Drohung

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Steve POV:
Wie es mich schmerzte Leila so gesehen zu haben. Sie hat mich einfach nicht erkannt. Für sie war ich ein Fremder, ein Feind. Wäre Tony nicht da gewesen, hätte sie mich ohne Skrupel erschossen. Und dann war da noch Bucky, der mich ziemlich zusammengeschlagen hat.
"Hey, Steve! Keine Sorge, dass wird schon wieder!", riss mich Natascha aus den Gedanken.
"Danke! Doch es tat trotzdem weh, Leila so gesehen zu haben", erwiderte ich.
"Steve, das war nicht Leila! Wir werden sie schon zurückholen, versprochen!", tröstete Natascha mich irgendwie, bevor sie mich weiter verarzte.
Vorsichtig desinfizierte sie die Platzwunde an meiner linken Schläfe. Wir waren immer noch bei diesem Gebäude. Tony und Bruce waren oben im fünften Stock und prüften, ob HYDRA, oder eher gesagt Leila noch etwas anderes hat mitgehen lassen. Ein paar Granaten haben ein Stück vom Gebäude weg gesprengt, weshalb Thor, Clint und Sam den Wachleuten aus den Trümmern halfen. Lewis und Katharina stießen irgendwann, fast unversehrt zu uns. Tony wollte die zwei nicht im Tower lassen, weshalb sie mitkommen mussten, doch waren sie direkt nach der Landung verschwunden. Auch Tony kam mit Bruce im Schlepptau zurück. Er sah nicht sonderlich erfreut aus, die zwei zu sehen. Eher gesagt, ziemlich wütend.
"Wo wart ihr zwei?", rief er aufgebracht.
"Was? Ihr hattet doch alles unter Kontrolle!", grinste er sarkastisch.
Tony konnte sich nicht mehr beherrschen und schlug Lewis mitten ins Gesicht. Sofort ging Katharina in Kampfposition. Bevor die Situation vollends eskalierte, sprang ich dazwischen.
"Hey, hey, hey, ganz ruhig! Wie wär's, wenn ihr euch wieder beruhigt!", versuchte ich die Situation zu entschärfen.
Katharina entspannte sich wieder und auch Tony wurde wieder ruhiger.
"Ist das der Dank dafür, dass wir vielleicht Leila und die Basis von HYDRA gefunden haben?", fragte Lewis immer noch grinsend.
"Wie meinst du das?", fragte Clint misstrauisch, der nun auch dazu gestoßen war.
"Als ihr euch so schön um die HYDRA Soldaten gekümmert habt, haben Lewis und ich den Jet gesucht und dort einen Peilsender befestigt. Keine Ursache!", erklärte Katharina.
"Wenn ihr zwei die Wahrheit sagt, dann müssen wir los!", erwiderte ich.
"Was?! Cap, wir können nicht einfach ohne Plan loslegen. Es ist, als ob wir mit dem Kopf durch die Wand wollten. Leila fehlt dir und du willst sie so schnell wie möglich aus den fängen von HYDRA befreien, doch denk erst mal nach und lass uns erst mal einen Angriffsplan ausdenken, in Ordnung?", meinte Sam, der ebenfalls gekommen war.
Eigentlich hatte Sam ja recht, doch ich wollte Leila eigentlich so schnell wie möglich von HYDRA befreien. Doch unvorbereitet wäre es keine gute Idee eine Basis zu stürmen, wo die Anzahl der Soldaten unbekannt ist. Geschlagen gab ich nach. Nachdem wir alle wieder beisammen waren, stiegen wir wieder in den Quinjet ein. Sofort hatte Tony sich ein Tablet geschnappt, um den Peilsender zu aktivieren. Das Signal brach aber leider eine Meile vor Richmond in Virginia ab. Wütend trat ich gegen eine Wand des Jets.
Auch die anderen schienen enttäuscht zu sein. Nach dem viel zu langem Flug kamen wir im Tower an. Doch konnten wir uns noch keine Ruhe gönnen. Die große Panorama Scheibe war zum größten Teil mit Einschusslöchern zerstört. An einer Stelle fehlte ein großes Stück der Scheibe. Vorsichtig gingen wir rein. Es war unerträglich still, was nie ein gutes Zeichen war. In dem großen Partysaal standen über ein Dutzend HYDRA Soldaten, die nur auf uns gewartet hatten. Auf der Couch saß Rumlow, ganz entspannt mit einem Drink in der Hand. Als er zu uns schaute, fing er an breit zu grinsen.
"Die Avengers, die mächtigsten Helden der Welt. Ich hoffe es macht euch nichts aus, dass wir es uns hier ein bisschen bequem gemacht haben?", grinste er.
Seine Stimme triefte nur so, vor Sarkasmus. Am liebsten würde ich ihm jetzt eine verpassen, wären da nicht die HYDRA Soldaten, die alle mit ihren Waffen auf uns zielten.
"Was willst du Rumlow?", fragte Natascha kalt.
"Euch, na ja, wie soll ich sagen? Warnen!"
"Warnen?! Wovor?", fragte Sam verwirrt.
"Wisst ihr, was das hier ist?", fragte er und hielt eine Phiole mit einer klaren Flüssigkeit darin hoch.
Keiner antwortete.
"Nein! Wie denn auch", fuhr er fort, "Unsere Wissenschaftler haben das hergestellt. Zehn Milliliter davon und eure Freundin hat für sechs Stunden keine Kräfte mehr. Das heißt sie ist ein ganz normaler Mensch. Wenn ihr auf noch mehr Ideen kommt sie irgendwie finden zu wollen, wird sie leiden! Wir werden sie solange leiden lassen, bis sie freiwillig um den Tod bettelt. Aber keine Sorge! Wenn sie ihre Aufgabe erledigt hat und ihr eure Füße schön brav still haltet, darf sie gehen. Also, überlegt besser, ob ihr wirklich so eine Dummheite anstellen wollt, wofür sie dann bezahlen muss!", erklärte Rumlow gefährlich ruhig.
Rumlow deutete seinen Männern die Waffen zu senken. Wie aus dem nichts, tauchte draußen ein Jet auf, der auf der Landefläche landete. Ohne uns weiter zu beachten, verließen die HYDRA Soldaten den Tower und flogen mit dem Jet davon.
Ich wusste nicht mehr, was ich nun machen sollte. HYDRA hatte jetzt etwas gegen uns in der Hand. Nun können sie Leila verletzen und wenn es sein muss sogar töten.
Zerschlagen setzte ich mich auf die Couch, wo vor kurzem noch Rumlow gesessen hatte. Auch die anderen setzten sich nach und nach hin. Es war still. Keiner wollte diese Stille durchbrechen.
"Was machen wir jetzt?", brach Sam irgendwann das Schweigen.
Wir alle schauten zu ihm, doch alle hatten keine Antwort parat. Ich konnte mir dieses Schweigen nicht mehr antun, weshalb ich mich von allen verabschiedete und nach Hause fuhr. Dort gönnte ich mir erst mal eine Dusche, in der Hoffnung, alles, was heute passiert war zu vergessen. Doch meine Hoffnung zerschlug sich, als ich das Wasser abstellte. Nachdem ich mich abgetrocknet und mir was angezogen hatte, legte ich mich völlig erschöpft ins Bett und schlief schnell ein.

Back in War (Avengers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt