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Die Sonne brennt gnadenlos auf mein Gesicht, als ich die Haustür hinter sich zuschlage und die Autoschlüssel aus der Tasche der schwarzen Skinny-Jeans hole, die zu dem weißen Cabrio gehören, auf das ich immer so stolz gewesen war. Das vertraute Geräusch, des startenden Motors ertönt. Leise Musik dringt aus dem Radio, während ich den Schulweg entlang fahre, den ich früher immer gelaufen bin.

Keine 10 Minuten später stehe ich vor der meiner alten, neuen Schule, die Arme skeptisch vor der Brust verschränkt während ich das Gebäude betrachte, in dem so viel passiert war. Durch diese Flure war ich Jahre lang gelaufen, hatte mich in Zayn verliebt. Hier hatte ich Tag für Tag meine Freunde getroffen. Und vor allem war ich hier gern zur Schule gegangen. Was in England nicht der Fall war. Dort hatte ich kaum Kontakt zu Zayn, die Anrufe und Nachrichten waren nach einer Zeit immer weniger geworden, bis ich den Schwarzhaarigen garnicht mehr erreichen konnte. Woran das lag, weiß ich bis heute nicht.

Von der früheren Schule war so gut wie nichts mehr übrig geblieben. Bekannte Gesichter, sehe ich so gut wie keines - es waren zwar ganze zwei Jahre gewesen, die ich weg war - doch trotzdem kam es mir so vor, als hätte ich alle Schüler hier noch nie gesehen. Überall stehen keine Gruppen herum, die in den dunklen Ecken des Schulhofs rauchen, oder sich beeilen, die Hausaufgaben noch abzuschreiben.

Seufzend stelle ich meinen Rucksack auf einer der Bänke ab, um meinen Stundenplan hervor zu holen. Spanisch. Besondern gut war ich in diesem Fach noch nie gewesen. Zayn hingegen hatte es immer wieder den Arsch gerettet, da er verdammt gut mit Sprachen konnte. Ein Lächeln schleicht sich bei der Erinnerung an meinen Ex-Freund auf mein Gesicht. Allerdings verschwindet das gleich wieder, sobald ich realisiere, dass ich ihn wahrscheinlich sowieso nicht mehr treffen werde. Er hatte immer gesagt, sobald er seinen Abschluss hat ist er weg aus Monterey. Und bei dem Geld, was seine Eltern besitzen sollte das auch kein Problem sein.

Seinen Abschluss müsste er inzwischen haben - ich hingegen hatte mich entschlossen, wegen den vielen Umzügen und dem versäumten Stoff das Schuljahr zu wiederholen. Auch wenn Zayn nie sonderlich gut in der Schule gewesen war, war er doch ziemlich bemüht darum, einigermaßen gute Noten zu bekommen.

Überrascht schaue ich mich in dem fast leeren Klassenraum um. Soweit ich mich erinnern kann, hatte es schon zur Stunde geklingelt und ich hatte mich extra beeilt um nicht zu spät zu kommen. Aber die Tür steht sperrangelweit auf und nur ein paar Personen sitzen hinter den Tischen und unterhalten sich. Mrs. Garcia sitzt bereits hinter ihrem Pult und begrüßt mich freundlich mit diesem unüberhörbaren Akzent. Ich lächle leicht, bevor ich mich auf einen der freien Plätze in der hinteren Reihe fallen lasse. Ich bette meinen Kopf in meinen Händen und merke so nicht, wie sich jemand neben mich setzt. Erst als die Person mich mit einem "Hi." begrüßt, schrecke ich hoch. "Eigentlich ist das mein Platz, aber ich kann auch hier sitzen. Ich hab eh seid einer Woche keinen Sitzpartner mehr, weil Tyler hat ja die Schule gewechselt und seitdem versage ich bei Partnerarbeiten total..." beginnt der Blonde los zu plappern. Ich beobachte ihn schmunzelnd dabei, bis ich ihn mit einem leisen Räuspern unterbreche. Schuldbewusst sieht er mich an. "Sorry, ich rede schon wieder zu viel, oder? Ich bin Niall." stellt er sich vor und grinst mich breit an. "Liam." erwidere ich lächelnd. "Bist du neu hier?"

"Eigentlich..." - "Wie hast du dich denn dann so schnell zurechtgefunden? Diese Schule ähnelt einem Irrgarten."

"Niall." Ich schaue mein Gegenüber belustigt an. "Ich war bis vor zwei Jahren auf der Schule, bevor ich nach England gezogen bin." erkläre ich ihm, sein Gesicht hellt sich auf und er nickt verstehend. "Aber warum hab ich dich dann noch nie hier gesehen? Ich meine, wir sind doch Jahre auf die gleiche Schule gegangen."

Ich zucke mit den Schultern. "Ich hab eine Klasse wiederholt, weil wir so viel umgezogen sind." Erneut nickt der Blonde und fängt wieder an, vor sich her zu reden, sodass ich garnicht merke, wie der Raum sich immer weiter füllt und Mrs. Garcia schließlich den Unterricht beginnt. Erst als die Tür sich ein weiteres Mal öffnet und ein unüberhörbares Geräusch von sich gibt, schrecke ich auf. Wie die meisten wende ich meinen Kopf der Geräuschquelle zu. Und dann fällt mir die Kinnlade herunter. Im Gegensatz zu mir hatte er sich nicht viel verändert. Seine Haare waren ein wenig länger geworden, doch trotzdem noch immer nach oben gestylet, die Tattoos, die das Tank-Top sichtbar macht waren mehr geworden und ein leichter Drei-Tage Bart ziert sein Gesicht.

Fuck, ist der heiß geworden - ist mein erster Gedanke.

Was zum Teufel tut er hier - mein Zweiter und mein Dritter: Wer ist das Mädchen in seinem Arm.


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Idk. Die Idee kam mir letztens im Englischunterricht und ich wollt umbedingt was draus machen. lena xx


promise • ziam ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt