Kapitel 10

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Kapitel 10

Robin
Mit seinen kräftigen Händen umfasste er mein Becken, presste mich noch weiter gegen die Rückseite der Couch und stieß in bebendem Rhythmus in mich. Die eiserne Spitze in mir zu fühlen, versetzte mich in einen alles verschlingenden Rausch aus lustvollem Stöhnen und Seufzen, während er heiße Spuren auf der Haut hinterließ.
»Wir ... müssen ...« aufhören.
»Nein«, raunte er in mein Ohr, knabberte daran, dass sich das köstliche Ziehen in mir weiter aufbäumte.
»Aber ... sie wird gleich ...« nach Hause kommen.
»Noch. Nicht.« Er ließ die Finger in mich gleiten, entlockte mir ein Wimmern, das ich nicht kannte. Ich war immer diejenige, die sie dominierte. Ich war die Spielerin! Doch er ... Er war anders. Und das gefiel mir.

Alexis
Der Freitag hielt so viele Termine für uns bereit, dass Matt und ich nicht einmal dazu kamen, uns in Ruhe zu unterhalten. Ich wusste nicht, ob wir eine Farbe wählen sollten, wann er mich abholte oder ob ich selbst zu dieser Wohltätigkeitsgala kommen musste. Alles war so unkoordiniert und völlig spontan, dass es mich einfach nur nervös machte.
Als ich nach Hause kam, saß Robin in BH und Shorts gekleidet auf der Couch. Es roch nach Mann und wildem Sex, aber ich hatte keine Lust, mit ihr darüber zu diskutieren, begrüßte sie also nur flüchtig und öffnete ein Fenster.
»Ist etwas?«, fragte sie und trat an mich heran. Meine Schwester legte mir die Hand an die Stirn, um meine Temperatur zu prüfen. Ich roch den Mann an ihren Fingern, entfernte mich sofort, dass sie mich nicht länger berührte. »Entschuldige.« Robin rubbelte sie an der Hose ab und glaubte tatsächlich, es würde ein hygienisches Händewaschen ersetzen können. »Also?«
»Ich muss morgen arbeiten.«
»Ist das etwas Neues?«, gab sie unbeeindruckt von sich und sie hatte ja Recht.
»Ich muss auf eine Gala«, sagte ich und bemerkte unerfreut, dass sich Robins Augen direkt weiteten.
»Mit reichen Säcken, die ihr Geld für eine Tausend-Euro-Champagnerflasche auf den Kopf hauen?«
»Wohl eher mit angesehenen Unternehmern, die auf dieser Wohltätigkeitsgala ihr Image polieren wollen und horrende Summen ausgeben, um ein wenig Aufmerksamkeit zu erhaschen«, erklärte ich.
Meine Schwester machte eine abweisende Handbewegung. »Das ist doch dasselbe!« Sie belächelte meinen Blick und hakte sich bei mir unter. »Und du weißt nun nicht, was du anziehen sollst? Lass uns doch mal schauen, was wir da in den Tiefen unserer Schränke noch so finden.«

Matthew
Es war eine ganze Weile her, dass ich Vaters Smoking aus dem Kleiderschrank geholt und getragen hatte. Doch an diesem besonderen Abend musste alles perfekt sein.
Pünktlich auf die Minute hielt die von Mr. Whitefield bereitgestellte Limousine um sieben vor der Türe. Ich stieg ein und nannte dem Chauffeur die Adresse, die ich zuvor von Robin erfragte, da ich nicht daran gedacht hatte, mir die Handynummer ihrer Schwester geben zu lassen. Eine gute halbe Stunde fuhren wir durch Chicago, ehe der Mittfünfziger in eine schmale Straße einbog und beim dritten Gebäude anhielt.
Ich wollte aussteigen, um Alexis die Türe zu öffnen, wenn sie kam, doch der Fahrer machte mir mit einem Blick in den Rückspiegel deutlich, dass es seine Aufgabe sei. Ehe er dieser jedoch nachkommen konnte, öffnete sich die Autotür zu unserer Rechten bereits und meine Begleitung stieg in einem atemberaubenden Kleid ein. Wir mussten grinsen, als wir bemerkten, dass wir uns unabhängig voneinander für ein dunkles Königsblau entschieden hatten. Zugegeben, ich trug es nur als Seidenkrawatte, aber ihr stand diese Farbe außerordentlich gut. Alexis trug dazu eine perlenbesetzte Spange im Haar, die ihre goldblonden Locken nur über die linke Schulter fallen ließen. Es wirkte sehr elegant auf mich.
»Eine Limousine? Ist das nicht etwas ... zu viel?«
Ich lachte, denn derselbe Gedanken kam mir auch, als mich Mr. Whitefield am Freitag davon in Kenntnis setzte. »Dein Boss bestand darauf. Schließlich hatte er sie ja schon geordert.«
Alexis nickte, als der Chauffeur in den Verkehr einfädelte. Es erschien ihr offensichtlich schlüssig, also lehnte sie sich auf dem hellen Ledersitz zurück und blickte verträumt aus dem Fenster. Ich betrachtete einen Moment den fließenden Stoff, der ihre schlanken Beine umhüllte, bis sie mich anblickte. »Hat Mr. Whitefield eigentlich erwähnt, was versteigert wird? Sind es Gemälde oder, wie gar nicht mehr so unüblich, Tänze?«
»Da werden wir uns wohl überraschen lassen müssen«, antwortete ich. Mir war neu, dass man einen Tanz versteigern konnte, aber sollte es dazu kommen, so würde ich wohl das gesamte Spendengeld der Firma, das Mr. Whitefield uns mitgegeben hatte, darauf setzen, um mit Alexis tanzen dürfen.

Herz im KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt