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Pansy und ich ziehen unsere Slytherin-Uniform an. Wir sind beide im selben Schlafsaal und ich weiß immer noch nicht was ich davon halten soll. Sie quetscht mich über meine Vergangenheit aus, aber das, was sie jetzt als Thema hat, bringt mich an die Grenzen meiner Nettigkeit. "Was läuft da zwischen dir und Draco?" "Was soll denn da laufen, Pansy?" Meine Zimmergenossin grinst hinterlistig. "Ach, du weißt es noch nicht? Als ich gestern mit ihm hergekommen bin, drehte er sofort wieder um mit der Begründung, er hätte ein hübsches Mädchen in der großen Halle sitzen lassen. Ich dachte mir nichts Böses, aber als ich dann sah, dass er mit dir wiederkam, war es mir klar. Draco mag dich." Ich lache. "Das bezweifle ich, aber wenn du meinst. Komm, lass uns zum Frühstück gehen. Ich will zu meinem ersten Schultag nicht zu spät kommen." Wir verlassen die Kerker und sofort entdecke ich Hermine. "Pansy? Geh du schon mal vor, ich hab noch was im Schlafsaal vergessen." Also drehe ich mich um, gehe die Treppe hinunter und verstecke mich hinter einer Wand, bis Pansy in die große Halle gegangen ist. Hermine hat mich wohl bemerkt, denn sie wartet etwas abseits der großen Menge, die in die Halle strömt. "Guten Morgen Lucy, gut geschlafen?" "Ja, aber ich muss dir was sagen." Ich erzähle ihr, was gestern Abend zwischen Harry und mir geschehen ist, und dass Draco aufgetaucht war, um mir zu helfen. "Das gibt es doch nicht! Wie kann mein bester Freund nur so etwas tun?" Ich zucke mit den Schultern. "Ich hätte auch gedacht, dass wir uns verstehen würden." "Mach dir nichts draus, ich werde mit ihm reden. Aber ich verstehe nicht, was mit Malfoy los ist. Ich meine, es ist ja nett von ihm, doch seit wann beschützt er andere aus seinem Haus?" "Ich hab keine Ahnung. Lass uns jetzt einfach frühstücken gehen." Hermine nickt, wir verabschieden uns und setzen uns an unseren Haustisch. Was für eine Überraschung! Nur neben Draco ist noch ein freier Platz. Ich lasse mich auf die Bank fallen, und sofort werde ich wieder aus graublauen Augen angesehen. "Hey, Luce. Wie war deine erste Nacht?" Ich lächle. "Sie war ziemlich gut. Haben wir schon unsere Stundenpläne bekommen?" Er schüttelt den Kopf. "Nein, noch nicht." "Aber jetzt.", sagt eine düstere Stimme. Professor Snape steht vor uns und hält uns zwei Zettel hin. "Danke, Sir." antworte ich und nehme meinem Hauslehrer die Stundenpläne ab. "Seien Sie gewarnt, Miss Brandon. Verteidigung gegen die dunklen Künste wird neu für Sie sein, da Sie gelernt haben die dunklen Künste gezielt einzusetzen. Daher bin ich der Annahme, dass Sie ziemlich viel nachholen müssen." Ich sehe Professor Snape lächelnd an. "Glauben Sie mir, Sir, Sie sollten sich selbst von meinen Fähigkeiten überzeugen." In diesem Moment kommt Ron an unserem Tisch vorbei und reißt sich zusammen, denn dass jemand unserem Lehrer so eine Antwort gibt, hat er anscheinend noch nie erlebt. Der Lehrer dreht sich um und setzt seine Austeilung fort. Draco sieht mich grinsend an. "Was ist denn?" "Ich glaube, dass du sein Liebling wirst. Du hast ein selbstbewusstes Mundwerk, und auch wenn er es nicht zeigt, beeindruckt Snape das zutiefst, genau wie mich." "Danke, Malfoy. Du bist gar kein Idiot, so wie Harry meinte. Du scheinst wirklich nett zu sein." "Danke gleichfalls, Luce." Ich sehe mich in der großen Halle um und mein Blick bleibt an Potter hängen. Er wird gerade von Hermine zurecht gewiesen, zumindest sieht er so aus, denn als er meinen Blick bemerkt, schaut er mich mit Reue an. "Luce? Ist alles klar? Du wirkst so angespannt." Ich lächle ihn an. "Alles okay, Draco. Ich kann mich nur nicht entscheiden was ich esse." Er schiebt mir eine Schüssel mit Obstsalat zu. "Versuch den, der ist gut." Ich nehme dankend an schaue dann auf seinen eigenen Teller. "Cool, wo hast du die Tomaten her?" Draco deutet zu einem anderen Jungen herüber. "Zabini hat sie gerade, warte kurz. Hey Blaise! Gib mal die Tomaten her! Hier möchte auch jemand welche!" Blaise Zabini lässt seinen Blick zu mir schweifen. "Sind die für dich?" Ich nicke. Ein hinterlistiges Lächeln schleicht sich auf seine Lippen. "Tja, Pech. Die kriegst du nur, wenn du mit mir ausgehst. So eine heiße Schnecke wie dich hatten wir ja noch nie hier am Tisch!" "Zabini! So etwas ist unhöflich!", sagt ein blondes Mädchen, das neben ihm sitzt. "Ach, wer hat dich gefragt, Astoria? Du hast mir nichts zu sagen, Greengras!" Das Mädchen sieht eingeschüchtert auf die Tischplatte. Draco guckt mich entschuldigend an, doch ich habe ein zuckersüßes Lächeln aufgesetzt. Veela-Blut sei dank! Ich wende mich wieder an Blaise. "Jetzt hab ich mal 'ne kleine Frage an dich." Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass Hermine, Ginny, Harry, Ron und Neville interessiert das Geschehen an meinem Tisch verfolgen. "Frag mich alles was du willst, Schätzchen." Mein Lächeln wird immer breiter. "Okay Zabini. Warum sollte ich mit so einem Schleimbeutel, wie du es bist, ausgehen?" Stille. Dann höre ich ein bekanntes Lachen, ein Rumsen und sehe, dass Harry und Ron sich auf dem Boden krümmen. Folglich bricht auch der ganze Tisch der Slytherins in Gelächter aus, sodass Blaise sich stumm auf seinen Teller konzentriert. "Das war ja so genial!" Draco liegt vor Lachen auf der Bank und versucht sich vergeblich wieder zu beruhigen. Ich helfe ihm hoch. "Toll, jetzt hab ich zwar für einen Lacher gesorgt, aber meine Tomaten hab ich immer noch nicht." Ich fange an zu schmollen und Draco lächelt. "Accio Tomaten!" Er reicht mir die Schüssel. "Da hast du sie, guten Appetit." "Danke, Malfoy." Ich tue mir welche auf und beginne zu essen. Der Blick von Hermine und Ginny ist verwirrt, als ich die Mädchen ansehe. Ich verdrehe die Augen und werde einen kurzen Moment später von dem Typen neben mir angestupst. "So wie es aussieht, haben wir alle Fächer zusammen, Brandon." "Cool, das freut mich. Was haben wir denn als Erstes?" Draco sieht auf seinen Stundenplan. "Doppelstunde Zaubertränke bei Slughorn ... Och nee, zusammen mit den Gryffindors, das kann ja lustig werden!" Ich werfe einen kurzen Blick zum Tisch gegenüber. Plötzlich höre ich ein Rascheln über mir und als ich hoch sehe, schweben hunderte von Eulen in die Halle. "Post würde ich sagen.", meint Draco und in diesem Moment landet ein wunderschöner Waldkauz auf seiner Schulter. "Wow! Der ist ja toll!" rufe ich und streichle dem Tier über das Gefieder. "Das ist ja komisch, normalerweise beißt Damien bei jedem Fremden sofort zu." "Bei mir wohl nicht." Ich merke wie auch jemand auf meiner Schulter Platz nimmt. "Hallo, meine Hübsche, hast du auch was für mich?" Schuhu kneift mir ins Ohr und streckt ihr Bein aus, an welchem ein ... roter Brief hängt. "Verdammt nochmal, nein!", flüstere ich. Draco sieht zu mir. "Oh Scheiße! Nimm ihn schnell ab und verschwinde!" Gerade noch rechtzeitig befreie ich den Heuler von dem Bein meiner Schleiereule und springe auf, bevor ...
BOOM!!!
Ich bin so geschockt davon die wütende Stimme meiner Mutter zu hören, dass ich mich nicht mehr bewegen kann.

In Love With A Death Eater ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt