Kapitel 8

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Omg Leute 6,2 K reads, ihr seid echt der hamma :D Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie sehr ich mich doch immer wieder freue, wenn ich eure Kommentare lese.  Ich kann euch wirklich nur wieder tausend mal dafür danken :) Ich hab es doch tatsächlich geschafft auf Platz drei mit meinem Buch zu kommen in dem Fantasy Genre :) Vielen vielen Dank!!! Das hätte ich ohne euch nie geschafft!!!


Ich saß an dem Schreibtisch meines neuen Zimmers und schrieb einen Brief an meinen Vater. Leondra hatte mich auf diese Idee gebracht ohne es überhaupt zu wissen. Cassian's Familie war ermordet worden und niemand wusste von wem und aus einem, mir noch unbekanntem, Grund hatte ich sehr viel Interesse daran das aufzuklären. Außerdem würde es mir eventuell bei meiner ursprünglichen Aufgabe weiterhelfen. Ich würde mir Informationen über die wichtigsten Adelshäuser Englands besorgen und mit diesem Wissen würde es mir vielleicht leichter fallen einen geeigneten Nachfolger zu finden. Ich konnte schließlich nicht alle Informationen aus Leondra herausquetschen. Völlig in Gedanken beugte ich mich über das Blatt Papier und begann zu schreiben. Mit etwas Glück wusste mein Vater was vor vier Jahren mit Cassian's Familie passiert war und wenn nicht hatte er mehr als genug Möglichkeiten das herauszufinden. Ich faltete den Brief und reichte ihn dann an Quendir der auf dem Schreibtisch hockte.„ Bring das meinem Vater und beeil dich, ich will nicht ewig warten.", sagte ich und reichte ihm damit den Zettel. Quendir quiekte einmal zur Bestätigung und verschwand. Die letzten zwei Stunden meines Lehrplans hatte ich verpasst, was ich natürlich außerordentlich Schade fand. Ich hatte Wichtigeres zu tun gehabt. Hoffentlich würde ich in den nächsten paar Tagen eine Antwort bekommen, denn es gefiel mir gar nicht zu warten. Wenn ich etwas wollte, dann wollte ich das sofort und jetzt war das kein bisschen anders. Ich bog um die Ecke des Schulflurs, ich hatte vor Leondra von ihrem Unterricht abzuholen, um ihr noch ein paar mehr Informationen zu Cassian zu entlocken. Als ich jedoch ihre zierliche Gestalt entdeckte, war sie keineswegs in einem der Klassenräume, sie stand mit dem Rücken gegen eine Wand gepresst und starrte ängstlich zu vier Jungen hinauf, die alle mindestens einen Kopf größer waren als sie. Sie hatten sie eingekreist und versperrten so jeglichen Fluchtweg für sie.„ Es ist traurig, das gerade du es bist, die sie zu ihrer Komplizin gemacht hat.", sagte einer der Jungen.Ich kannte sie alle nicht und ich bezweifelte sie vorher schon einmal gesehen zu haben.„ Aber wir werden es sicherlich nicht zulassen, dass dieses Miststück durch unsere Schule läuft und treue Anhänger um sich scharrt.", beendete ein anderer Junge den Satz.„ Sie ist ein Eindringling in unserer Welt, sie soll sich wieder dahin verkriechen wo sie hergekommen ist.", sagte wieder ein anderer.Leondra drückte sich noch enger an die Wand, sie hatte Angst, schon wieder. Einer der Jungs holte einen langen scharfen Dolch hervor. Diese Situation kam mir mehr als nur bekannt vor. Ic sah wieder den Jungen vor mir, der Leondra das Messer an die Kehle hielt und mir wurde klar das ich auch seinen Namen nicht kannte. Ich nahm die vier Jungen genauer in Augenschein um zu erkennen, ob dieser vielleicht einer von ihnen war, aber er war nicht dabei. Er lag vermutlich immer noch zusammengerollt in einem der Krankenbetten. „ Nicht, bitte...", flüsterte Leondra, sie war den Tränen nah. Die vier Jungs schauten unbarmherzig zu ihr hinunter und ich konnte in ihren Gesichtern erkennen, dass sie schon längst entschieden hatten sie zu töten und Leondra wusste das wohl auch. Bis jetzt stand ich leise, an eine der Wände gelehnt, dar und beobachtete die Szene die sich mir bot, doch jetzt schien ein genau passender Zeitpunkt mich einzumischen.„ Hey Jungs!", rief ich daher und sie alle schnellten herum, „ Lasst ihr mich mitspielen?"Ich stand immer noch da, lässig an die Wand gelehnt mit vor der Brust verschränkten Armen. Ihre Münder standen alle offen und ihre Augen waren geweitet, erst nach ein paar Sekunden schafften sie es ihre Überraschung und auch ihre Angst hinter einer Maske des Zorns zu verbergen. Ich ging zu ihnen hinüber und sie wichen zurück.„ Oh, wollen wir fangen spielen?", fragte ich nach und drängte sie weiter zurück, den Flur entlang.„ Von dir lassen wir uns mit Sicherheit nicht unterkriegen, wenn es dir nicht aufgefallen ist aber du bist ganz alleine, wir sind zu viert."Ich nickte als würde ich ihnen in diesem Punkt völlig Recht geben.„ Da habt ihr natürlich Recht, aber ihr vergesst was: Ihr seid vier talentlose, unterbelichtete und zurückgebliebene Menschen. Ich bin die Tochter des Teufels.", sagte ich, riss die Arme hoch und ein Feuerkreis bildete sich um die Jungen, genauso wie bei Natalie Preston an meinem ersten Tag hier.„ Und ich bin absolut nicht menschlich.", ergänzte ich.Während sie ganz und gar damit beschäftigt waren den züngelnden Flammen auszuweichen oder sie zu ersticken, ging ich zu Leondra.„ Ich dachte du hast Unterricht?", fragte ich sie.„ Ahm..", antwortete sie nur und ihr Blick glitt zu den schreienden Typen, „ Ja, ich wollte nur eben etwas Kreide holen."Ungläubig zog ich eine Augenbraue hoch. Wenn mich ein Lehrer bitten würde durch diese gesamte Burg zu laufen, nur um ein paar Stück Kreide zu holen, ich würde ihm getrost den Mittelfinger zeigen oder ihn komplett ignorieren.„ Du bist echt nicht normal.", sagte ich daher zu ihr.„ Ich?", fragte sie verwundert, „ Du bist doch diejenige von uns, die für ihr durch und durch konfuses Handeln und nicht nachvollziehbaren Gedankengänge bekannt ist. Ich bin dagegen ziemlich normal."Ich lächelte, was selten vorkam. Leondra deutete fragend auf die immer noch herum hüpfenden Jungs.„ Lass sie noch ein bisschen brutzeln.", antwortete ich auf ihre unausgesprochene Frage. Sie war immer noch recht blass im Gesicht, schien sich aber weitgehend von dem gescheiterten Mordversuch erholt zu haben. „ Sie hatten vor dich zu töten.", sagte ich.Sie schluckte. „ Ich weiß, ich hab's gemerkt.", ihre Stimme war brüchig.Hoffentlich fing sie nicht an zu weinen. Ich konnte nicht gut mit weinenden Menschen, eigentlich konnte ich generell nicht gut mit Menschen und das beruhte weitgehend auf Gegenseitigkeit, mit Ausnahme von Leondra. Diese starrte immer noch zu dem Feuer, inzwischen hatten die Jungs angefangen zu schreien.„ Also wie hättet ihr es gerne? Medium, blutig oder schön knusprig?", fragte ich sie.„ Mir persönlich wäre es am liebsten wenn sie noch gar wären.", erklang da plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich drehte den Kopf und entdeckte Cassian.„ Ehrlich, Höllenmädchen, lass sie gehen und zwar sofort.", meinte er.„ Nur so zu Information, Erdbewohner, die da", sagte ich und deutete auf die vier Jungs, „ Haben versucht Leondra zu töten."Nun verfinsterte sich seine Miene und er musterte die Jungen, mit einem Blick, der sonst nur für mich reserviert war.„ Dann brate sie schön knusprig."Ich nickte zustimmend. „ Gute Wahl, obwohl ich sagen muss ,dass es den Höllenhunden letztendlich egal ist ,wie ihr Essen zubereitet worden ist."Bei der Erwähnung von den Höllenkreaturen zuckten alle Anwesenden zusammen. Ich lächelte. Inzwischen war der Gong zur Pause ertönt und die Schülermassen strömten aus den Klassenzimmern in die Schulflure. Eine kleine Menschentraube bildete sich um uns uns beobachtete das Spektakel und es dauerte nicht lange bis die ersten anfingen zu schreien oder zu tuscheln.„ Schau mal, Cassian gehört jetzt auch zu ihr!", flüsterte eine der Schaulustigen und ihre Gesprächspartnerin nickte zustimmend. Cassian der das ebenfalls gehört hatte, schenkte mir einen missbilligenden Blick.„ Hey, ich kann nichts dafür das sie dich für mein Haustier halten.", sagte ich zu ihm.Wir standen zu Dritt inmitten des langen Flures, ein paar Meter von uns entfernt, die in einem Feuerkreis eingeschlossenen Jungen. Wir mussten einen hervorragenden Anblick bieten, der gehörig zum Nachdenken anregte. Leondra, der diese ganze Aufmerksamkeit sichtlich unangenehm war ,ergriff meine Hand. Erschrocken zuckte ich zusammen und blickte sie an als hätte sie mich geschlagen. Nein, wenn sie mich geschlagen hätte wäre ich nicht mal annähernd so geschockt gewesen. Ich blickte hinab auf unsere Hände. Sie hatte ihre Fingernägel in meine rechte Hand gekrallt, sodass ihre Knöchel weiß hervortraten und ihr Blick war stur über die Köpfe der immer mehr werdenden Menschenmasse gerichtet. Da wurde mir klar, dass sie im Moment ein einziges Nervenbündel war und es unmöglich schaffen würde, sich alleine einen Weg zwischen den anderen hindurch zu bahnen.„ Ich bin sicherlich nicht dein Haustier. Ich würde jetzt ehrlich gesagt auch viel lieber bei all den anderen stehen und böse Kommentare über dich abgeben.", erwiderte er mürrisch.„ Mach Platz, Hündchen.", sagte ich und deutete auf den Boden.„ Weißt du was ich nicht verstehe? Warum sie versucht haben Leondra zu töten, sie hätten dich umbringen sollen, wenn du mich fragst.", erwiderte er.„ Dich fragt aber niemand.", sagte ich und schritt auf die Leute vor uns zu. Schnell wichen sie zurück, um mir Platz zu machen. Leondra schleifte ich einfach hinter mir her. Fast am Ende des Ganges angekommen erklang erneut Cassians Stimme.„ Hey Höllenmädchen! Was ist mit denen da?", schrie er. Ich warf einen Blick über meine Schulter und zuckte mit den Achseln. Gleichgültig hob ich meinen linken Arm und ein Feuerball schoss hervor und ließ sich die Menschenmasse ein zweites Mal teilen, dieses Mal laut schreiend. Wie geplant erwischte der Feuerball einen der Jungen, der schreiend zu Boden gingen. Der Feuerkreis um sie herum erlosch und ich zog Leondra weiter mit mir. Ich verließ die Burg und zerrte sie über den Hof, hin zum riesengroßen Garten.

Satans TochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt