In einer Welt, in der die Fäden des Schicksals unsichtbar sind, kreuzen sich die Wege zweier Menschen auf unerklärliche Weise.
Als Amra und Amir aufeinandertreffen, prallen Welten aufeinander.
Amra trägt die Spuren einer Vergangenheit, die sie nich...
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Man gewöhnt sich an vieles. An das Zittern, das man irgendwann nicht mehr spürt. An das Warten auf etwas, das nie besser wird. An Stimmen, die laut werden und dann zu still.
Ich war sieben, vielleicht acht. Die Hitze lag schwer auf der Wohnung, obwohl es spät war. Ich erinnere mich an das Surren des alten Ventilators, an die Schatten an der Wand, die sich bewegten, als wollten sie fliehen. Und dann - das Schreien.
Es war Nacht. Oder früher Morgen, das weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur, dass ich davon wach wurde. Worte, laut und rasend, flogen wie Geschosse durch die Wände. Etwas prallte gegen die Tür, dann gegen die Wand. Glas? Ein Teller? Vielleicht nur ein Schuh.
Meine Zähne klapperten, obwohl mir nicht kalt war. Ich presste mich tiefer unter die Decke, so als könnte sie mich beschützen, als wäre sie eine Grenze zwischen mir und dem, was draußen tobte. Ich hielt die Luft an.
Dann wurde es still. Diese furchtbare, spannungsgeladene Stille. Nicht das Ende, nur eine Pause. Vielleicht war es vorbei. Vielleicht kam erst noch das Schlimmste.
Manchmal lag ich mit meinem kleinen Bruder auf dem Boden, unter der Decke, als wäre das ein Versteck. Ich hielt seine Hand so fest, dass sie ihm wehtat, aber er beschwerte sich nie. Er wusste es auch. Dass man leise sein muss. Unsichtbar. Dass man nicht dazwischen sein darf, oder schlimmer, im Mittelpunkt stehen.
Später habe ich gelernt zu funktionieren. Gute Noten. Freundliches Lächeln. Immer hilfsbereit. Immer stark. Ich wusste, wie man sich zusammenhält, wenn man innerlich längst zerfällt.
Und irgendwann geht man. Nicht aus Trotz. Nicht aus Mut. Sondern weil man aufhört zu atmen, wenn man bleibt.
Aber das, was man zurücklässt, geht mit. Es sitzt neben dir im Bus, schweigt am Esstisch deiner Mitbewohnerinnen, liegt nachts auf deiner Brust, wenn du schlafen willst. Du kannst die Tür hinter dir schließen. Aber manche Türen bleiben offen, selbst wenn du Meilen entfernt bist.
Und während der Alltag weiterzieht, als wäre nichts gewesen, sitzt ein Teil von mir noch immer unter diesem Bett. Und ein anderer fragt sich:
Wie kann man sich retten, wenn das, was man liebt, dortbleibt, wo es wehtut?