... und dich aus vollem Herzen lieben.

32 0 0
                                    

๑⊱☆⊰๑

Der Fußmarsch durch das Dschungeldickicht dauerte gut ein oder sogar knapp zwei Stunden, es kam Christin jedenfalls sehr lang vor, bis Struppi geschützt hinter einem großen Busch stehen blieb und zu dem Ehepaar aufsah. Beide waren ebenfalls stehen geblieben und hatten es ihm gleich getan sich hinter dem großen Busch zu verstecken. Vorsichtig linsten die Drei am Busch vorbei und sahen Tom auf einem umgekippten und bereits mit Moos überwucherten Baumstamm sitzen.

Er hielt einen Brief in der Hand und sah kurz darauf auf seine Armbanduhr, wobei es aussah als wäre der Brief schon älter. Sie beobachteten wie er den Brief zurück in den geknautschten Briefumschlag steckte und ihn in die Potasche seiner Hose stopfte. Gähnend erhob er sich nun und streckte sich genüsslich, wobei Christin einen kleinen Rest Seil auf dem Baumstamm bemerkte. Sie machte den Reporter darauf aufmerksam und machte ein paar Gesten, dass er sich auf Tom stürzen und ihn zu Fall bringen sollte, möglichst auf den Bauch. Tim verstand worauf seine Frau hinaus wollte, grinselte sie an und nickte ihr verstehend zu.

Ganz eindeutig fühlte Tom sich unbeobachtet und in absoluter Sicherheit, da er sich nicht gerade vorsichtig verhielt. Das war selbstverständlich ihr Vorteil und Tim nutzte diesen aus. Er sprang aus dem Gebüsch und stürzte auf Tom zu, dieser war so voller Ruhe dass er die Gefahr erst bemerkte, als Tim bereits hinter ihm war und ihn mit einem geschickten und festen Tritt in die Kniekehlen auf den Boden fallen sah und kurz darauf, mit dem Knie in dessen Rücken drückend, über ihn triumphierte.

Mit aller Macht versuchte der Mann sich vom Boden zu erheben und Tim los zu werden, wobei er mit den Armen ruderte und mit den Beinen strampelte. Fest griff Tim nun in seinen Nacken, drückte seinen Kopf in den feuchten Gras bewachsenen Boden und sagte unwirsch: "Du solltest ruhig bleiben, sonst muss ich dir noch mehr weh tun." Protestierende Laute kamen von Tom, der sich seinem Schicksal absolut nicht ergeben wollte und doch gab er plötzlich Ruhe, denn Struppi stand die Zähne gefletscht vor seinem Gesicht und knurrte ihn böse an.

Etwas im Hintergrund hatte sich Christin das Spektakel angesehen und war stolz auf ihren Mann gewesen. Außerdem kam sie nicht drum herum ihn ein wenig anzuhimmeln, denn sie liebte und fand es jedes Mal sehr heldenhaft, wenn er Ganoven bezwang.

Mit langsamen Schritten ging sie auf Tim, dem Gangster und Struppi zu und glitt neben dem weißen Hund und vor Toms Gesicht in die Hocke. Kurz sah sie zu ihrem Mann, der schon fleißig dabei war ihm die Hände auf den Rücken zu binden und dass sehr sorgfältig. Wieder blickten ihre braunen Augen zu Tom und dieses Mal lächelte sie gehässig, ehe sie mit honigsüßer Stimme fragte: "Freust du dich gar nicht uns zu sehen?"

Entsetzt sah er zu ihr auf, aber antwortete nicht, wobei das Entsetzen seine Züge schnell wieder verließ und Zorn an dessen Stelle trat. Ein fasziniertes und leises 'Oh.' drang von Tim an Christins Ohren, woraufhin sie zu ihm sah und feststellte dass er den Brief gefunden hatte. "Betrifft Reporter Tim und dessen Frau. Nein, das ist ja interessant.", gab ihr Mann gespielt begeistert von sich, blieb über Tom gebeugt und hielt ihn weiterhin mit der Hand ihm Nacken und dem Knie im Rücken am Boden.

Er reichte den Umschlag Christin und bat sie mit einem neckischen Zwinkern: "Lies ihn bitte vor, du siehst ich bin ein wenig beschäftigt." Schmunzelnd nahm sie ihn entgegen, blickte kurz den anderen Mann an und bemerkte in seinem Gesicht den blanken Hass. An dessen störte sie sich jedoch nicht weiter, denn dieser Hass beruhte definitiv auf Gegenseitigkeit. Schweigend entfaltete sie nun den Brief, räusperte sich leicht und las anschließend vor: "Reporter Tim und seine Frau müssen beseitigt werden. Treffen uns nach der Vollmondnacht am frühen Abend in Vallaballa. Treffpunkt die große Palme am Pub 'Zum Wasserloch'. Enttäusche AC nicht."

Solange ich lebeWhere stories live. Discover now