Was rostbraune Augen alles bewirken

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Ich konnte nichts mehr spüren. Alles war schwarz. Wie es wohl Steve ergeht? Und ob ich immer noch auf dem Boden im Lager liege? Diese Frage wurde gleich gelüftet als ich meine Augen blinzelnd öffnete. Das gleisende Licht blendete ein wenig und ich konnte eine warme Hand auf meiner rechten ruhen spüren. Ich lag in einem Bett mit weißer Decke. Die Stühle waren weiß, die Vorhänge weiß, das Bett weiß...nur eines war rostbraun. Die Augen meiner Schwester. Es war ihre warme Hand, die schon stundenlang auf meiner liegte. Ich sah in die rostbraunen Augen, die mein Herz erwärmten: "Li..." "Jamie!", sie fiel mir um den Hals. "Was ist mit Steve?" "Ich weiß es nicht...warte kurz...ich geh mal nachsehen." Als Li aus der Tür trat, ging eine Soldat in Uniform in Begleitung einer rothaarigen Frau in schwarzer Kleidung an ihr vorbei, tiefer in die Station. Ich sah mich noch ein wenig im Raum um. Den Sonnenstrahlen zu Folge muss es spät am Abend sein. Nun konnte ich auch noch eine andere Farbe erkennen. Mein militärgrüner Parker hing an der Wand auf einem Haken. Ich setzte mich auf und konnte spüren, es war anstrengend. Ich lugte unter mein T-Shirt, das viele Löcher aufwies. Mein ganzer Oberkörper war mit Verband bedeckt. Der sanfte bläuliche Staub verriet mir, dass es die Kugeln waren, denen das Schild nicht standgehalten hat. Nach gefühlten 10 Minuten ist Li mit tränengefüllten Augen zurückgekommen. "Was ist passiert?" "Der Cap ist....", sie brach in Tränen aus. Ich deutete ihr mit den Armen herzukommen, was sie auch tat. Ich versuchte sie zu trösten, doch vergebens. Mir fielen die zwei Person wieder auf, als sie durch den Gang die Station zu verlassen scheinen. Allmählich waren die Tränen leer und Li scheint sich zu beruhigen. Ich ließ von Li ab und drückte sie ein wenig weg: "Kannst du mir helfen?", ich warf die Decke Richtung Füße. Sie stand auf und beobachtete alles mit Neugier. Ich ließ die Beine an die Bettkante hinab gleiten und versuchte aufzustehen. Ich knickte ein, worauf Li sofort reagierte und mich stützte: "Was hast du vor?" "Ich brauche ein wenig Bewegung." Sie nickte. Wir gingen aus der Tür und dort wurde ich herzlich empfangen, von Mum und Dad. "Jamie...", Mum kam angelaufen. Sie drückte mich ganz fest. Fast schon zu fest. Ich machte es durch ein dumpfes Quitschen hörbar, worauf sie losließ. Nun war Dad dran. Ich konnte eine Waffe erkennen: "Wieso hast du eine Waffe in der Tasche?" "Ist eine lange Geschichte. Ich erzähl sie dir später." "Ich wollte sowieso spazieren gehen. Wieso nicht gleich?" "Nagut.", wir setzten uns in Bewegung, Richtung Draußen, "Also nachdem der Soldier auf dich geschossen hat, hat Steve sich aus seinen Fesseln befreit, dem Soldier den Sessel übergehauen und dann wurde er angeschossen. Er sagte was zu dem Wintersoldier und er erinnerte sich plötzlich wieder an alles. Per Funk hat er S.H.I.E.L.D. ins Lager geholt um Steve und dich zu retten. Da ich ihm nicht so richtig getraut habe, hat er mir seinen Revolver gegeben und ich habe ihn immer noch in der Tasche. Wir durften noch nicht weg, müssen noch abgefragt werden." Nun haben wir das große Haus und die Sorgen hinter uns gelassen und auf einer Bank im Freien niedergelassen. Es war sehr ruhig, bis ein Schuss folgte. Dann noch einer. Wir sahen nach oben. Es muss im vorletzten Stockwerk gewesen sein. Jemand schrie einen Namen. Es wurde wieder still. Dad hat sich die Pistole jetzt auf die Bank gelegt. Ihm scheint das ganze auch nicht so geheuer zu sein. Wir unterhielten uns über alles. Mum hatte ein schlechtes Gefühl, als mich die anderen operierten. Am liebsten hätte sie es selbst getan. Dad hat ein langes Gespräch mit einem alten Armeefreund geführt, der S.H.I.E.L.D. beigetreten ist. Li ist nicht von meiner Seite gewichen. Nun kam ein Agent mit braunen Haaren auf uns zu und bat uns mit nach drinnen zu kommen. Sie führte uns in den Lift. Mum und Dad wurden auf halber Strecke von einem Agent abgeholt. Wir fuhren mit der Frau bis ganz nach oben. Angekommen, stiegen wir aus, gingen durch eine Tür und folgten der Frau: "Director Fury? Ich hab die beiden mit." "Bitte, treten Sie näher. Wie geht es euch?" Wir nickte. Dieser Director stand mit dem Rücken zu uns und sah sich die leuchtende Skyline von New York an: "Was sagen deine Verletzungen?" Nun drehte er sich um. Es war ein dunkelhäutiger Mann mit Augenklappe. "Ganz gut." Er kam näher und ging in die Hocke, um uns in die Augen sehen zu können: "Ich habe ein Angebot. Ich will euch ausbilden. Zu Agenten. Nach all dem was ihr durchgemacht habt, würdet ihr gute Agenten abgeben. Ihr habt euch tapfer geschlagen. Was sagt ihr?" Es verschlug uns beiden die Sprache. Er bemerkte dies: "Wenn ihr noch Zeit zum Überlegen braucht, dann kann ich euch die geben. Ihr wollt sicher mit euren Eltern darüber sprechen." "Das wäre toll, Sir.", ich habe das Wort ergriffen. "Agent Hill. Bringen Sie die beiden wieder zurück zur Krankenstation." "Ja, Sir.", die Frau kam durch die Tür und nahm uns mit. Sie brachte uns bis in mein Zimmer, lächelte uns an und eilte zum nächsten Ort. Mum und Dad wurden nach einer Weile auch wieder zu uns gebracht. Wir erzählten ihnen von der Sache mit der Agentenausbildung. Mum wirkte gleich besorgt. Dad hingegen: "Wenn ihr das wollt, könnt ihr es gerne machen." Ich dachte noch lange darüber nach. Li ist neben mir eingeschlafen. Mum und Dad in ihrem jeweiligen Sessel. Ich verließ das Bett und vertritt mir ein wenig die Füße, um klarer zu denken. Ich ging tiefer in die Station. An einer Tür konnte ich den Namen von Steve lesen und trat ein. Nur war in dem Zimmer, welches gleich wie meines aussah. Das Schild lehnte am Bettrand, durchlöchert. Ich ging näher an in heran. Ich wusste er lebt nicht mehr, doch mein Körper wollte nicht zurückgehen. Ein paar Tränen rollten über meine Wangen. Ich wusste es würde nichts mehr bringen, also ging ich wieder zurück, legte mich uns Bett und dachte nochmal nach. Ich habe mich entschieden. Ich werde das beenden was Steve versucht hat zu erreichen.

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