Prolog

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Ein helles Licht ließ mich aufschrecken, wieder eins der Autos, die die Fraktionlosen verscheuchen wollten. 

Ich war so jung und ich wusste nicht wohin. Ich wurde früh von meinen Eltern getrennt, meinen Vater kenne ich gar nicht und meine Mutter war eine abgestoßene Candor, aber ich verstand das alles eh erst in älteren Jahren, als ich schon längst von meiner Mutter getrennt war. 

Ich versteckte mich hinter einer halb zerstörten Wand und hielt den Atem an. Einmal wurde ich fast gepackt, denn Fraktionslose Kinder unter 16 wurden immer eingefangen,aber das wollte ich nicht, ich wollte nicht in irgendeine Gruppe gesteckt werden, etwas zu sein was ich nicht sein wollte, das wusste ich sehr früh, obwohl ich erst 10 war. 

Als die Autos vorbei waren, schaute ich ihnen kurz nach und rannte dann los, sie durften mich nicht bekommen, also rannte ich als würde ich einen Marathon laufen.Mein Herz schlug tausendfach schneller. 

"Hey da ist ein Mädchen!", hallte es plötzlich durch die Halle, durch die ich rannte. 

Shit, ging es mir durch den Kopf. Ich rannte noch schneller und kam bei einer Tür an, die ich auf trat und die Treppe vor mir hoch rannte. Verdammt, dachte ich als ich hörte das ich verfolgt wurde. Ich rannte immer höher und hoffte, das sie es in einem Stockwerk schon noch aufgeben würden, aber nein, ich hörte die ganze Zeit die Schritte hinter mir. Je höher ich rannte desto zerstörter war das Gebäude weswegen ich vorsichtiger wurde mit jedem Schritt den ich tat. Schließlich war ich so weit oben wie die Treppe es mir erlaubte und rannte einen halb offenen Flur entlang,man sah noch das diese Etage damals als ein Büro genutzt wurde.Schnell fand ich eine Möglichkeit, wo ich mich verstecken könnte und rannte dann hinter die kleine Steinmauer, doch ehe ich mich versah, verlor ich mein Gleichgewicht und hing eine Sekunde später mit einer Hand an einem Kabel das aus dem Gebäude ragte. Als ich nach unten sah erkannte ich nichts, nur Dunkelheit. 

Mein Atem hielt an und ich schloss die Augen. Reiß dich zusammen Kara, du schaffst das, Mom hat immer an dich geglaubt, sie weiß das du das schaffst und das ist alles was zählt, sagte ich mir und griff mit meiner hängenden Hand neben meine sich am Kabel fest haltende. Ich versuchte mich hoch zu rangeln, doch ich war nicht kraftvoll genug.Keuchend versuchte ich es trotzdem weiter. Als ich plötzlich spürte wie meine Handgelenke gepackt wurden und ich hoch gezogen wurde. 

"Bist du verrückt?", fragte mich der Junge, schon fast ein junger Mann vor mir und schüttelte den Kopf, während er mich auf dem Boden absetzte und dann seine Arme vor der Brust verschränkte. 

"Wieso rennst du wie ein Angsthase davon?" Einer seiner Augenbrauen zog er hoch. Ich atmete nur erleichtert aus und schnell wurde mir bewusst das meine Freiheit nun nichts mehr wert war. 

"Wie ist dein Name?", erklang wieder die Stimme des Jungen. 

"Kara.",sagte ich und schaute ihn an, er musterte mich nur. 

"Fürs nächste Mal solltest du dir ein paar Muskeln aneignen kleine.", gab er spöttisch von sich. Ich schaute ihn böse an. 

Gleich würde er mich mitnehmen und zu den Ken bringen, oder den Altruan, vielleicht aber auch zu den Amite. Aber ich möchte nirgends hin, ich will meine Freiheit. 

"Du bist Fraktionslos, das heißt ich muss dich zu einem Anführer bringen. Weißt du noch wer deine Eltern waren?", er kniete sich zu mir herunter. Ich senkte den Kopf und schüttelte den Kopf.

 "Meine Mutter war eine ausgestoßene Candor, über meinen Vater weiß ich nichts, Mom ist gestorben vor 3 Jahren, seit dem Kämpfe ich mich durch.", erzählte ich und schaute ihn wieder an. Sein Unterkiefer spannte sich an. "Wie alt bist du?" "10.", sagte ich und zuckte nicht mit einer Wimper. Er schmunzelte kurz und meinte dann: "Mit 10 und so schlagfertig... wow... du könntest eine Ferox sein, wie du dich gibst." "Ich bin nichts, ich bin keine bestimmte für irgendwas und will es auch nicht sein!", sagte ich knallhart und schaute ihn ernst an. 

"Vielleicht ist doch mehr Candor in dir als du denkst.", fing er an zu grinsen, packte mich am Arm und stellte sich auf. "Ich nehme dich jetzt mit!" Er zog mich hinter sich her, die gesamte Treppe wieder nach unten und raus aus dem Gebäude. Auf dem Weg merkte ich wie ich anfing zu zittern aus Angst vor alle dem was mich erwarten würde. Als ich wieder eins der Lichter sah, zuckte ich zusammen und riss mich frei, was jedoch nichts nützte, da er mich sofort wieder gepackt hatte. 

"Lass mich los! BITTE! Ich will nicht in einer eurer dummen Gruppen!",quengelte ich und schlug mit Armen und Beinen aus. "Jetzt halte endlich ruhig Kara!", brummte der Junge unter mir und verstärkte seinen Griff, was weh tat und ich wimmerte. "Bitte!" "Halte still verdammt!", brummte er nochmal und lauter, worauf ich es aufgab und schlapp ließ. "Idiot!" "Mein Name ist Eric, nicht Idiot!", zischte er und schaute mich böse und ernst zu gleich an. 

Das war meine erste Begegnung mit Eric.

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Das ist also der Prolog ihrer Geschichte. Ich hoffe es gefällt euch, sie hört immer gern eure Meinung und Kritiken also haut in die Tasten. ;)


I'm not little anymoreWhere stories live. Discover now