, wandte sich dann von ihm ab und verabschiedete sich höflich.

V E L V E T -Where stories live. Discover now