It is the only thing that makes us feel alive.

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05.01.2008 - 8 Jahre alt

Das Telefon riss mich aus dem Schlaf. Stöhnend richtete ich mich auf - und merkte prompt, dass ich auf dem Sofa geschlafen hatte. Das Telefon läutete noch immer. „Ja?", gähnte ich in den Hörer, ohne auf die angezeigte Nummer zu achten. „Fini, es schneit! Kommst du zu mir? Dann können wir Schlitten fahren gehen! Oh, bitte!", rief Florian am anderen Ende der Leitung. „Mama? Kannst du mich zu Flori fahren?", rief ich in die Küche. „Klar!", schrie Mama zurück. „Ich kann kommen. Dann bis gleich!", sagte ich zu meinem Freund und legte auf, um mich warm anziehen und meinen Schlitten zu holen. Keine fünf Minuten später war ich fertig und stand im Schneeanzug vor meiner Mutter, die sich erst noch die Schuhe binden musste. „Und genau deshalb mag ich keine Bindeschuhe", meinte ich überheblich. Mama guckte mich nur genervt an und rief Jakob noch ein „Denk an die Hausaufgaben!" zu, bevor sie mich aus dem Haus zog. Ich setzte mich demonstrativ auf meinen Schlitten und ließ mich bis zum Auto ziehen, was mir wahnsinnig viel Spaß bescherte, da meine Mutter rannte. Kichernd wischte ich den Schnee beiseite, der sich während der kurzen Fahrt in meinem Gesicht niedergelassen hatte.

Noch bevor ich an der Haustür von Schneiders angekommen war, wurde ich von einem Schneeball begrüßt, der auf meinem Bauch zerschellte. „Ha! Getroffen!", schrie Flori, der hinter einem Baum stand. „Das bekommst du zurück!", brüllte ich ihm hinterher, als er lachend wegrannte. Allerdings überholte ich ihn, indem ich mich mit einem lauten Schrei auf ihn warf. Als er auf dem Boden lag, seifte ich ihn ordentlich mit Schnee ein. Nach einer Minute ließ ich von ihm ab und sah kichernd zu, wie er versuchte, den Schnee aus seinen Haaren zu bekommen. Letztendlich ließ er es ganz bleiben und sah mich achselzuckend an. „Lass uns Schlitten fahren." Zustimmend nahm ich mir meinen Schlitten und folgte ihm den Weg auf einen Berg, auf dem schon andere Kinder fuhren. Oben angekommen setzten wir uns zu zweit auf meinen Schlitten, hoben die Füße an und rasten mit voller Geschwindigkeit nach unten. Unsere rasante Fahrt wurde allerdings von einem großen Schneehaufen gebremst, in der das Holzgerüst fuhr und uns somit direkt in den weichen Schnee katapultierte. Lachend gruben wir uns an, sahen uns an und riefen zeitgleich: „Nochmal!"

Nach mindestens zwanzig Fahrten kamen wird durchgefroren und vollkommen nass, aber glücklich in Florians Haus spaziert, traten uns höflich die Schuhe ab. Drinnen schälten wir uns aus den klammen Schneeanzügen, bevor wir fröhlich in das Wohnzimmer hopsten. „Wollt ihr eine heiße Schokolade?", fragte Marianne sofort. „Ja!", riefen wir gleichzeitig uns ließen uns kichernd auf das Sofa fallen. Gemeinsam kuschelten wir uns unter die Decke und drängten uns aneinander, um uns zu wärmen, wie wir es in bis jetzt jedem Winter gemacht hatten. Es war bequem und warm, warum also nicht?




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