Alptraum

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>Ich sitze in einem Boot.
Um mich herum ist Wasser.Nichts als Wasser. Panisch versuche ich ein Ufer oder Land auszumachen, doch alles was ich sehe ist teuflisches Wasser.
Ich hasse es. Schon als kleines Kind hatte ich stets Angst davor. Ruhig, sage ich mir. Ich öffne meine Augen, welche ich aus Furcht zusammengekniffen hatte, langsam wieder und atme tief durch.
Komm schon Ems, du wirst dich doch nicht von ein bisschen Wasser unterkriegen lassen, oder?
Vorsichtig werfe ich einen genaueren Blick auf das Boot. Es sieht doch eigentlich ganz stabil aus.
Naja, es ist alt aber noch intakt. Siehst du? Dir passiert doch nichts. Aber Moment, wie bin ich hierher gekommen? Wo zur Hölle bin ich???
Nachdenklich blicke ich himmelwärts und erschaudere. Ich sehe keinen Himmel. Nur Nebel. Grau und kalt. Genau wie das Wasser unter mir. Schwer setzen die Nebelschwaden auf dem See auf. Ja es ist ein See. Dessen bin ich mir sicher. Aber das wars dann auch schon. Neugierig werfe ich erneut einen Blick ins Wasser und dann passiert es.
Auf dem Bootsrand erscheinen Zeichen. Erst leicht, wie mit Bleistift gezogen, dann verdichten sie sich zu Schnörkeln und alten Buchstaben, Symbole einer längst vergessenen Zeit, die sich pechschwarz erst entlang des Randes und anschließend über das ganze Boot ausbreiten.
Scheiße? !? Was ist das hier für ein Spiel???
Als hätte jemand meine Gedanken gehört, färbt sich der Nebel auf einmal. Erst langsam dann immer schneller. Das grau wird anfangs fleckenweise von rot durchsetzt und schließlich ganz. Die Farbe nimmt immer mehr an Intensität zu. Gerade erinnerte sie mich an einen sanften Sonnenuntergang, als sie auf einem zu pulsieren beginnt. Blutrot strahlt der Nebel. Es scheint als verberge er eine Quelle. Ein Herz, welches Schlag für Schlag neues Blut pumpt.
Ok, jetz hast du echt Angst, nicht Ems?!
Als wäre das noch nicht genug. Ein roter Lichtblitz durchzuckt mein Sichtfeld und auf einmal steht die Welt in Flammen. Das Wasser. Ja welches Wasser? Ich sehe auf ein Flammenmeer. Grell leuchtend bahnt sich das Feuer seinen Weg gen Nebel. Ein heißer Luftstrom streift mein Gesicht und mein Hals schnürt sich zu.
Na toll! Und jetz??? Alles gut, das ist ein Traum, nur ein Traum, alles gut Ems....
Etwas Neues fängt meinen Blick auf. Die Zeichen. Auch sie haben zu glühen begonnen. Nicht grell und aggressiv wie der Feuersturm der um mich tobt, sondern sanft und in einem wunderschönen Goldton. Sie versprechen Wärme und Geheimnis.
Gebannt starre ich auf sie.
Als mich ein Schrei aus meiner Faszination reißt.
Was war das? Suchend hebe ich die Hand vor Augen.
Ein Schatten taucht im Nebel auf. Zu spät erkenne ich den Vogel.
Laut kreischend stürzt sich die Krähe auf mich. Überrascht werfe ich mich zu Boden. Knapp jagt sie über meinen Kopf hinweg. Mistvieh!!!
Als ich mich aufrichte fällt mein Blick auf die Wasseroberfläche. Die Flammen beginnen zu schrumpfen. Sind schließlich ganz verschwunden.
Spiegelglatt und tiefschwarz liegt der See vor mir.
Auf einmal beginnen die Zeichen um mich herum so stark zu strahlen, dass ich den Blick abwenden muss. Ich betrachte wieder das Wasser als ich sie auf einmal sehe.
Bilder tauchen auf und verwandeln den See in eine Leinwand.

Ein prächtiges Schloss taucht in aller Erhabenheit und Pracht auf, Männer in roten Umhängen schreiten mit gezückten Schwertern auf einander zu, allen voran an muskulöser, gut ausehender Blondschopf in glänzender Rüstung. Ich sehe wie ihm ein kleinerer etwas unscheinbarerer Mann folgt. Er trägt einfache Kleidung, wie ein Bediensteter. Das Bild ändert sich. Eine schwarzhaarige hübsche Frau erscheint. Ihr Gesicht ist lieblich, doch dann verzerrt es sich vor Hass. Nun folgen die Bilder schneller. Eine Krönung. Ein Schwert im Stein. Der Blondschopf zieht daran. Ein Drache stößt vom Himmel herab. Jubelnde Menschen umringen den
Blonden. Dann wieder die Augen der Frau. Hass. Ein dunkles Schlachtfeld in einer Schlucht. So viele Tote. Ein dunkelhaariger Mann tritt auf den Blonden zu. Sein Schwert blitzt auf. Der Blonde fällt. Wenige Sekunden später auch der Andere. Blondi liegt in den Armen seines Dieners. Er stirbt. Der Mann der ihn hält weint. Dann schreit er gequält und voller Trauer auf: "NEIN ARTHUR!!!!! NEIN!!!!", dann wird alles dunkel.

Am Rande merke ich wie der See wieder schwarz wird. Ein erneuter Krähenschrei dringt in meine Ohren.
Totverkündend und endgültig. Panisch schlage ich um mich. Alles wird schwarz.
Nur die Symbole erstrahlen noch einmal und brennen sich in meine Netzhaut, bevor auch sie erlischen.

Das Letzte was ich sehe ist das Bild eines Sees
mit einer Insel in seiner Mitte auf der eine Säule gen Himmel ragt.<

Zitternd schlage ich meine Augen auf und bemerke das mir Tränen die Wangen hinunter laufen.

.....................

So das erste Kapitel ist fertig. Wie findet ihrs? Zu ausgeschmückt?

The fire of Albion ~ a Merlin FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt