Kapitel 1 - Wispern in der Nacht

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Hallo ihr Lieben!
Tut mir leid, dass ihr so lange auf dieses Kapitel habt warten müssen, aber es gab einige technische Probleme... Wie immer hoffe ich, dass euch die Story gefällt und einen Kommentar/Vote wert ist. 

Ich wünsche euch ein wunderschönes Wochenende und freue mich auf euch!

Eure Kate


Gegen halb sieben klopfte es an Amalias Tür. Nachdem sie die meiste Zeit mit Ausräumen verbracht hatte, hatte sie sich die letzte Stunde etwas Ruhe gegönnt, konnte jedoch nicht schlafen. Sie reagierte nicht sofort und so öffnete ihre Großmutter zaghaft die Tür, um zu sehen, ob ihre Enkelin noch wach war.

„Amalia? Hast du Hunger? Ich habe Suppe gemacht. Komm doch runter, wenn du möchtest", sagte sie mit leiser Stimme und verschwand gleich darauf. Für ein paar Minuten blieb Am noch auf ihrem Bett liegen und kämpfte gegen ihre Kopfschmerzen an. Das beständige Gefühl, irgendetwas würde nicht stimmen, irgendetwas würde sie zu sich rufen, wollte einfach nicht aufhören. Hinzu kam das gelegentliche Flüstern ihres Namens. Das alles führte dazu, dass sie sich langsam für verrückt hielt.

Sie wusste, dass es niemanden gab, außer ihre anwesenden Familienmitglieder, die ihren Namen kannten. Niemand hier in Würzburg wusste, dass sie und ihre Mutter von nun an bei Eleonora leben würden. Bestimmt bildete sie sich das bloß ein. Wenn sie sich nur stark genug konzentrieren und das Wispern ignorierte, dann verschwand es sicherlich bald.

Von diesem Gedanken ermutigt schlich sie die Treppen hinunter in den Gang. Falls Marcella noch schlief, wollte Amalia sie nicht wecken. Im Esszimmer angekommen erwarteten sie ein bereits gedeckter Tisch und der herrliche Duft nach einem guten Eintopf.

„Ah, da bist du ja. Deine Mutter ruht sich noch etwas aus. Sie muss morgen schon arbeiten. Ein bisschen schnell, findest du nicht? Aber du musst schließlich auch zur Schule ... Na ja, egal. Lass uns endlich was essen, ich bin am Verhungern!" Kaum hatte sie das gesagt, schöpfte sie sich auch schon etwas von dem dampfenden Essen in ihren Teller. Mit einem zufriedenen Seufzen begleitet von gelegentlichem Schlürfen verschlang sie die ganze Portion, noch ehe Amalia auch nur in der Lage war, ihre Schüssel zu füllen. Ihren gesunden Appetit hatte Am anscheinend von ihrer Großmutter geerbt. Schmunzelnd sah sie dieser dabei zu, wie sie auch Teller Nummer zwei in Sekundenschnelle verdrückte und genoss den reichhaltigen Geschmack der Suppe. Sie war köstlich, viel besser als Alexanders Dosenprodukte, die immer dann auf den Tisch kamen, wenn Marcella Nachtschicht hatte.

„Wie gefällt es dir bisher, Amalia? Ist dein Zimmer wirklich okay für dich? Wir könnten es natürlich auch neu anstreichen oder andere Tapeten nehmen..." Mit vor Erwartung großen Augen blickte Eleonora sie an. Es schien, als hätte sie genug gegessen.

„Nein, es ist wunderschön. Danke nochmal für alles, dass du uns hier aufnimmst und so ..." Am wusste nicht so recht, was sie sagen sollte. Sie kannte diese Frau doch gar nicht. Über was sollte sie sich denn mit ihr unterhalten? Wäre ihre Mutter da, dann wäre es vielleicht nicht ganz so merkwürdig.

„Na dann ... Freust du dich schon auf deine neue Schule? Die soll ja ziemlich gut sein, ganz neu und technisiert." Auch Eleonora schien nicht genau zu wissen, über was sie mit ihrer Enkelin reden sollte. Die Schule war kein besonders gutes Thema als Grundlage einer anständigen Unterhaltung.

„Ich weiß nicht genau. Am besten ich lasse mich überraschen. Wie in Berlin wird es sicher nicht werden. Hoffe ich zumindest ..." Bei dem Gedanken an ihre alte Heimat kamen Am wieder Zweifel, ob Marcella die richtige Entscheidung getroffen hatte. Auch wenn sie es nicht wahrhaben wollte, vermisste Am doch ihren chaotischen Vater. Nicht zum ersten Mal fragte sie sich, ob es ihm auch so ging.

[ABGEBROCHEN!] Geisterstunde - Zauberhaftes Würzburg Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt