11. Maia Arrives At Berlin

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"Der ICE aus Hannover fährt auf Gleis 13 ein, bitte zurücktreten!", sagte die leicht kratzige Stimme aus den Lautsprechern und es quietschte laut wegen der Bremsen besagten Zuges. Ilenia sah Aufmerksam auf das Gedränge der Leute, welches sich bildete als die Türen aufgingen und viele Menschen aus dem Zug strömten. Sie hielt Ausschau nach Maias schwarzem Haarschopf, denn die Hannoveranerin hatte ihr geschrieben, dass sie mit diesem Zug ankommen würde.

War da jemand schwarzhaariges gewesen? Ach nein, das war nur irgendeine etwas fülligere mittelalte Dame gewesen. Ups. Ilenia kicherte leicht.

"Na, was ist so lustig?", erklang eine Stimme direkt hinter ihr.

"Maia!" Freudig drehte Ilenia sich zu der Freundin um, die grinsend hinter ihr stand, und sie umarmten sich zur Begrüßung. "Wie war die Fahrt?", fragte das Model die Schwarzhaarige.

"Die Deutsche Bahn kann mich mal", erklärte Maia kategorisch während die beiden sich auf den Weg zur Rolltreppe machten, die nach draußen führte.

"Deshalb bleibe ich einfach in Berlin. Die BVG (Berliner Verkehrs-Gesellschaft) ist mir schlecht genug", witzelte Ilenia.

"Naja, wir sind ja jetzt eh bald im Ausland", hoffte Maia.

"Ja", seufzte Ilenia. Das hatte sie wieder an ihre zickige Rolle erinnert. Und man konnte nicht sagen, dass die Euphorie ihr gerade aus dem Gesicht sprang wenn sie daran dachte. "Darüber müssen wir unbedingt nachher noch reden!" Besorgt sah Maia sie an. Die beiden hatten einander noch nichts genaueres von ihren Briefen erzählt.

"So wie du dich anhörst ist deiner wohl nicht so toll geworden", sorgte sie sich.

"Das kannst du laut sagen. Aber das besprechen wir lieber nachher wenn uns keiner zuhören kann", winkte Ilenia ab und zog Maia aus dem Gebäude hinaus zu der nächsten U-Bahn Station.

"Warte mal! Ich kann mit dem Koffer nicht so schnell!", keuchte Maia hinter Ilenia, welche ihr kurzerhand das Gepäckstück abnahm und hinter sich die Treppen zu der unterirdischen Station hinunterzog.

"Hast du Fahrkarten?", erkundigte sich die Lockige bei ihrer Freundin als die beiden an einem Fahrkartenschalter vorbeiliefen und Maia nickte bestätigend.

"Ja, die waren im Zugticket mit drin. Doch nicht so doof wie ich immer dachte, die Deutsche Bahn."

"Okay, super. In zwei Minuten kommt unsere U-Bahn", verkündete Ilenia, die auf die Anzeigetafel gesehen hatte.

"Ich will in Hannover auch so ein super U-Bahn Netz haben", beschwerte Maia sich, grinste aber dabei.

"Tja, auch die BVG scheint nicht ganz so blöd zu sein", sagte Ilenia.

Die Freundinnen setzten sich auf eine Bank und unterhielten sich über belangloses, bis die Bahn kam. Dann stiegen sie ein und ließen sich auf ihre Sitzplätze sinken.

"Wir fahren drei Stationen", verkündete Ilenia, und Maia nickte. Dann begann die Schwarzhaarige ein anderes Thema.

"Hast du eigentlich von Niall noch was gehört?" Sie war interessiert, ob Ilenia immer noch Kontakt zu dem Sänger von One Direction hatte, ohne zu wissen, dass er Mitglied in einer weltberühmten Boygroup war.

"Nein, er hat sich nur einmal gemeldet wegen einer Adresse die ich ihm geben sollte, das war's dann", meinte Ilenia leicht traurig. Klar, sie verstand, warum er sich nicht meldete, sie meldete sich ja auch nicht bei ihm, aber etwas enttäuscht war sie natürlich schon.

"Arsch", murmelte Maia. Ilenia wollte ihn jedoch verteidigen, und setzte sofort an, ohne Punkt und Komma zu reden.

"Ach was ich verstehe schon warum er sich nicht meldet ich meine er hat sicher besseres zu tun und wir werden uns nie mehr im Leben sehen und außerdem melde ich mich ja auch nicht bei ihm er hat ja sein eigenes Leben und ich meine das passt schon ich kann das total verstehen er hat denke ich keine Zeit dafür genauso wie ich weil er ja sicherlich auch irgendwie arbeitet oder so und wir kennen uns ja auch kaum."

"Wow, hol mal Luft!", lachte Maia über den Bandwurmsatz ihrer Freundin.

"Luft, was ist das?", grinste Ilenia sie an.

"Luft ist ein Gemisch aus verschiedenen Gasen, es besteht beim Einatmen zu 78 aus Sauerstoff und zu 1 Stickstoff, nur noch 17 anderen Gasen mit Kohlenstoffdioxid, wovon 4% Kohlenstoffdioxid enthalten sind", erklärte Maia ausführlich.

"So genau wollte ich das eigentlich gar nicht wissen", grinste Ilenia. "Aber danke, ich hatte das ganze Zeugs schon vergessen gehabt. Wieso kannst du dir das merken?"

"Keine Ahnung, mein Gehirn merkt sich nun mal gerne unwichtige Dinge", zuckte Maia mit den Schultern.

"Das glaube ich gerne. Blöderweise merke ich mir weder wichtige noch unwichtige Dinge...", seufzte Ilenia. "Oh, wir müssen bei der nächsten Station raus!"

"Na ja, die richtige Station scheinst du dir ja doch merken zu können, das ist schon mal etwas", baute Maia sie auf.

"Weil das ja auch so schwierig ist...", murrte Ilenia.

"Na ja, es gibt durchaus Leute...", wollte Maia zu einem erneuten Vortrag ansetzten, wurde jedoch von ihrer Freundin davon abgehalten.

"Ich denke, ich habe genug Fachwissen für heute", wimmelte Ilenia ab. "Sehr lieb von dir, aber wir müssen jetzt raus."

Die beiden Neunzehnjährigen stiegen aus der U-Bahn auf den Bahnsteig und gingen die Treppe der Station hoch. An der frischen Luft angekommen bahnte Ilenia sich zielstrebig einen Weg durch das Gedränge der Berliner Straßen und kramte schon mal ihren Haustürschlüssel aus ihrer Handtasche, als sie in die richtige Straße einbogen. Die Brünette schloss die Tür auf und ließ ihre Freundin in den Hausflur eintreten.

Gemeinsam gingen sie nebeneinander die Treppen hoch, bis sie vor der Wohnungstür mit der Aufschrift <Green> standen.

"Ich hoffe, dir macht es nichts aus, dass das Wohnzimmer ein wenig unordentlich ist", entschuldigte Ilenia sich, während sie die Tür aufschloss.

"Ach, bei mir Zuhause sieht es auch nicht besser aus", winkte Maia ab und die Tür ging mit einem Klicken des Schlosses auf.

"Na dann, hereinspaziert in die gute Stube", winkte Ilenia Maia durch, welche die Wohnung betrat, und sich umsah. Ilenia schloss die Tür hinter sich und ging in die Küche, um Maia etwas Zeit zu lassen um anzukommen und etwas zu trinken zu machen.

"Was möchtest du trinken?", fragte sie deshalb die schwarzhaarige, die sich die Bilder, die im Flur hingen, ansah.

"Wasser reicht, danke!", erwiderte sie, und musterte dann weiterhin ein Aquarell auf dem eine Rose zu sehen war.

"In Ordnung!" Schnell füllte Ilenia zwei Wassergläser und ging wieder zu Maia zurück. Sie reichte ihr eine der Gläser, welche es dankend annahm.

"Hast du das selbst gemalt?" Maia deutete auf die Rose.

"Ja, da war ich glaube ich zwölf oder so", zuckte Ilenia mit den Schultern. "Als meine Mutter mir geholfen hat die Wohnung einzurichten wollte sie unbedingt, dass ich die Bilder die ich früher gemalt habe hier aufhänge."

"Wow, das ist ziemlich gut!", staunte Maia.

"Geht so. Gehen wir ins Wohnzimmer?"

"In Ordnung." Die Mädchen gingen weiter, und ließen sich schließlich auf der Couch nieder.

"So dann erzähl mal, wie ist das jetzt, was du mir unbedingt erzählen musst?", erkundigte Maia sich neugierig.


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