32. Kapitel

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PoV Tim

Es vergehen Stunden, in denen ich im Bett liege und mich langweile. Irgendwann nachmittags kommt Stegis Mutter und bringt einige Klamotten für ihren Sohn und mich. Sogar unsere Handys hat sie von dem Badesee geholt. Sie geht jedoch relativ schnell wieder, da sie einen wichtigen Termin hat.

Ich warte Stunde um Stunde, dass Stegi aus dem OP kommt. Irgendwann nach zehn Uhr abends, Lia schläft schon, klopft es leise an der Türe. "Ja?", sage ich, möglichst leise um meine kleine Zimmernachbarin nicht aufzuwecken. Langsam öffnet sich die Türe und eine Krankenschwester betritt das Zimmer. "Herr Timolia?", flüstert sie. "Ja?", flüstere ich zurück. "Ihr Freund ist aus der Narkose erwacht."

Blitzartig setze ich mich auf. "Kann ich zu ihm?" Sie schüttelt den Kopf und meint: "Er liegt auf der Intensivstation und Sie dürfen mit Ihrem Bein sowieso noch nicht aufstehen. Aber er hat mich gebeten, Ihnen mitzuteilen, dass er wach ist." Seufzend sinke ich zurück in das Kissen. "Versuchen Sie noch etwas zu schlafen. Morgen bekommen Sie den Geh-Gips und wahrscheinlich darf Ihr Freund die Intensivstation verlassen, er wird nur heute Nacht beaufsichtigt. Dann dürfen Sie zu ihm." Ich nicke erleichtert und bedanke mich bei der Krankenschwester.

Nachdem sie das Zimmer verlassen hat, lösche ich mein Nachtlicht und rutsche ein wenig tiefer ins Kissen. Dann schliesse ich meine Augen und versuche zu schlafen, was aber nicht richtig gelingen will, weil ich auf dem Rücken nicht schlafen kann. Deshalb liege ich noch eine kleine Ewigkeit wach in der Dunkelheit. Ich schlafe erst ein, als es draussen anfängt zu dämmern.

Gefühlte 5 Minuten später wache ich von einem Klopfen an der Türe auf. Bevor ich realisiere, was passiert, betritt ein Mann im weissen Kittel das Zimmer. "Guten Morgen Herr Timolia. Wie fühlen Sie sich?", fragt er. Ich gähne und antworte: "Keine Ahnung, ich bin gerade erst aufgewacht, als Sie geklopft haben." "Oh, das tut mir leid. Wollen Sie noch etwas schlafen?", entschuldigt er sich. Ich schüttle den Kopf und antworte: "Nein, ist egal. Jetzt bin ich sowieso wach." Er nickt und erklärt: "In etwa 10 Minuten holen die Krankenschwestern sie ab. Dann bekommen Sie Ihren Geh-Gips." Ich nicke zur Bestätigung, dass ich verstanden habe. Der Arzt wünscht mir einen schönen Tag und verlässt das Zimmer, bevor ich ihn fragen kann, wie es Stegi geht.

Drei Stunden später bin ich zurück in meinem Zimmer und übe das Gehen mit den Krücken. Nach einem leisen Klopfen betritt die Schwester von gestern Abend, Schwester Anna wie ich auf ihrem Namensschild erkennen kann, den Raum und sagt: "Guten Tag Herr Timolia. Ich wollte Ihnen nur Bescheid geben, dass Herr Segmann die Intensivstation verlassen konnte. Wenn Sie wollen, können Sie zu ihm." "Wo gehts lang?", frage ich, während ich aus der Tür humple. "Ich bringe Sie hin.", antwortet Schwester Anna grinsend.

"So, hier wären wir. Seien Sie vorsichtig, bei ihm schmerzt im Moment jede Bewegung.", meint Schwester Anna, lächelt mir zu und geht weiter. Ich klopfe an die Türe und betrete das Zimmer. Dabei flucke ich leise vor mich hin, weil sich die Krücken mit der Türfalle verheddern.

Nachdem ich es endlich geschafft habe, die Krücken zu lösen und die Türe zu schliessen, gehe ich so leise wie möglich auf Stegis Bett zu, er scheint zu schlafen. Ich setze mich auf den Stuhl neben seinem Bett und begrüsse seinen Zimmernachbarn mit einem Kopfnicken. Der Mann nickt zurück und ich verschränke meine Finger mit Stegis, wobei ich ihn so vorsichtig berühre, als wäre er aus Glas.

Ein wenig später öffnet Stegi seine Augen und blinzelt verwirrt. Als er gähnt zuckt er zusammen und stöhnt schmerzerfüllt auf. "Hey Süsser.", flüstere ich fast unhörbar und streiche mit meinem Daumen beruhigend über seinen Handrücken. "Hey Grosser.", flüstert er zurück und lächelt schwach.

Nach einer kurzen Stille sagt Stegi: "Tim? Kannst du bitte eine Krankenschwester rufen?" Ich nicke und drücke den Knopf über seinem Bett, da ich an seiner Stimme höre, dass er schreckliche Schmerzen hat. Nach kurzer Zeit erscheint eine Schwester und gibt dem kleinen Dino eine Spritze mit Schmerzmittel. Kurze Zeit später entspannt sich Stegis Gesichtsausdruck. Ich sehe ihn fragend an, er versteht und nickt mir zu. Ich nehme sein Gesicht in meine Hände und küsse ihn sanft. Er erwidert ebenso sanft und ich lächle glücklich in den Kuss hinein.

Danke fürs Lesen!

Grüsse gehen raus an alle Annas! :v)

Omg ich bin so dumm! Ich hab' dieses Kapitel am 11. September geschrieben und vergessen, es zu veröffentlichen. Sorry!

"If there once comes a day when we can't be together, keep me in your heart, I'll stay there forever." -Winnie the Pooh

"Ich weiss no, du häschs mer gflüschteret im Räge. Uf was mir hän warted anderi es Läbe." -Bligg

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