Station 2: Aidens Cocktail Bar

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Die Tür war schwarz und über ihr stand in einer bunten Schrift „Aidens Cocktail Bar“, nicht gerade sehr kreativ, wenn man mich fragte. Ich öffnete sie und sah Aiden auf einem Barhocker, wie er gerade seine Gläser polierte.

Er rief in einem schrillen Ton: „Hey, Mason!“

Ich antwortete mit gesenkter Stimme: „Hey.“

„Was ist los mit dir?“ fragte er.

Ich steuerte geradewegs auf einen grünen Barhocker zu. Im Stehen konnte ich mich irgendwie nie auf unser Gespräch konzentrieren. Er verfolgte mich, als ich mich hinsetzte. „Naja, ich habe heute Morgen …“, ich stockte weil er mir dazwischen quasselte.

„Mann Mason das hatten wir doch schon. Genieß doch erst mal dein Single-Dasein. Frauen braucht doch niemand!“

Ich entgegnete ihm  ein schroffes Das geht nicht.

Er zischte und fragte, warum es nicht gehe und verdrehte dabei die Augen.

„Ich habe sie am Bahnhof kennengelernt und mit ihr kurz geredet. Sie geht mir jetzt schon nicht mehr aus dem Kopf und sie war so … sie war so geheimnisvoll. Und ich glaube das ist das was nicht mehr aus meinem Kopf geht.“

Aiden sah mich kurz an und lachte danach.

„War sie so wie du sie dir im Traum vorgestellt hast?“

Ich antwortete mit einem langgezogenen: „Jaaaaa!“

Er lachte wieder.

„Was ist denn daran so witzig, Aiden?“

„Uii, Mason ist unsterblich in eine Unbekannte verliebt!“, er hatte dabei ein seltsames Grinsen auf dem Gesicht.

 Ich lachte ebenfalls ein wenig, wobei mir gar nicht nach Lachen zumute war. Aiden fertigte mir einen Drink, mittlerweile wusste er welchen ich bevorzugte.

Als er fertig war stellte er das Getränk vor mich hin und meinte: „Dann such sie doch, hast du gefragt wo sie wohnt?“

Ich nippte gerade an dem Strohhalm meines Cocktails schluckte noch kurz und sagte, dass sie in Brooklyn wohne und ich sie suchen wolle.

Der Pina Colada Cocktail schmeckte wie immer perfekt, spdass er dann auch schon wieder leer war. Aiden schaute mein Glas an und machte gleich darauf einen neuen.

„Dann such sie doch einfach, wenn sie so toll ist. Geh die Tage doch einfach mal an den Bahnhof.“, entgegnete Aiden mir.

Er schaffte es irgendwie mich dieses mal aufzubauen. Bei Dani hatte er mich eher runter gemacht. Ich zitiere, er hätte es mir doch gleich gesagt, dass mit Dani würde nie klappen. Das Problem war nur er und Frauen ist wie Vampire und Knoblauch. Seine längste Beziehung ging ein Jahr, dafür war er ein unglaublich guter Zuhörer, weshalb ich auch so gerne zu ihm ging.

Auf seine Meinung seufzte ich ein kurzes: „Jep.“

Er sah mich fragend an und meinte, dass ich nicht wirklich glücklich aussähe.

Ich meinte, dass es Ewigkeiten dauern könnte.

Daraufhin überlegte er, aber ihm fiel darauf, glaube ich, nichts besseres, wie kann schon sein, ein.

Ich trank mein Glas leer und beschloss ein wenig U-Bahn zu fahren, dort konnte man am besten nachdenken. Ich verabschiedete mich von Aiden, zahlte noch schnell und machte mich auf den Weg zur nächsten U-Bahn Station. Ich lief die Straßen entlang. Es war wie immer sehr laut, hektisch, panisch und anstrengend. Ich wusste sowieso nicht was mich in diese Stadt zog. Als ich nach 100 m laufen ankam setzte ich mich in die nächst kommende U-Bahn und dachte über meine bisherige Lage nach.

Fakt war dass:

Ich eine Frau am Bahnhof kennengelernt habe.

Fakt war dass:

Ich wusste, dass sie aus Brooklyn kam.

Fakt war dass:

Mein Freund sagte, dass ich sie suchen solle.

Fakt war dass:

Ich kaum wusste wie ich sie finden sollte.

Ich fuhr noch lange durch Brooklyn, bis mein letzter Fakt beschlossen war. Ich würde sie finden.

Somewhere in BrooklynWhere stories live. Discover now