Kapitel 1 ✅

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"Casey"

Ich höre den dringenden Ton in seiner Stimme, als er nach mir rief. Ich stehe abrupt auf und zwinge meine Augen das Zimmer zu fokussieren. Als ich realisiere, was das paar blind machende Lichter waren, hebe ich meinen Körper hoch und versuche meine Augen zu schützen. Ein Gewicht, schwer wie tausend Tonnen, lastet auf mir, sodass ich wieder auf den Boden fiel, doch ich hielt meine Augen weiterhin vor dem grellen Licht geschützt.

Ich wachte mit schnell schlagendem Herzen auf. Meine Atmung ging flach. Ein Schein von Schweiß bedeckte meine Stirn und ich versuchte mich langsam wieder zu beruhigen. Es dauerte nicht lange bis meine Atmung sich normalisiert hatte, nur wusste ich, dass ich nicht mehr einschlafen könnte. Aus diesem Grund drehte ich mich zu meinem Nachtisch um und suchte nach meinem Handy, welches ich auch schließlich darauf fand. Ich schaute nach, viel Zeit ich noch hatte, bevor mein Wecker klingeln würde. Es waren noch ganze zwei Stunden.

Leise ging ich die Treppen nach unten. Das einzige Geräusch, welches ich hörte, war das Quietschen der Stufen. Die letzte Stufe übersprang ich, da diese immer am lautesten quietschte. Ich hätte keine Erklärung gehabt, wenn meine Eltern mich um diese Uhrzeit erwischt hätten, weshalb ich im Haus herum wanderte. Ich ging zuerst in die Küche und nahm mir ein Glas Wasser, damit mein Durst gelöscht wurde. Danach wusch ich mein Gesicht im Waschbecken und versuchte alle Spuren von der vergangenen Nacht herunter zu rubbeln.

Seit einem Jahr träumte ich nun davon.

Ich ging die Treppen wieder leise hinauf, betrat mein Schlafzimmer und machte erneut mein Nachtlicht an. Das trübe Licht beleuchtete die zwei Betten im Zimmer. Ich hatte gebeten, dass das Bett neben meinem stehen solle, obwohl es nicht genutzt wurde.

Das eine war ordentlich gemacht und das andere war meins, denn überall lagen Decken und Kissen zerstreut herum. Ich setzte meinen Weg fort zum Nachttisch des anderen Bettes. Darauf standen Bilderrahmen mit unberührten Bildern. Auf einem Bild war ein junges Mädchen zu sehen, welches den älter aussehenden Jungen knuddelte. Beide hatten pausbäckige und runde Wangen, aber ein großes Grinsen im Gesicht.

Auf einem anderen war das selbe Mädchen, nur sah sie dieses Mal älter aus. Sie hatte einen flauschigen Teddy auf ihrem Schoß und saß auf einem riesigen Sessel. Neben ihr stand wieder der Junge, doch dieses Mal grinste er nicht. Sein Gesicht sah eher aus wie in Stein gemeißelt, doch trotzdem konnte man sein Grinsen nicht vermissen.

Auf einem weiteren Bild waren wieder beide Kinder drauf, doch dieses mal mit einer Geburtstagstorte mit Kerzen, die zu einer 3 geformt waren. Die Eltern versuchten wahrscheinlich die Aufmerksamkeit des Mädchens zu bekommen, damit ein schönes Bild entstehe, aber keiner der beiden Kinder achteten auf sie. Auf den Bildern schien es, als würde der Blick des Jungen weicher werden, wenn er das Mädchen ansah.

Das letzte Bild zeigte erneut ein Mädchen und einen Jungen. Beide sahen viel älter aus als die anderen Kinder auf den Bildern, wahrscheinlich 14 und 16. Das Mädchen grinste genauso wie das Mädchen auf den anderen Bildern. So unschuldig und süß. Der Junge lächelte nur, doch er umarmte das Mädchen von hinten und beugte sich leicht vor, damit er sein Kinn auf den Kopf des Mädchen legen konnte.

Ich seufzte und strich über den braunen Holzrahmen. Wie ich dich vermisse, Bruder. Ich stellte die Bilder wieder zurück und schluckte abermals meine Trauer hinunter. Es ist nicht schön jemanden im frühem Alter zu verlieren.

Ich krabbelte zurück auf das Bett und umarmte ein abgenutztes Tuch. Es war bunt und schon mit voller kleinen Löchern. Ich weinte und trauerte um den verlorenden Bruder und umarmte das letzte Teil, die der kleine Junge zurück gelassen hatte.

Heyo

Ich freue mich, dass ihr euch entschieden habt dieses Buch zu lesen. Es ist wie gesagt eine Übersetzung. Über Verbesserungsvorschläge freue ich mich immer oder wenn ihr votet oder ein Kommentar schreibt.

Viki

The Nerd Can Fight - germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt