39. Kapitel

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PoV Stegi

((Zeitsprung, ein Monat später))

"Guten Morgen Herr Segmann, Herr Timolia. Ich habe gute Nachrichten für Sie." Wie immer weckt uns der Arzt zu einer unmenschlichen Zeit mit lauter Stimme und Türenknallen. Langsam öffne ich die Augen. "'N Morgen.", murmle ich träge und blinzle gegen das Licht an. Im Bett neben mir murmelt Tim etwas, das sich stark nach einer Verwünschung anhört. "Nun, die gute Nachricht ist, Sie werden heute gegen Mittag entlassen. Wir checken Sie nur noch einmal durch, dann dürfen Sie beide gehen." "Toll.", erwidere ich mit der Begeisterung eines Menschen, der seit einem Monat täglich um Sieben Uhr morgens geweckt wird. Der Arzt klatscht laut in die Hände, was sowohl Tim als auch mich zusammenzucken lässt, und meint: "Schön, schön, dann sehen wir uns um halb Neun in meinem Büro."

"Wie zum Teufel kann man so früh schon so wach sein?", frage ich, nachdem der Arzt das Zimmer türenknallend wieder verlassen hat. Als Antwort erhalte ich bloss ein Murren von meinem Freund, der sich unwillig die Decke über den Kopf gezogen hat. Mit leisem Kichern tapse ich ins Bad um mich zu duschen, tatsächlich ist es heute genau eine Woche her, seit mir wieder erlaubt wurde aufzustehen.

Pünktlich um halb Neun stehen wir Hand in Hand vor dem Büro von Herr Gischinn, meinem betreuenden Arzt, dessen Namen ich mir beim besten Willen auch nach über einem Monat Aufenthalt hier nicht merken kann. Tim klopft leise an und wir treten ein.

Eine Viertelstunde später schwirrt mir der Kopf. Herr Gischinn schien es eilig zu haben, denn er hat uns die nötigen Informationen förmlich an den Kopf geworfen. Was ich mir merken konnte ist, dass ich mich an der Rezeption abmelden muss wenn ich gehe und dass ich dienstags um 14 Uhr herkommen soll.

"Ich hoffe mal, du hast mehr von seinem Geschwafel verstanden als ich.", unterbricht TIm die Stille, die zwischen uns herrscht. Ich sehe ihn an und schüttle grinsend den Kopf. "Ich hab' so gut wie nichts kapiert, war eher darauf konzentriert, nicht einzuschlafen." "Gut, dann schlage ich vor dass wir jetzt so schnell wie möglich unsere Sachen zusammenpacken, nach Hause gehen und dort weiterschlafen." "Sowas von einverstanden." Tim nimmt meine Hand und verschränkt unsere Finger. Ich grinse glücklich vor mich hin.

Im Zimmer angekommen stopft Tim so schnell wie möglich all unsere Sachen in die Reisetasche, während ich meine Mutter anrufe und frage, ob sie uns abholen kann. Natürlich stimmt sie sofort zu, sie hat immer noch ein schlechtes Gewissen wegen dem Vorfall in den ersten Tagen nach dem Unfall. Gleichzeitig mit mir ist auch Tim bereit zum Aufbruch, ich bin wieder mal froh, dass er keine Krücken mehr sondern einen Geh-Gips hat, denn die Tasche könnte ich nicht mal tragen, wenn ich gesund wäre. Gemeinsam gehen wir in sehr langsamem Tempo zum Fahrstuhl, fahren hinunter in die Lobby und melden uns am Empfang ab. Nach dem viel zu langen und komplizierten Prozess meint die Empfangsdame: "So, das wars auch schon. Sie dürfen jetzt gehen, müssen allerdings am Dienstag um 14 Uhr beide zur Nachkontrolle nochmal herkommen." Wir bedanken uns und setzen uns vor der Türe auf eine Bank.

Meine Mam hat wahrscheinlich alles stehen und liegen gelassen um uns abzuholen, denn nicht mal fünf Minuten später hält sie mit quietschenden Reifen quasi direkt vor unseren Füssen. Wir steigen beide hinten ein und ich ermahne sie, nicht immer so zu rasen. Sie grinst mich bloss im Rückspiegel an und erwidert: "Das musst genau DU sagen, Mister Ich-miete-mir- ein-Zimmer-im-Krankenhaus. Tim neben mir lacht laut auf, worauf ich ihm einen Klaps auf den Hinterkopf gebe. "Ich meine das ernst, da gibt es nichts zu lachen." "Stegi, ich fahre seit gut 30 Jahren Auto und habe noch nie einen Unfall gehabt. Ich weiss, wie ich zu fahren habe." Ich nicke bloss, einsehen dass es nichts bringt, mit ihr zu diskutieren. Sie lächelt mich über die Schulter an und startet den Motor. Die Heimfahrt verläuft recht schweigsam, was grösstenteils daran liegt, dass sowohl Tim als auch ich fast einschlafen.

Zuhause angekommen schnappt sich meine Mutter die Tasche und marschiert ins Haus. Wir schlurfen hinter ihr her und teilen ihr mit, dass wir noch etwas Schlaf nachholen werden. Meine Mam grinst uns vielsagend an und wackelt mit den Augenbrauen. Ich verdrehe die Augen und tippe mir mit dem Zeigefinger an die Stirn, kann aber nicht verhindern, rot zu werden. Tim schnappt sich mein Handgelenk und wir humpeln die Treppe hoch in mein Zimmer.

Zu zweit kuscheln wir uns unter meine Bettdecke. Tim legt von hinten seinen Arm um mich. "Geht's?", fragt er leise, ich antworte mit einem Nicken. Wenige Minuten später schlafe ich tief und fest.

Danke fürs Lesen!
Ähm, ja... Sorry, I guess?
Kapi für Kitty2005929492 :3
"Eat, sleep, fuck, repeat." -Jenny (nachdem ich nach Zitaten übers Schlafen gefragt hatte.. :D)

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 13, 2016 ⏰

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