Kapitel 5

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So gut wie heute habe ich seit meiner Entführung noch nie geschlafen. Die Polster und Decken sind so gemütlich das ich am liebsten für immer dort liegen bleiben würde. Aber da macht mir Mark wiedermal einen Strich durch die Rechnung. Er springt zu mir hinunter und versucht mich wach zu rütteln. Als das nichts bringt geht er ins kitzeln über und ich fange an zu strampeln und ihn weg zu treten. "Mark muss das ein?"
grummle ich und verkrieche mich wieder unter der Decke.
Los auf jetzt wir haben heute noch einiges vor! sagt er und stellt sich erwartungsvoll vor mich hin. Ich schaue ihn nur genervt an, schaffe es aber schließlich aufzustehen. "Hier Überraschung! Hab dir neue Sachen besorgt Die Alten waren schon etwas dreckig." , sagt er und reicht mir einen großen Stapel Gewand. Ich bedanke mich artig und beginne dann den Stapel durch zu sehen. Er hat alles mögliche gekauft auch sehr schöne Sachen. Lange T-shirts, kurze T-shirts, zwei Blusen, eine davon sportlich, die andere sehr elegant, um nicht zu sagen sehr schön. Eine Jacke und einen dünnen, sowie dicken Pulli. Drei verschiedene lange Hosen und zwei Kurze. Und zu meiner Überraschung ein Kleid. Schlicht und cremefarben und in Wirklichkeit völlig unpassend für eine solche Situation wie meine. Ich blicke zu ihm auf. Er lächelt. Gefällt es dir? Ich nicke und umarme ihn dann, ohne groß zu überlegen, fest. Danke Mark!
Das ist echt lieb von dir! Er nimmt mich bei der Hand und hilft mir aus der Grube raus. Dann drehe ich mich um. Er mag es nicht wenn ich sehe wie er ohne Probleme aus dem Loch hochkommt. Wenige Augenblicke später nimmt er wieder meine Hand und führt mich zu einem kleinen Haufen Stroh direkt an der Wand. Mark beginnt das ganze Stroh beiseite zu räumen, bis langsam eine kleine Tür zum Vorschein kommt. Aus seiner Hosentasche holt er einen kleinen Schlüssel und schließt die Tür auf. Dahinter befindet sich ein Raum. Mit einer geschätzten Größe von zwanzig Quadratmetern, kann ich mir nicht erklären wie ich ihn von außen übersehen konnte. Ladies first ! sagt er und deutet auf das Zimmer. Ich gehe dicht gefolgt von Mark hinein. Nicht viel befindet sich dort. Ein Bett, ein Schrank und ein Schreibtisch mit zwei Holzstühlen. In einer Ecke, mit einer Wand abgetrennt, ein WC mit Waschbecken und eine Dusche. Ansonsten ist der Raum leer. Ich dachte du könntest ein eigenes Zimmer brauchen! Nicht wahr Schwesterherz?! "Nenn mich nicht immer so!!! rufe ich lachend und falle ihm um den Hals. Heute scheint er sehr spendabel zu sein und ich bemühe mich ihm so gut wie möglich zu zeigen das mich seine Geschenke sehr freuen. Ich lass dich jetzt ein bisschen alleine. schau mal in den Schrank . ,sagt er noch bevor er die Tür hinter sich schließt. abschließen tut er nicht, wofür ich ihm dankbar bin. Ich folge Marks Rat und öffne den Kasten. Er ist unterteilt in drei Fächer. In einem Liegt das neue Gewand( fragt mich bloß nicht wie er das in der Zwischenzeit da hinein getan hat: ) ), eines ist leer, und das Dritte hat drei Schubladen. Vorsichtig öffne ich die oberste, und bekomme vor staunen den Mund fast nicht mehr zu. Dort liegen fein sortiert nach Farben und Formen unzählige Ohrringe und Ketten. warum tut er so etwas. Weshalb kauft er all diese schönen Dinge für mich? Er hat mich schließlich entführt und mich nicht zu einer Modenschau eingeladen!? Behutsam nehme ich mir ein wunderschönes Paar Perlen heraus und gehe zu dem Spiegel ober dem Waschbecken. Sie stehen mir gut. Und trotzdem fühlt sich das alles so falsch an. Was um Himmels Willen hat er mit mir vor. Nicht umsonst liegen da an die fünfunddreißig Paar Ohrringe und ebenso viele Ketten in meinem Schrank. ich lege den Schmuck wieder zurück. Eigentlich möchte ich die nächste Schublade gar nicht auf machen aber meine Neugier ist doch zu groß. Ich ziehe sie auf und finde einen Kamm, Haargummis und jede menge Spangen vor. Und zu meiner noch größeren Überraschung Lippenstift, Wimperntusche, Puder und sogar Liedschatten. Um ehrlich zu sein bin ich über die Tatsache, dass ein junger Mann wie Mark, überhaupt weiß was eine Frau zum Schminken braucht, mehr erstaunt als über den Fakt das er das alles für mich besorgt hat. Ich nehme mir vor ihn nachher vorsichtig danach zu fragen. Ich muss sagen die dinge der ersten beiden Schubladen hatten mich schon zum Staunen gebracht aber als ich die dritte öffne, und hinein schaue bleibt mein Herz fast stehen und meine Augen fangen an zu brennen. Mit Mühe unterdrücke ich die Tränen. In dem Fach liegen alte Fotos von meinem Vater und mir. Ich weiß nicht ob ich euch je von ihm erzählt habe. Er war ein wunderbarer Mensch. Früher ist er oft mit mir zu einem Teich, im Wald neben unserem Haus gegangen um mir das Fischen beizubringen. Wir hätten oft sehr viel Spaß. Und dann eines Abends kam er von der Arbeit nicht mehr zurück. wir riefen die Polizei. Aber diese hatte keine guten Nachrichten für uns. Dad war mit einem Auto zusammengefahren und schwer verletzt worden. Sie teilten uns mit das er im örtlichen Krankenhaus lege seine Chancen aber sehr schlecht seien. Zwei Stunden später verstarb er an den inneren Verletzungen. Der Mann der für den Zusammenstoß verantwortlich war hatte keinen Kratzer abgekriegt. Nach Dads Tod war meine Mom wie ausgewechselt. Sie begann wieder mehr zu arbeiten und wir zogen in die Stadt. Ich habe damals lang gebraucht um das Ganze zu verarbeiten. Ich war erst sieben Jahre Alt und fand die Welt einfach nur ungerecht. Und jetzt wo ich diese Bilder sehe, an einem Ort und unter Umständen wie diesen holt mich alles wieder ein. Auch Bilder von meiner Mom und meiner Schwester sind in dem Stapel. Ich blicke in die Augen des Kleinen Mädchens auf dem Foto und beginne zu weinen. ich weine und weine solange bis ich das Gefühl habe alle Tränen verbraucht zu haben. Wie ein Häuflein Elend sinke ich auf meinem neuen Bett zusammen, das Bild fest an meine Brust gepresst. Woher hat er bloß diese Bilder? Wusste er das er mich mit ihnen so tief treffen würde? Ich habe nicht die geringste Ahnung was er will geschweige denn wer er ist. Nachdem ich eine weile so auf meinem Bett gelegen bin stehe ich auf und wasche mir das verheulte Gesicht. Ich möchte nicht das Mark mich so sieht. Dann Atme ich tief durch und gehe hinaus in die Scheune. Na wie gefällt es dir? fragt Mark. Gut., sage ich und setze mich zu ihm ins Stroh. Mark? beginne ich langsam. Er schaut mich an. Kann ich dich was fragen? " Aber klar, was gibt's Süße? "Ich, ich... woher hast du die Fotos von meinem Dad? Er schaut ernst. Welche Fotos? "Mark du weißt genau wovon ich rede. Woher sind diese Bilder? "Okay. Ich hab sie bei dir zu Hause gefunden. Übrigens, nette Familie. Er grinst gemein. Was die einem alles erzählen wenn man sich als Polizist ausgibt. Unglaublich. Sogar deine Zeugnisse haben sie mit kopiert. Wahnsinn wie leicht die Leute zu betrügen und zu täuschen sind wenn sie trauern. Sein süffisantes grinsen wird immer breiter als er das sagt. Ach ja deine Mom hat eine echt hübsche Figur! Jetzt reicht es mir. Wie kann er es wagen in unser Haus einzubrechen und dann meine Mom auch noch so bezeichnen.Was ich damals getan habe, aus reinem Hass heraus, sollte ich nicht so schnell wieder vergessen. Ich schlage ihm mitten ins Gesicht. Nie zuvor habe ich jemanden eine Ohrfeige gegeben aber in diesen Moment fühlt es sich einfach nur herrlich an. Zwei Sekunden später bereue ich es auch schon wieder. Mark schlägt zurück und packt zur selben Zeit meine Hand und dreht sie mir so brutal auf den Rücken das ich laut zu schreien beginne. Es tut so weh das ich fast keine Luft mehr bekomme. Das wirst du bereuen Emily. Diesen Schlag wirst du zutiefst bereuen. Er drückt meinen Arm noch weiter nach oben. Ich halte den Schmerz nicht mehr aus und gebe ihm nach. Er lockert seinen Griff ganz wenig und hebt mich hoch was mich erneut zum Aufschreien bringt. Hör auf zu schreien! Du bist ganz alleine für deine Schmerzen verantwortlich. Er ist stocksauer. Mark trägt mich in mein Zimmer und legt mich auf mein Bett. Dann holt aus einem Kasten im Bad Kabelbinder und aus meinem Schrank einen Ledergürtel. ich habe mich keinen Millimeter bewegt. Wie eingefrohren und vor Angst zitternd liege ich auf dem Bett. Er nimmt meine Hände und bindet sie einzeln am Ende des Bettes fest. Ich wollte das hier vermeiden. Knurrt Mark. Aber du lässt mir keine andere Wahl. Wehe du schreist. Er zieht mich nachunten bis meine Arme gestreckt sind und zieht mir mein T-shirt über den Kopf. Jetzt hat er meinen freien Rücken vor sich liegen. Als mich der erste Schlag direkt zwischen den Schulterblättern trifft schreie ich so laut das man es bestimmt noch weit hören kann. Was habe ich gesagt!? , herrscht mich Mark an. Du hast es ja nicht anders gewollt! Er holt Klebeband. Nein Mark bitte nicht! Bitte, Bitte tu mir das nicht an! " Noch ein Wort..." , er deutet auf das Klebeband. Ich nicke nur . Ohne Vorwarnung trifft mich der zweite Hieb auf meinen Rücken. Es schmerzt höllisch aber dieses Mal unterdrücke ich den Schrei. Eigendlich habe ich immer gedacht der erste Schlag währe der schlimmste. Aber es stimmt nicht. Alle darauf folgenden sind noch viel schlimmer. Nach acht Schlägen beendet er meine Strafe. Er schneidet die Kabelbinder auf und zwingt mich zum Aufstehen. Er zerrt mich zum Spiegel. Aus einer Schublade nimmt er einen kleineren zur Hand und hält ihn so das ich meinen Rücken sehen kann. Mehrere dicke rote Striemen bedecken meinen Rücken. Sie nur was du dir angetan hast! , höhnt er und drückt mir genau auf einer der Frischen Narben. ich kann nicht anders und schreie unter dem Schmerz. Was für ein dummes kleines Mädchen du doch bist Emily! Du dachtest doch nicht wirklich ohne Strafe davon zu kommen!? Ich schüttle den Kopf. Mark nimmt mich hoch und trägt mich zurück ins Bett. Er lässt mich genau auf den Rücken fallen und ich verziehe das Gesicht. Jetzt schlaf. Wir werden uns Morgen darüber unterhalten! Gute Nacht Emily.

Hii Leute da bin ich wieder. Es tut mir sooo unendlich leid das ich sooo lange gebraucht habe um mich wieder zu melden. Ich hoffe das Kapitel gefällt euch und ich habe euch durch die lange Wartezeit nicht verkrault. Danke an alle fleißigen Leser vor allem an die die mich ständig ermuntert und sich um mich gesorgt haben. Danke, danke, danke!!!!

Liebe Grüße eure Jule <3 : )





Für immer meinWhere stories live. Discover now