„Zeitablauf aktiv. Status: Interne Schleife erkannt. System wartete auf Stabilisierung."

Als die Stimme aufgehört hatte zu sprechen, trat auch ich auf das Glas. „Was soll das heißen? Die Zeit ist... unsicher?", fragte mich Sonic laut, während er sich genau umschaute. „Wir sind in einer Zeitschleife gefangen", kam es mir. „Jede Minute, die vergeht, wird sich selbst neu schreiben, bis wir das Zentrum neutralisieren?" Sonic kratzte sich am Ohr. „Klingt nicht gerade nach einem entspannten Spaziergang. Schon eine Idee, wie wir das anstellen sollen?" „Versuche nochmal über Funk Tails zu erreichen", schlug ich vor, während ich den Energiesturm betrachtete. „Tails, kannst du mich hören? Wir stecken in einer Zeitschleife fest und...", Sonic hörte auf zu sprechen, als er erkannte, dass es keinen Sinn hatte. Das Funkgerät rauschte und knackte nur.

Der Raum begann zu flackern. Verzerrte Schatten sprangen an die Wände. Waren das Echoeffekte? „Weißt du, wenn man da reinfällt, ist das wahrscheinlich nicht gut für die Frisur", kam es plötzlich vom Eingang des Raumes. Ich und Sonic drehten uns gleichzeitig um. „Vielleicht solltest du vorgehen". Dort standen wir. Als wir vor einer Minute. Vergangenheits-Sonic und Vergangenheits-Shadow. Der reale Sonic neben mir flüsterte plötzlich zu mir: „Das haben wir doch eben schon gesagt". War da etwa Angst in seiner Stimme? „Shadow, wir müssen etwas tun!", rief er plötzlich panisch, als er sein Vergangenheits-Ich nicht aus den Augen ließ. „Die Zeit spielt unser Echo zurück. Das wird mit jedem Durchlauf chaotischer. Wenn wir zu lange zögern, verlieren wir... mehr als nur Minuten", sagte ich ganz ruhig. Einer musste einen klaren Kopf bewahren, wenn wir hier raus wollten. „Okay, cool. Wir erleben den absolut schlimmsten Escape-Room der Welt. Und du bist auch noch mein Teampartner", redete Sonic panisch weiter, als eine weitere Vergangenheitsform von uns auftauchte und sich dieselbe Szene ein weiteres Mal abspielte. Es war, wie wenn ein Tonband immer und immer wieder zurückgespult und die ganze Zeit dieselbe Stelle abgespielt wird. „Hör auf zu reden!", fuhr ich ihn an und tatsächlich blieb der reale Sonic für einen Moment still. „Ich habe einen Plan", fing er an. „Schon wieder?", sagte ich und runzelte die Stirn. „Ich glaube, ich bin schneller als diese Schleife!"

Sonic rannte mehrere Sekunden im Kreis durch den Raum, als er plötzlich wieder am Eingang des Raums stand. „Okay", sagte er mittlerweile mit einer ruhigeren Stimme. „Ich bin entweder in einer Dauerwerbung für Déjà-vu oder wir haben ein ernstes Problem!" Neben ihm stand wieder ein Ich – nur eben nicht Ich, sondern ein Ich aus der Vergangenheit von vor kurzer Zeit. Ich, also das reale Ich, stand noch immer an der Stelle auf dem Glas über dem Energiesturm. Ich hatte mich keine Millimeter bewegt. „Jedes Versagen bringt die Zeitschleife nur noch mehr durcheinander. Konzentrier dich! Irgendetwas übersehen wir...", überlegte ich laut. Ich sah, wie Sonic seinen Blick über das Glas schweifen ließ. „Hey, siehst du das auch?" Ich folgte seinem Blick. „Die Chaos-Energie unter dir... er flackert nicht zufällig. Das ist Morse oder so etwas Ähnliches." „Nicht Morse", korrigierte ich ihn. „Frequenzkaskade. Die Zeit selbst ruft ein Muster ab", erklärte ich. „Und vielleicht... vielleicht ist dieses Muster unsere einzige Möglichkeit diese Zeitschleife zu brechen", kam dem blauen Igel die Idee. „Dann brauchst du eine präzise Route, der du folgen kannst. Keine Fehler mehr!", meinte ich und sah zu Sonic. „Ich mache keine Fehler. Ich bin Sonic!" Ich runzelte die Stirn. „Vor allem bist du impulsiv, überheblich und laut", wandte ich ein und verschränkte die Arm. „... und verdammt schnell!", sagte Sonic, während er sich in Laufposition brachte. „Ich brauche mehr Speed!" Während er diese Worte sprach, leuchteten seine Augen in einer blauen Energie. Dann rannte er los. Diesmal aber nicht einfach auf gut Glück. Diesmal rannte er den Frequenzen entlang, wie auf einem unsichtbaren Takt.

„Zeitschlüsstel initiiert. Einheit Zwei erforderlich. Synchronisierter Kontakt notwendig."

„Shadow, du musst auch laufen!", rief er noch immer im Super-Mega-Sprint zu. Ich tat es ihm gleich. Unsere Energie vermischten sich, als wir nebeneinander im Kreis mit Vollspeed rannten. Unsere Vergangenheitsformen taten es uns gleich.

„Synchronisiertes Signal erkannt. Zeitschleife wird aufgelöst."

Der Raum begann zu beben. Eggmans Technik konnte dieser ganzen Energie nicht standhalten. Das Glas unter uns zerbrach und wir fielen in den Chaos-Energiesturm. Es knisterte kurz. Dann war es auf einmal still.

Ich fiel mit dem Gesicht zuerst auf den Beton. Ich spürte Sonics Hand in meinen Stacheln. Schnell richtete ich mich auf und hob meinen Kopf. Wir waren umringt von buntem Funkeln. „Die sieben Chaos Emeralds", staunte ich und den Grünen in die Hand. Daher hatte ich diese starke Energie vernommen. „Das ist der Ursprung dieser Chaos-Energie. Und der Ursprung der Zeitschleife", stellte ich fest. „Scheint so, als hätte Eggman wirklich vorgehabt Chaos Control zu nutzen", meinte Sonic. „Wir müssen die Emeralds hier rausbringen, bevor sie mit dem Labor zerstört werden!" Ich nickte und legte den grünen Chaos Emerald wieder auf seinen Platz. Wir stellten uns Rücken an Rücken in die Mitte. Die Emeralds begannen über uns zu schweben, dann wurden wir in ein weißes Licht getaucht. Plötzlich fühlte ich mich mächtig. „Ich bring uns hier raus", sagte ich, während ich Sonics goldenen Körper betrachtete. Ich nahm seine Hand und teleportiere uns auf einen Hügel, einige Meter entfernt von dem Haupteingangs des Labors.

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Wir verließen beide die Superform, als wir wieder festen Boden unter den Beinen hatten. Die sieben Chaos Emeralds flogen auf das dürre Gras. „Nimm du sie und bringe sie Knuckels", schlug ich vor. Sonic nickte. Hinter ihm explodierte das Labor. Ich war froh, dass wir es noch hinaus geschafft hatten. Sonic setzte sich auf einen Felsen und beobachtete den Sonnenuntergang. Ich stellte mich einige Meter entfernt neben ihn, den Blick ebenfalls in die Ferne gerichtet.

„Also, um das mal zusammenzufassen", begann der blaue Igel die wunderbare Stille zu unterbrechen. „Wir haben Laser zerstört, miteinander getanzt, sind durch eine Zeitschleife gerannt und haben die sieben Chaos Emeralds gefunden. Und das alles ohne uns gegenseitig umzubringen?", fasste Sonic zusammen und grinste. „Noch nicht. Wir haben uns noch nicht gegenseitig umgebracht", korrigierte ich ihn und warf ihm einen bösen Blick zu, bevor ich wieder in die Ferne starrte. „Ach, komm schon. Wie ich schon sagte, wir sind doch ein echt gutes Team!", ignorierte er meinen Blick. „Komm doch mit zu Knuckels und Tails. Zusammen sind wir unbesiegbar!" Ich sagte nichts, sondern verschränkte die Arme. „Ich habe Besseres zu tun, als deine Show zu bewundern", grummelte ich und sah ihn nun doch an. „Ja, klar. Wie zum Beispiel in die Ferne zu starren. Oder schweigen. Oder... an die Vergangenheit denken, nicht wahr?", stichelte Sonic weiter. „Hör auf!", fuhr ich ihn scharf an und richtete meinen Blick wieder auf die Sonne, die nur noch zur Hälfte zu sehen war. Ich wollte jetzt nicht an sie denken.

Wir schwiegen. Für eine halbe Minute. War klar, dass Sonic es nicht länger durchhielt. „Weißt du, manchmal bist du echt schwer zu lesen. Ich meine, du wirkst, als wäre dir alles egal, aber du tauchst immer dann auf, wenn es ernst wird. Auch ohne, dass G.U.N. dich schickt", fing er plötzlich wieder an. „Es muss ja jemand da sein, der nachdenkt, bevor er rennt", murmelte ich und sah ihn an. „Oh, machst du dir etwa Sorgen um mich?", neckte er mich und begann zu grinsen. „Halt die Klappe, Faker!"

Wir schwiegen wieder. Diesmal aber war es kein unangenehmes Schweigen. Plötzlich knackte das Funkgerät. Tails Stimme ertönte: „Hey, alles in Ordnung da draußen? Ich orte euch immer noch bei den Koordinaten im Labor. Und es scheint so, als hätte es eine heftige Explosion gegeben." „Hey, Buddy. Es ist alles klar. Wir haben uns nicht gegenseitig umgebracht!", gab Sonic Entwarnung. „Das wäre ja ein Fortschritt", hörte ich Tails murmeln. „Ich komme mit dem Tornado und hol dich. Bin in zehn Minuten da!" Ein kurzes Knacken und Tails war wieder weg. Sonic sah mich an. „Zehn Minuten, hm? Reicht für ein kleines Rennen bis zum nächsten Hügel?" Ich grinste frech. „Wenn du unbedingt verlieren willst." „Verlieren? Ich?", Sonic lachte kurz auf. „Ich verliere nicht einmal in alternativen Zeitlinien", behauptete er und zwinkerte mir zu. „Dann lauf!", stachelte ich ihn an. Sonic duckte sich und noch bevor er losrannte, hatte ich mich auf den anderen Hügel teleportiert. Trotz des Schummelns kamen wir zeitgleich an. „Naaa?", sagte er und grinste. Ich drehte ihm den Rücken zu und sagte nichts.

Tatsächlich schaffte Sonic es diesmal, für längere Zeit den Mund zu halten. Diesmal war es ich, der die Stille brach: „Ich frage mich..., warum sollte Eggman einen Selbstzerstörungsprozess im Labor einleiten, wenn er die sieben Chaos Emeralds dort versteckt hatte? Kann man denn mit einer Explosion Chaos Control auslösen?" „Ich weiß es nicht", antwortete Sonic. „Aber ich werde es rausfinden. Ich habe ohnehin noch eine Rechnung mit Eggman offen!"

chaos loop (GER)Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon