Teil6

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Langsam drehte sie den Kopf und sah, wie er den Schlüssel in seine Hosentasche steckte.

Alles Blut schien aus ihrem Kopf in die Beine zu laufen.

„Mierda! Vielleicht setzt du dich lieber, dann fällst du nicht so tief"

Sie ließ es geschehen, dass er nach ihre Schultern griff.

Was blieb ihr auch viel anderes übrig, wenn sie nicht einmal wusste, wo oben und wo unten war?

Endlich fühlte sie etwas Weiches unter sich, was ihr irgendwie ein wenig Halt gab und lehnte sich an die Stofflehne des Sofas.

„Hostia! Heulst du immer mit so hingebungsvoll, oder komme nur ich zu der Ehre, dich so zu sehen?"

Lillian sah an ihm vorbei in das flackernde Feuer am Kamin, während ihr ganzer Körper vom Weinen geschüttelt wurde.

„Sogar Schluckauf. Das volle Programm, also. Ich fühle mich geschmeichelt"

Sie hörte, dass er wegging, starrte weiter in die Flammen und fühlte sich so elend, dass die Angst langsam schwand.

„Trink das"

Sie zuckte zurück, als er plötzlich wieder neben ihr stand, sah zuerst auf ihn, dann auf das Glas in seiner Hand.

Monster.

Er war ein Monster.

Genau, wie Nicolas.

„Ist nur Wasser. Schönes klares natriumarmes Wasser, Marke Wasserkran"

Lillian zitterte so, dass sie nicht einmal die Hand heben konnte.

„Ich will nach Hause", brachte sie zwischen klappernden Zähnen hervor.

„Und ich will, dass du das Wasser trinkst und aufhörst zu heulen. So hat jeder seine Wünsche. Manche gehen in Erfüllung, manche nicht. Das Leben ist halt nicht der Olymp, sondern der Hades"

Das Glas wurde vor ihr abgestellt.

„Wie es aussieht, verabschiedet sich dein Kreislauf langsam. Vielleicht solltest du dich doch durchringen, etwas zu trinken. Hast du Hunger?"

Ein Traum.

Es war alles so absurd, dass es ein Traum sein musste.

Und jeder Alptraum endete irgendwann, sie musste nur noch ein paar Augenblicke abwarten.

Unauffällig kniff sie sich in den Arm, wackelte mit den tauben Zehen.

Nichts.

Kein Traum.

Lillian versuchte aufzustehen soweit es ihre Beine zuließen, doch der Mann kam ihr zuvor und drückte sie wieder zurück aufs Sofa.

„Lass mich gehen", die Panik in ihr wuchs mit jedem Mal, als sie wieder und wieder auf dem Sofa landete.

„Du bleibst sitzen, bis du was getrunken und deine Beine wieder unter Kontrolle hast, cachái?"

Von weit weg klang die raue Stimme zu ihr und schließlich gab sie es auf.

Eine Weile saß sie einfach da und sortierte ihre trüben Gedanken, bis ihr etwas einfiel.

„Du hast ihn einfach getötet...", brach es verstört aus ihr heraus, ohne dass die Vernunft sie auf den provozierenden Charakter ihrer Aussage hingewiesen hätte.

„Zweifach ist in der Regel auch nicht notwendig"

Lillian sah ihn an.

Ein eiskaltes Monster.

Hai finito le parti pubblicate.

⏰ Ultimo aggiornamento: Oct 20, 2015 ⏰

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