Kapitel 5

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Es sind mittlerweile schon zwei Wochen vergangen.
In diesen zwei Wochen habe ich versucht Luke größenteils zu ignorieren und ihm aus dem Weg zu gehen. Das hat leider nicht so ganz funktioniert, da dieser Penner nichts besseres zu tun hat als mich zu nerven. Aber glücklicherweise hatte ich Anna, die mich aus peinlichen Situationen rettete.
Heute ist Montag und schon wieder muss ich Luke ertragen. Gerade habe ich Mathe und verstehe rein gar nichts - wie ungewöhnlich.
Verdammt, warum ich denn jetzt auf's Klo?!
Widerwillig melde ich mich und frage, ob ich auf die Toilette darf.

Ich öffne die Tür der Mädchentoilette und betrete den Schulflur. Gerade als ich die Treppe hoch laufen möchte, werde ich am Handgelenk zurück gezogen und jemand drückt mich gegen die Wand. Als ich hoch blicke erwischt es mich mal wieder.
"Na Babe?", flüstert Luke mir ins Ohr.
"Ähm, wie wär's mit los lassen?"
"Wie wär's mit 'nem Kuss?", fragt er verführerisch.
"Sonst noch was?!"
"Eine heiße Nacht zusätzlich wäre auch ok!", grinst er
"Vergiss e-" ich kann den Satz nicht beenden, da Luke seine Lippen fordernd auf meine presst.
"Was macht ihr da?", höre eine mir bekannte Stimme und stoße Luke von mir weg.
Scheisse, es ist Chase! Er steht vor uns und sieht aus, als würde er jeden Moment explodieren.
Die Großer-Bruder-Nummer hat er schon ein paar mal abgezogen.
Doch plötzlich wird er ganz ruhig, geht auf Luke zu und gibt ihm die Hand.
"Na Kumpel, küsst meine Schwester gut?", fragt er.
Habe ich irgendwas verpasst oder warum reagiert Chase so ruhig?!
"Weiss ich nicht. Ich konnte sie ja nicht richtig küssen.", sagt Luke provozierend.
"Gehts noch?!", rufe ich aufgebracht, senke jedoch schnell wieder meinen Blick um sie nicht ansehen zu müssen.
"Wow, the shy girl kann auch mal anders!", lacht Luke und nimmt meine Hand. Er zieht mich von Chase weg. Ich entreiße ihm meine Hand und bleibe einfach stehen. "Komm schon! Wir müssen wieder in den Unterricht!", fordert er mich auf. Und in diesem Moment passiert es. Ich werde wütend - ich meine so richtig wütend. Und ich vergesse, wer er ist, was er mit mir anstellen kann und dass ich eigentlich nie so bin.
Sauer schreie ich ihn an: "Bist du irgendwie als Kind mal hoch geworfen und nicht wieder aufgefangen worden? Was glaubst du wer du bist?! Denkst du, du kannst machen was du willst? Du bist so ein Idiot! Und ein verdammter Möchtegern-Bad-Boy!"
Etwas entsetzt sieht er mich an. Dann bricht er in schallendes Gelächter aus.
"Ich steh auf deine freche Seite!"
"Herzlichen Glückwunsch! Dann hast du wohl Pech gehabt!" Was ist mit mir los? Das letzte mal, dass ich so geschimpft habe, war als meine Betreuerin mir im Kindergarten die Puppe weg genommen hat!
Plötzlich hört er auf zu lachen und macht einen Schritt auf mich zu. Er steht jetzt genau vor mir und sein Atem streift meine Lippen.



The klischeeWhere stories live. Discover now