- Kapitel 8 - Stark sein

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Ich blickte in seine braunen Augen. Er grinste immer noch verschmitzt und hielt den bellenden Hund fest. "Sag du mir wie dein Fellknäuel heißt, dann sage ich dir vielleicht meinen Namen." Ich sah an ihm vorbei, fixierte einen Punkt über seinen Augen. Ich atmete tief ein und aus und vernahm leichten Rauch-Geruch. Schnell sog ich das vorhandene Nikotin ein und erschauerte leicht. Wie lange hatte ich den Geschmack nicht mehr gespürt?

Leicht entrüstet stemmte Patrick seine Hand in die Hüfte. "Das sogenannte Fellknäuel heißt Tyson!" Ich kniete mich zu ihm herunter. "Und meiner ist es auch nicht. Er gehört meinen Mitbewohner und gleichzeitig Freund." Tyson schnupperte mir an der Hand herum und ich verfiel in Trance. Meine Eltern konnten sich nie einen Hund anschaffen, da meine Mutter gegen die Haare allergisch war. Aber ich hatte einmal einen schwarzen, struppigen Hund auf der Straße herumstreunern sehen. Ich wollte ihn einfangen, aber er lief immer wieder vor mir weg. Ich blieb bis spät abends auf der Straße nur um das scheue Tier einmal zu streicheln. Irgendwann ist er dann verschwunden. Er hatte mir bis zu Tag seines Verschwindens nicht vertraut, obwohl ich manchmal stundenlang einfach nur neben ihm gehockt hatte und die Gräser gezählt hatte. "Cary", flüsterte ich leise und vergrub meine Hand in dem Fell des Hundes. Ich spürte Patricks Blick auf mir und wendete mich ab.
"Bitte, ich kann das nicht", meine Stimme zitterte. "Ich muss los", schnell stand ich auf und wollte loslaufen, als Patrick mich an der Hand festhielt. Ich zuckte zusammen.
"Was kannst du nicht?", fragte er mitfühlend und lockerte seinen Griff um meine Hand. Ich sah ihm direkt in die Augen. Sie erinnerten mich an Olivia. An meinen Schmerz. Schnell schaute ich wieder an ihm vorbei, "es.. es ist nicht wichtig", ich schlug meine Augen nieder. Nur niemandem meine Geschichte erzählen. Nicht verletzlich sein anderen gegenüber. Ich musste stark bleiben, aber genau das schaffe ich in diesem Moment nicht. Patricks Hand verschwand ganz, aber ich ließ mich gegen ihn fallen. Er stand einige Sekunden ganz starr da, dann entspannte er sich und legte seine Arme um mich.

Ich brauchte jemanden an den ich mich anlehnen konnte, es hatte nichts mit Patrick zu tun. Und schon tat es mir Leid, dass ich ihn ausnutzte, nur weil ich wieder nicht stark sein konnte. Das zweite Mal in meinem Leben fühlte ich mich schlecht, einfach nur schlecht.

Hallo Leute :)
Ich hoffe es geht euch gut, oder so. Also ich denke, dass in den Weihnachtsferien eine Lesenacht stattfinden wird, schreibt mal, ob ihr Bock habt, oder nicht.
Außerdem würde ich mich über Kritik freuen und was haltet ihr bis jetzt von Patrick und Cary? Einzeln und zusammen?

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