Jeder Anfang hat ein Ende |40

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Summer

Nun sitze ich hier mit Pamela im Wohnzimmer weine mir das Herz bei ihr aus.

Irgendjemanden muss ich ja von meinen Problemen erzählen.

„Summer.." Sie fässt mich am Rücken an und streichelt mich sanft. „Carlo hat da wirklich ne Scheiße abgezogen, aber er braucht dich jetzt.."

Ich sehe zu Pamela die mich nur mit einem schwachen Lächeln ansieht. „Ich will ihn aber nicht sehen.."

„Er würde das selbe für dich tun."

Ich bleibe kurz still und senke meinen Kopf. Warum muss ich eigentlich immer so egoistisch sein und nur an mich selbst denken? Carlo würde wirklich das selbe für mich tun, egal in welcher Lage wir gerade sind. Und deshalb sollte ich auch lieber für ihn da sein.

„Okay, wir können los. Ich hole noch schnell meine Tasche." Pamela nickt einfühlsam.

***

Schon im kalten Krankhausflur höre ich das Piepen von den EKG Geräten von allen Seiten und Ecken. Ich hasse Krankenhäuser, die machen alles nur noch schlimmer als wie es ist.

Als wir den Raum betreten, wo Carlo drinne liegt, schaut mich erstmal jeder an. Johannes, Markus und eine etwas ältere Frau sind da.

„Gibt's was neues?" Fragt Pamela nach. „Nein." Antwortet Johannes und senkt anschließend den Kopf.

Ich sehe kurz zu Carlo. Er sieht richtig schlimm aus. Fast überall waren Paltzwunden verteilt. Ein fettes Verband umrundet seinen Kopf und in seinem Mund hängt ein Schlauch.

„Ich bin Carlos Mutter." Kommt mir die Frau entgegen. Ich schrecke kurz auf und drehe mich zu ihr um. „Entschuldigung. Ich bin Summer." Ich gebe der Frau meine Hand, die sie mit einem Lächeln annimmt.

„Schön dich mal kennenzulernen." Ich lächel sie nur schwach an. „Schade, dass wir uns nicht früher kennengelernt haben und nicht bei diesen Umständen." Es bleibt still für eine Weile. Das einzige was man noch hört ist das Piepen der Geräte und die künstliche Beatmung durch den Schlauch.

„Ich hol dann mal Kaffee. Wer will?" Fragt Markus.

„Ich komme mit." Antwortet Johannes. „Ich auch." Fügt Pamela hinzu.

„Ich bleib dann mal hier." Ich lächel die drei kurz an. „Sollen wir dir was mitbringen? Und dir auch was Frau Waibel?"

Ich schüttel nur den Kopf. „Nein, danke." Antwortet die Mutter. Schon sind die drei los.

Ich sehe kurz zur Mutter, die Carlo nur ansieht. Wie schlimm muss das bitte für eine Mutter sein das eigenes Kind so zu sehen?

„Natürlich musste er betrunken mit dem Auto fahren.." Sie schüttelt nur ihren Kopf und sieht dann kurz zu mir rüber, bevor sie ihren Kopf senkt. „Ich hoffe, dass es Carlo bald besser gehen wird."

***

Ich bin jetzt schon sechs Stunden in diesem Zimmer.

Carlos Mutter ist nach Hause gegangen, genauso wie Markus, Johannes und Pamela.

Nun bin ich hier alleine bei Carlo und beobachte ihn.

Ich denke über den Streit nach, den dummen Streit.. Ich liebe Carlo wirklich, aber ich kann diese Beziehung mit ihm einfach nicht weiterführen. Wir haben ja gesehen wie sowas endet.

Ich stehe vom Stuhl auf und bewege mich auf Carlo zu, wo ich erstmal seine kalte Hand in meine warmen Hände schließe. „Wie kannst du auch nur so dumm sein und betrunken Auto fahren?" Ich lächel Carlo nur schwach an und sehe ihn anschließend einfach nur an.

Carlo

„Ich liebe dich wirklich Carlo, aber ich schaff es einfach nicht diese Beziehung weiterzuführen." Höre ich ganz leise und etwas dumpf.

Ich möchte meine Augen öffnen und sehe nur noch wie ihre Silhouette den Raum verlässt. Und ihr Duft ist das Einzige was sie noch hinterlässt.

***

„Endlich bist du wach! Du warst ja gefühlt 100 Jahre weg." Höre ich Johannes sagen und grinse ihn nur kurz an. „Wo ist Summer?" Frage ich als erstes.

Ich sehe zu Pamela, die neben Johannes steht. „Sie musste wieder gehen." Antwortet sie und kuschelt sich an Johannes heran. „Musste?"

„Ja, die Uni ruft." Lacht sie kurz auf, bis sie sieht, dass ich nicht mitlache.

Ich denke kurz über unseren Streit nach. Ich versuche wirklich nachzuvollziehen wieso ich überhaupt so betrunken Auto gefahren bin. Und dann kommt auch schon alles wieder hochgeschossen.

Alles hat mit diesem kleinen Streit im Kino angefangen..

Ich gucke nur noch betrübt auf meine weiße Bettdecke. „Brauchst du was zu trinken?" Fragt Johannes und sieht mich an. „Nein, alles gut. Ich glaube ich brauche kurz meine Ruhe, wenns euch nicht stört."

„Ja klar. Wir wollten sowieso gleich gehen. Tschüss!" Sagt Pamela und verabschiedet sich mit einem Winken.

paar Monate später

Ich bin wütend auf Summer und wütend auf mich selber zugleich.

Wieso geht sie einfach so aus meinem Leben ohne sich zu verabschieden? Und warum musste ich ihr gegenüber so einen Arsch sein?

Ich starre das leere Gemälde an, welches noch keinen einzigen Tropfen Farbe drauf hat. Ich sitze hier schon 2 Stunden und habe keinen Plan was ich malen möchte. Meine Gedanken sind immer woanders und das schon seit Wochen.

Ich kann kaum noch klar denken, immer muss ich an sie denken, wie sie mich anlächelt, wie sie ist und wie sie macht. Schon wieder. Ich denke einfach zu viel an sie. Leider zu viel als mir Lieb wäre.

Schließlich fange ich mit einem einfachen Pinselstrich an und führe mit vielen umfangreichen Strichen fort.

Is This Real Love? (CRO FF) // Unter BearbeitungWhere stories live. Discover now