10. Die Frau im Zimmer meiner Mutter

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Woher kam meine Schwester bloß? Einfach aufgetaucht, ohne Vorwarnung. Eigentlich nicht tragisch, aber irgendwie blieb' mir ihr Gesichtsausdruck im Kopf. Eine Mischung aus Verwunderung und ... Wut? ... War es so schlimm, dass ich stehen geblieben war. Oder war es aus einem anderem Grund? Den würde ich dann wohl erst später erfahren.

Langsam lief ich den Gang entlang, meine Schwester dicht hinter mir. Ich drehte den Kopf nach links, 215, 217, 219. Ah! 219, hier musste ich rein. Prompt blieb ich stehen, machte eine halbe Umdrehung zur Tür und legte meine Hand an den Türgriff. Er war aus Metall, kühl und wie jeder normale Türgriff geformt.
Noch einmal schwenkte ich meinen Kopf nach links und rechts, dabei sah ich, dass meine Schwester verschwunden war. Wo war sie nur?

Ich atmete einmal tief durch und drückte den Türgriff herunter. Vorsichtig und voller Angst, vor den Erinnerungen, öffnete ich die Tür einige Zentimeter. Ich schaute blinzelnd in das Zimmer, eine weiße Wand war zu sehen. Ich traute mich, mich mit der Zeit, immer mehr die Tür zu öffnen, bis sie dann endlich, ganz offen stand.

Drei Schritte lief ich durch einen offenen Gang, der in's eigentliche Zimmer führte. Er hatte eine hohe Decke und weiße Wände. An der einen Wand, links neben mir, stand ein Schrank, groß und wahrscheinlich aus Fichtenholz. An der gegenüberliegenden Wand standen zwei Krankenbetten. Eins der Beiden war leer, auf dem anderem lag eine Frau, um sie herum vier, große, technische, weiße Geräte. Auf einem Bildschirm war der Puls zu sehen, man sah, wie er sank und wieder stieg. Außerdem war ein leises Piepen in der Stille zu hören.

Schockiert über den Anblick, trat ich einen großen Schritt zurück. Aber genauso schnell, schritt ich wieder drei Schritte vor. Jetzt, war ich genau einen Meter von der Frau entfernt. Mein Blick schnellte erst zum Ende des Bett's, dann immer mehr zum Gesicht der Frau. Wenige Sekunden sah ich ihr in's Gesicht, blass, mit Platzwunden und sonstigen Verletzungen.

Die Gesichtsform, die Lippen, die Nase, die Haare...

... Meine Mutter ...

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Huiiii krass :D Das war mein 10. Kapitel! Ich weiß kurz, aber spannend!

Bis dann!
Tschüsssiii!

Emily :*

Gefühlschaos PUR (Taddl, Ardy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt