Hidden Love

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Du hast eine Freundin
Thomas' Gedanken kreisten in einem unendlichem Strom. Was sollte er glauben? Auf wen oder was sollte er hören?
Du hast eine Freundin und du liebst sie
Was genau definiert uns die Liebe? Woran können wir sie erkennen? War es denn wirklich Liebe? Nein, er konnte sich nicht neu verliebt haben. Er war fester Überzeugung hetero zu sein, also konnte es gar nicht sein. Oder konnte es sich geändert haben?
Nein, da hat sich überhaupt nichts geändert
Thomas lag im Bett und starrte an die Decke. Etwas war mit ihm passiert, etwas das er sich selbst nicht erklären konnte. Es war Dylan. Immer wenn er in der Nähe war, ihn ansah oder berührte wurde Thomas nervös und aufgeregt zu gleich. Thomas redete sich immer ein, dass es einfach nur ein Gefühl der Zuneigung auf freundschaftlicher Ebene war. Doch eine Stimme in seinem Hinterkopf sagte etwas anderes. Es war mehr als nur Freundschaft, und es fühlte sich fantastisch an. Jedes mal, wenn Dylan ihm in die Augen sah, durchfuhr Thomas eine Welle von Glück. Diese wunderschönen Herbst braunen Augen. Doch wenn er Bella ansah, da war dieses Gefühl verschwunden, einfach weg. Er empfand für sie noch etwas, doch mehr als Freundschaft war es nicht. Nicht dieses aufregende Kribbeln bei jeder von Dylans Berührungen. Aber sich selbst eingestehen, dass er in einen Mann verliebt war? Nein, das konnte er nicht tun. Er brauchte einen Rat. Das Internet konnte ihm da auch nicht weiterhelfen. Aber Thomas fand diesen einen Spruch "Like pain lets you know you're alive, jealousy lets you know you're in love″. Na gut, er war schon ein wenig eifersüchtig auf jeden, der Dylan auch nur berührte. War es dieses Gefühl des Neides von dem jeder sprach? Bevor Thomas noch tiefgründiger wurde, stand er von seinem Bett auf und streckte seinen Arm nach einer Flasche auf seinem Nachttisch aus. Der Abend war noch jung und neben ihm stand eine ungeöffnete Wodkaflasche. Warum also nicht, dann würde er endlich mit dem Denken aufhören. Thomas hielt kurz inne und dachte nach. Es wäre bestimmt lustiger mit jemand anderem zu trinken. Und ihm fiel keine andere Person als Dylan ein. Aber etwas in ihm zögerte. Wollte er Dylan jetzt sehen? Jetzt wo er mit seinen Gefühlen so instabil war? Er schaute auf die Flasche in seinen Händen die Antwort war verdammt nochmal ja. Thomas schlich durch den Flur des Hotels. Das letzte was er jetzt brauchte war jemand, der ihn ausfragte was er am frühen Abend mit einer Wodkaflasche vorhatte. Im Gang blieb es ruhig und Thomas gelang unbemerkt zu Dylans Zimmertür. Er musste da sein, sonst wäre der Abend für Thomas gelaufen. Zögerlich klopfte er an der Tür und wartete. Es kam erst keine Antwort und Thomas meinte, dass der andere ausgeschwärmt war, aber da rief eine vertraute Stimme ihn ins Zimmer.
»Herein, es ist offen!«, Thomas atmete aus um sich zu beruhigen und öffnete die Tür. Das erste was er sah war Dylan, der zappelnd auf seinem Bett saß.
»Thomas, mein Freund! Was besuchst du mich um diese Stunde?«, Thomas hob die Hand mit der Flasche und sah Dylan wissend an. Dylan hatte noch nie etwas zu trinken ausgeschlagen, wieso also heute? Als Bestätigung winkte der jüngere ihn herein und rutschte ein wenig auf die Seite, damit Thomas Platz hatte.
»Allein trinken ist noch lange nicht so lustig wie mit dir, und da diese ungeöffnete Flasche eben meinem Bett stand. Warum nicht?«, Thomas öffnete die Flasche und reichte sie Dylan, welcher erstmal einen großen Schluck trank und die Flasche wieder an Thomas weiterreichte.
Beide verloren aus dem Blick wie viel sie eigentlich tranken. Als sie nun eine dritte Flasche Jack Daniels öffneten war es bereits zu spät. Beide lachten einfach nur vor sich hin und tranken einen Schluck nach dem anderen. Betrunken war schon gar kein angemessenes Wort mehr. Stockbesoffen traf es da wohl eher. Thomas wusste, dass wenn er unter Alkohol stand, zu so ziemlich allem bereit war, genau wie Dylan. Der jüngere lehnte sich plötzlich näher zu Thomas, welcher das kaum zu realisieren schien.
»Ey, du. I muss dir da ma was sage'. I mag dich, ne wart', I lieb' dich«, lachte Dylan und Thomas schien noch halb den Satz zu verstehen. »I lieb' dich auch, mei' Freund«, Thomas wurde bei diesen Worten warm, als wären sie das schönste was es in diesem Moment gab.
»Nein, I mein' Ich lieb' dich, oke?«, Dylan lehnte sich noch weiter zu Thomas bis sich ihre Nasen fast berührten, dann hielt er inne. Thomas begriff im Moment gar nichts so ganz genau. Er versuchte sich auf Dylans Augen zu konzentrieren, darauf wie nah er ihm war. Thomas versuchte den Drang, die Lücke zwischen ihnen zu schließen, zu unterdrücken. Ihm war unglaublich warm, oder war es ihm Zimmer plötzlich wärmer geworden? Ihm blieb nicht die Zeit, dass alles genauer zu realisieren, denn ehe er sich versah, lagen plötzlich Dylans Lippen auf seinen. Thomas wagte es nicht auch nur einen Muskel zu bewegen, aus der Angst diesen Moment damit zu zerstören. Es fühlte sich seltsam an, nicht in einer schlechten Art, sondern auf eine schöne Art. Dylans Lippen fühlten sich herrlich an, und wie sie nun auf seinen lagen, war unbeschreiblich. Thomas erwiderte den Kuss und versank vollkommen darin. Ohne es mitzubekommen lagen beide nun mit nacktem Oberkörper in Dylans Bett, die Küsse wurden intensiver und verlangender, bis an einem Punkt Dylan seine Hand zu Thomas' Gürtelschnalle gleiten ließ.

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