Kapitel 23

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Ein lautes Hämmern an der Tür ließ uns beide erschrocken aus dem Schlaf fahren und es dauerte ein paar Sekunden bis ich das Geräusch richtig einordnen konnte. Natürlich, die Wachen.

„Öffnen sie umgehend die Tür!", schrie eine mir unbekannte Stimme.

Ich schaute schnell zu Cassian, der schon aufgestanden war um seine Haare zu richten und seine Klamotten glatt zu streichen. Ich fuhr mir ebenfalls ein paar mal mit den Händen durch die Haare und erhob mich, als es nun zum zweiten Mal klopfte. Ich stellte mich vor die Tür, hob den Zauber auf und öffnete sie schließlich.

Vor der Tür standen ein Dutzend Wachen, zusammen mit ein paar schaulustigen Schülern, einer zutiefst verängstigt dreinschauenden Leondra und einem wirklich angepisstem Direktor.

„Sharin, was zum Henker hast du getan?", fragte Edmund mich leise.

„Kommt ganz drauf an, was mir vorgeworfen wird.", sagte ich achselzuckend. ich hatte keine Angst vor diesen Menschen.

„ Wir haben berechtigten Grund zur Annahme dass sie zusammen mit Cassian Grave einen Mordanschlag auf die Familie Warenne verübt haben.", sagte einer der Wachen. Es waren nicht die gleichen,wie die die wir außer Gefecht gesetzt haben.

Ich sah sie einfach nur fragend an.

„Sharin, dass sind die Wachen des Königs und du solltest ihnen antworten.", zischte Edmund.

„ Ganz ruhig Brauner.", murmelte ich so leise, dass nur er es verstehen konnte,dann richtete ich mich an die Wachen, „ Und was haben sie jetzt mit uns vor?"

„ Sie sind verhaftet wegen Mordverdacht. Wir werden sie umgehend zum König bringen, sobald wir Cassian Grave gefunden haben."

„Sparen sie sich die Mühe mich zu suchen, ich bin hier.", ertönte eine Stimme hinter mir und Cassian trat hinter mich.

„Na dann wären wir ja wohl komplett.", sagte ich, „ Auf gehts in ein neues Abenteuer."

Zwei Wachen traten vor, beide trugen Handschellen, die sie ausstreckten um uns zu fesseln.

„Nein.", sagte ich klipp und klar.

„Wir lassen ihnen keine Wahl.", sagte der Offizier und sah uns kalt an. In seinen Augen waren wir höchstwahrscheinlich schon zum Tode verurteilt.

Cassian, hinter mir, zögerte und war offenbar unentschlossen.

„Ich will mal eines klarstellen.", begann ich, „ Ich bin kein Mensch und eure kleinen Gesetze zählen nicht für mich und interessieren mich, nebenbei erwähnt, einen Scheißdreck. Und da ich die Tochter des Teufels bin und ihr mich sowieso nicht verurteilen könnt hättet ihr euch gleich die Mühe sparen können hier aufzutauchen. Da euren mickrigen Gehirne aber anscheinend zu klein sind um das zu verarbeiten, werde ich euch liebend gern auf die Sprünge helfen und euch sagen was als nächstes passiert. Cassian und ich werden freundlichkeitshalber trotzdem mit euch mit kommen, damit ihr uns dem König übergeben könnt und das ganz ohne Ärger zu machen. Und ihr werdet ebenfalls ganz brav sein und uns in Frieden lassen, denn wenn ihr auch nur den kleinstes Versuch wagen solltet einen von uns anzugreifen oder sonstiges, werde ich euch alle bei lebendigen Leib verbrennen lassen."

Alle Anwesenden waren still geworden, manche vor Schock die anderen vor Wut. Mir war das Gleichgültig.

Der Offizier schwieg, hatte jedoch die Augen zu schmalen Schlitzen verengt. Trotzdem widersprach er nicht. Stattdessen schickte er ein paar Wachen vor, die uns einen Weg aus der Masse bahnten, die sich inzwischen vor meiner Zimmertür versammelt hatte und Cassian und ich folgten. Die anderen Wachmänner kreisten uns ein und machten so eine Flucht unmöglich, die wir sowieso nicht geplant hatten. Sie führten uns in den Außenhof zu einer Eisenkutsche mit Gitterstäben vor den Fenstern. Na, wundervoll. Widerstandslos stieg Cassian hinein und auch Ich hatte schon einen Fuß hinein gesetzt, da hörte ich Leondras Stimme.

Satans TochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt