Die Prophezeiung des Thanatos

Der Frust der Jugend

Phoebe schlug die Tür hinter sich zu, total genervt von ihrer Mutter. Sie wurde schon immer belächelt, dass sie selbst an den Wochenenden immer um zehn zu Hausd sein sollte, und auch über Nacht bei jemand anderem zu bleiben war ihr noch nie erlaubt worden. Und jetzt kam dieser Thanatos und raubte nicht sie. Aber doch ihr letztes bisschen Freiheit. Frustriert nahm sie ihr Handy und versuchte, Alana zu erreichen. Doch sie ging nicht ans Telefon. Mit Kathi hatte sie nicht mehr Erfolg und Johannes vertröstete sie nur auf morgen. Sie stöhnte. Keiner war anscheinend zu erreichen, und mit ihrer Mutter war gerade auch nichts mit vernünftig unterhalten. An manchen Tagen hatte sie wirklich das Gefühl, dass dir ganze Welt sich gegen sie verschworen hatte. Dieser graue, verregnete Tag zählte allem Anschein nach dazu. Und es war gerade mal halb fünf. Normalerweise ging am Wochenende das Leben in der Stadt erst in drei, vier Stunden los. Nur in nächster Zeit wohl ohne sie, für eine knappe Stunde brauchte sie wohl kaum rauszugehen und mit ihren Freunden durch die Stadt ziehen. Blieb nur die Hoffnung, dass dieser Irre, Thanatos oder wie der hieß, schnell gefasst würde. Da sie nicht wusste, was sie sonst tun sollte, duschte sie. Sie besah sich eigehend im Spiegel. Aus einem leicht eiförmigen Kopf strahlten zwei unnatürlich stark strahlende tiefgrüne Augen, umrahmt von dunklen, von Natur aus schmalen Augenbrauen und einer schlanken, geraden Nase. Die Lippen rundeten das Gesicht mit ihrem zarten Rotton ab zu einem wunderschönen Mädchen. Nicht selten wurde sie für zwei, drei Jahre älter geschätzt, als sie tatsächlich war. Sie entlockte ihrem Spiegelbild ein freundliches Lächeln, bevor sie das Bad verließ und sich etwas frisches anzog. Wie immer wählte sich schlichte, praktische Kleidung, heute mal einen Bordeaux farbenen Pullover, kombiniert mit einer langen, schwarzen Hose. Sie hatte gerade ihre rotbraunen Haare durchgekämmt, als ihre Mutter sie zum Essen rief.